Müllendorf (Geilenkirchen)

Müllendorf
Koordinaten: 50° 59′ 21″ N, 6° 10′ 6″ O
Höhe:[1] 66 (62–71) m
Einwohner:135 (31. Dez. 2015)[2]
Postleitzahl:52511
Vorwahl:02453
(c) Foto: Käthe und Bernd Limburg, www.limburg-bernd.de / Lizenz: Creative Commons BY-SA-3.0 de
Lage von Müllendorf in Geilenkirchen
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Blick auf Müllendorf
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Reiterhof
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Kriegerdenkmal
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Die Wurm bei Müllendorf
Müllendorf auf der Urkatasterkarte 1846
Müllendorf auf der Tranchotkarte 1803–1820
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Alte Wasserpumpe

Müllendorf ist ein Ortsteil der Mittelstadt Geilenkirchen im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Geographie

Lage

Müllendorf liegt nordöstlich von Geilenkirchen an der Landesstraße 364, die von Übach-Palenberg nach Wegberg führt. Der Ort liegt im Tal der Wurm.

Gewässer

Die Wurm versorgte auf einer Flusslänge von 53 km [3]zahlreiche Mühlen mit Wasser. Die Quelle der Wurm liegt südlich von Aachen bei 265 m über NN. Die Mündung in die Rur ist bei der Ortschaft Kempen in der Stadt Heinsberg bei 32 m über NN. Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre wurde eine Wurmbegradigung durchgeführt. Der geschwungene, ab und an mäandrierende Flusslauf verschwand zu Gunsten einer einfachen Trassenführung. Die Flusslänge verkürzte sich und die Strömungsgeschwindigkeit nahm zu. Für viele Menschen auch in Müllendorf verbesserte sich der Hochwasserschutz, für die Mühlen war es das Ende.

Nachbarorte

KogenbroichNirmWürm
HochheidKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
SüggerathPrummernBeeck

Siedlungsform

Müllendorf ist ein Hufendorf an der Wurm, ehemals an einer größeren Hofanlage anschließend. Die Müllendorfer Mühle war vom 15. Jahrhundert bis 1965 prägender Bestandteil der Siedlung.

Geschichte

Ortsname

  • 1510 Moellendorp
  • 1626 Mullendorff

Ortsgeschichte

In früher Zeit gehörte Müllendorf zum Jülicher Amt Randerath. Der Hof zu Müllendorf war Randerather Lehen. 1510 belastete Hermann von Randerath den Gutshof mit einer Obligation für Messstiftungen eines Randerather Altars. 1648 kam der Hof in den Besitz des Heinrich Wilhelm von Schloss Leerodt. 1820 wurde der Hof von Isabella Thelen, Witwe des Halfen Christian Borgs und ihrer fünf Kinder gekauft. Die Witwe verstarb am 23. Juni 1841 auf dem Hof. Der am 26. Januar 1795 geborene Sohn, Anton Joseph Borgs, heiratete am 31. Juli 1826 Catharina Wenzel und wurde Gutsbesitzer. 1884 verstarb er auf dem Müllendorfer Hof.

Müllendorf hatte 1828 insgesamt 169 Einwohner, 1852 waren es 241 Einwohner und gehörte zur Bürgermeisterei Würm und damit zum Amt Immendorf-Würm. Im Zuge der Gebietsreform wurde zum 1. Januar 1972 das Amt Immendorf-Würm aufgelöst. Rechtsnachfolger ist die Stadt Geilenkirchen gemäß § 29 des Aachen-Gesetz (1971).

Kirchengeschichte

Müllendorf bildet mit den Orten Beeck Flahstraß, Honsdorf, Kleinsiersdorf, Leiffarth, Thomashof und Würm die Pfarre Würm. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.

Die Mutterkirche von Würm wird in einer Urkunde des Bischofs Werner von Münster aus dem Jahre 1137 benannt. Die erste Erwähnung der Kirche zu „Würm“ findet sich 1308 im liber valoris, dem Werte-Buch der Kirchen der Diözese Köln. Im 15. Jahrhundert wurde eine dreischiffige Backsteinkirche gebaut. Durch Kriegseinwirkungen wurde diese am 18. November 1944 gesprengt und größtenteils zerstört. Am 19. August 1951 wurde der Grundstein für einen Kirchenneubau gelegt, der am 1. Mai 1953 eingeweiht wurde.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Gereon Würm in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Bonifatius Geilenkirchen eingegliedert.

Politik

Der Ort ist gemäß der Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen Teil des Geilenkirchener Stadtbezirks „Würm“, den es gemeinsam mit den Orten Leiffarth, Flahstraß, Honsdorf und Würm bildet. Der Stadtbezirk Würm mit derzeit (2012) 1568 Einwohnern (Würm, Leiffarth, Müllendorf, Honsdorf, Flahstraß) wird durch einen Ortsvorsteher im Stadtrat der Stadt Geilenkirchen vertreten.[4]

Sehenswürdigkeiten

  • Müllendorfer Hof, an den Oppheimer Benden
  • Freizeitanlage Müllendorf an der Wurm
  • Gut Leerodt als Denkmal Nr. 46

Infrastruktur

Öffentlicher Nahverkehr

Müllendorf ist mit zwei Buslinien der WestVerkehr an das ÖPNV-Netz des Aachener Verkehrsverbundes angeschlossen.

Neben dem nach Fahrplan auf festgelegten Linien verkehrenden Bussen kann auch der Multi-Bus angefordert werden.[5]

LinieVerlauf
407(Myhl –) Gerderath – Altmyhl – Ratheim – Millich – Hückelhoven (– Hilfarth – Himmerich – Randerath Bf – (Hoven – Kraudorf –) Nirm – Kogenbroich – Müllendorf – Süggerath Mühlenkamp – Geilenkirchen Bf)
494Geilenkirchen Bf – Süggerath – Müllendorf – Würm – (Beeck –) Leiffarth – (Flahstraß – Honsdorf –) Lindern Bf

Vereine

  • Förderverein der Ortsvereine Würm e.V.
  • Kath. Frauengemeinschaft der Pfarre Würm
  • Dorfgemeinschaft Müllendorf e.V. (gemeinnütziger Nachfolgeverein der 2014 aufgelösten Schützenbruderschaft St. Josef)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Badewannenrennen auf der Wurm zwischen Müllendorf und Flahstraß
  • Patronatsfest und Kirmes
  • Hahnhauen
  • Sommerfest
  • Adventsfest

Straßennamen

Am Dreieck, Blockstraße, Mühlenstraße, Opheimer Benden

Literatur

  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  • Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, S. 131
  • Leo Gillessen: Zur Ortsnamen- und Siedlungskunde des südlichen Selfkantkreises, in: Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg, 1970, S. 38–49
  • Handbuch des Bistums Aachen. 3. Auflage. Kühlen, Mönchengladbach 1994, ISBN 3-87448-172-7, S. 720f.
  • Werner Reinartz: Der Müllendorfer Hof, in: Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg 1959, S. 50–56

Weblinks

Commons: Müllendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aachener-zeitung.de gem. Melderegister, Stand 31. Dezember 2015.
  3. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise),
  4. Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen (Memento des Originals vom 23. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geilenkirchen.de
  5. Multibusbetrieb im Kreis Heinsberg

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Wasserpumpe in Müllendorf
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