Müllverbrennungsanlage Spittelau
Müllverbrennungsanlage Spittelau | |||
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Lage | |||
Koordinaten | 48° 14′ 4″ N, 16° 21′ 34″ O | ||
Land | AUT (Wien) | ||
Daten | |||
Typ | Müllverbrennungsanlage | ||
Primärenergie | Wärme Energie | ||
Brennstoff | Restmüll | ||
Leistung | 400 MW[1] | ||
Betreiber | WIEN ENERGIE | ||
Projektbeginn | 1969 | ||
Betriebsaufnahme | 1971 | ||
Schornsteinhöhe | 110 m | ||
Eingespeiste Energie 2009 | 40 GWh |
Die Müllverbrennungsanlage Spittelau ist eine von drei thermischen Abfallbehandlungsanlagen der Wien Energie. Ihre Besonderheit liegt in der von Friedensreich Hundertwasser künstlerisch gestalteten Fassade. Mit einer installierten Gesamtleistung von 460 MW stellt die Anlage den zweitgrößten Fernwärmeerzeuger im Fernwärmeverbundnetz (diesen geringen Teil von 22 Prozent teilen sich die drei thermischen Abfallbehandlungsanlagen der Wien Energie) der Stadt Wien dar.
Anlage
Die Anlage, im nördlichsten Teil des 9. Bezirks am Donaukanal gelegen, wurde 1971 auf dem Gelände zwischen der Franz-Josefs-Bahn und dem Verbindungsbogen fertiggestellt. Die thermische Abfallbehandlungsanlage Spittelau wurde an ihrem heutigen Standort errichtet, um Wärme für das rund zwei Kilometer entfernte Neue Allgemeine Krankenhaus bereitzustellen.
Die fortlaufende Anpassung an den letzten Stand der Rauchgasreinigungstechnik führte zur Nachrüstung der thermischen Abfallbehandlungsanlage Spittelau mit einer Rauchgas-Nasswäsche (1986/89) sowie einer modernen Entstickungs- und Dioxinzerstörungsanlage (1989). Zur gleichen Zeit wurde die äußere Fassade des gesamten Fernwärmewerks nach einem Großbrand 1987 durch Friedensreich Hundertwasser neugestaltet. Die Planung erfolgte durch Architekt Peter Pelikan in Zusammenarbeit mit Alexander Marchart, Roland Moebius und Waagner-Biro.[2] Aus dem zuvor nüchternen Zweckbau wurde ein Kunstwerk, das eine harmonische Symbiose zwischen Technik, Ökologie und Kunst darstellen soll. In Osaka/Japan wurde später in Anlehnung an die Spittelau eine thermische Abfallbehandlungsanlage in ähnlichem Stil erbaut.
Die im Werk untergebrachte thermische Abfallbehandlungsanlage mit einer Durchsatzleistung von 260.000 Jahrestonnen ist in das Verbundnetz integriert und speist im Jahresdurchschnitt 60 MW Wärme in das Fernwärmenetz ein (Grundlastabdeckung). Zusätzlich können in fünf weiteren gas- bzw. gas-/ölbefeuerten Heißwasserkesseln zur Spitzenbedarfsabdeckung 400 MW an thermischer Leistung produziert werden. Die elektrische Leistung beträgt 6 MW.[3] Insgesamt werden so etwa 40.000 MWh Strom und 470.000 MWh Fernwärme produziert[4]. Mit dieser Wärmemenge werden jährlich mehr als 60.000 Haushalte in Wien beheizt.
Die CO2-Emissionen des Jahres 2009 betrugen 26.593 t.[5]
Nordostansicht
Müllbunker mit den beiden Aufgabetrichtern zur Feuerung
Verwaltungsgebäude
Hintergrund der überdimensionalen Kappe
Eine Besonderheit stellt eine überdimensionale Kappe auf einem kleinen Turm des Gebäudes dar. Als während einer Diskussion mit den Bauherren dem Künstler Hundertwasser die Geduld zu Ende ging, verließ er zornig die Runde mit den Worten „Ich hau den Hut drauf!“ (österreichische Redewendung für Aufgeben). Die Bauherren hielten dies für eine gute Idee und ergänzten die Anlage um die Kappe.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Energieerzeugung - Spittelau, Stadt Wien, abgerufen am 1. April 2023
- ↑ Andrea C. Fürst, Hundertwasser 1928-2000, Werkverzeichnis - Catalogue Raisonné, Köln: Taschen Verlag, 2002, S. 1256–1258
- ↑ [1] (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Ing.in Ursula Heumesser, Magistratsabteilung 27; Stromerzeugung in Wien
- ↑ Wien Energie: Spittelau (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ [2] (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Emissionshandelsregister Anlage Spittelau
- ↑ Spittelau: Das „Geheimnis“ der goldenen Kugel. Abgerufen am 18. Januar 2021.
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Nordostansicht der Müllverbrennungsanlage in der Spittelau, ein Ortsteil im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund und im Vordergrund die Hochtrasse (Viaduktbögen) der ehemaligen Eisenbahnstrecke "Verbindungsbogen" (Abzweigstelle Nußdorfer Straße – Friedensbrücke; 1991 stillgelegt).
Die Verbrennungsanlage wurde von 1966/69 bis 1972 nach Plänen von Architekt Prof. Josef Becvar und dem Statiker Dr. techn. Adolf Lukele durch die Simmering-Graz-Pauker AG errichtet. Am 15. Mai 1987 brannte die Anlage ab. Im Zuge des Wiederaufbaues wurde der Künstler Friedensreich Hundertwasser um 88 Mio. Schilling beauftragt, die Fassade und den Schlot zu gestalten. Am 16. Juli 1991 wurde die 113 Tonnen schwere Stahlkugel auf den 126 m hohen Schlot aufgezogen.
Von 2012 bis 2015 erfolgte eine Generalsanierung. Seitdem hat die Anlage folgende technische Daten: Pro Jahr werden rd. 250.000 Tonnen Müll verbrannt (~ 30 t/h), dabei entstehen 120.000 MWh Strom, 500.000 MWh Fernwärme, 6.000 t Eisenschrott sowie 60.000 t Schlacke, Asche und Filterkuchen.
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Eine U11-Garnitur auf der Linie U4 zwischen den Stationen Spittelau und Friedensbrücke.
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Nordansicht des Verwaltungsgebäude der Fernwärme Wien (Wien Energie AG) an der Adresse Spittelauer Lände 45 in der Spittelau, ein Ortsteil im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund.
Am 15. Mai 1987 brannte die Müllverbrennungsanlage ab. Im Zuge des Wiederaufbaues wurde der Künstler Friedensreich Hundertwasser um 88 Mio. Schilling beauftragt, die Fassade und den Schlot zu gestalten.
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Positionskarte von Wien
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Müllbunker in der Müllverbrennungsanlage Spittelau
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Hundertwasser-Müllverbrennungsanlage mit Fernwärmeauskopplung in Wien-Spittelau