Mühle Wiegboldsbur

Mühle Wiegboldsbur

Mühle Wiegboldsbur

Mühle Wiegboldsbur

Lage und Geschichte
Mühle Wiegboldsbur (Niedersachsen)
Koordinaten53° 27′ 22″ N, 7° 20′ 44″ O
StandortDeutschland Deutschland
Niedersachsen Niedersachsen
Wappen Suedbrookmerland.png Südbrookmerland
Erbaut1812
Zustandfunktionstüchtiges technisches Denkmal
Technik
NutzungGetreidemühle
AntriebWindmühle
WindmühlentypGalerieholländerwindmühle
FlügelartJalousienklappenflügel
Anzahl Flügel4
NachführungWindrose
Websitehttp://www.suedbrookmerland.de/index.php?pageId=92

Die Mühle Wiegboldsbur ist eine unter Denkmalschutz stehende dreistöckige Holländerwindmühle mit Windrose und Jalousieklappen in Südbrookmerland in Niedersachsen. Das Bauwerk wurde 1812 errichtet. Es ist eines der Wahrzeichen der Gemeinde und steht im Ortsteil Wiegboldsbur.

Anlage

Die funktionsfähige Galerie-Holländerwindmühle im Südosten der ostfriesischen Gemeinde Südbrookmerland dient heute als Mühlenmuseum. Zum Bauensemble gehört neben der Mühle ein Müllerhaus von 1846 mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden wie Scheune, Packhaus und Pferdestall.

Geschichte

Die Mühle wurde im Jahre 1812 von Dirck Suncken Kruse als „Pelde- und Mahlmühle nebst einem Hause“ mit je zwei Mahl- und Peldegängen errichtet.[1] Zu Zeiten seiner Errichtung war das Bauwerk um ein Stockwerk und damit etwa 3,5 m niedriger als heute. Die Kappe war anfangs mit Segelflügeln und Steert ausgestattet und wurde per Hand in den Wind gedreht. Im Jahre 1851 ließ Müller Frerich Bruns Janshen den steinernen Unterbau und somit die Mühle selbst von zwei auf drei Stockwerke erhöhen und 1856 wurde das Müllerhaus vom Betreiber „bedeutend vergrößert und verbessert“ sowie eine „Wagenremise“ erbaut.[1] 1909 wurde das Bauwerk von Segel- auf Jalousieflügel (Klappenflügel) und Windrosenbetrieb umgerüstet. Um 1925 wurde eine Stromerzeugungsanlage im Verbindungstrakt der Mühle zum Packhaus eingebaut, die neben der Mühle auch einige benachbarte Häuser mit Energie versorgte. Die Anlage konnte sowohl mit Wind als auch mit einem Dieselmotor betrieben werden, der 1927 aufgestellt wurde und die Mühle unabhängig von Wind machte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war nur noch ein Mahlgang in Betrieb. Um 1965 sorgten Schäden am Gehenden Werk, deren Behebung sich als unwirtschaftlich erwies, dafür, dass der Mahlbetrieb mit Windkraft aufgegeben werden musste.[1] Auf Initiative der Gemeinde wurde 1991 der „Mühlenverein Wiegboldsbur“ gegründet, der sich seither um das Bauwerk kümmert. Mit der Abnahme der Kappe begann am 21. Oktober 1993 die Restaurierung der Mühle, die am 17. November 2006 im Rahmen eines Festprogramms abgeschlossen wurde. Zur Unterbringung alter landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte errichtete der Verein 2003 eine Remise.

Museum

In dem Bauwerk befindet sich heute ein Heimatmuseum. In den Gebäuden befinden sich diverse historische Maschinen, die die technische Entwicklung des Müllerhandwerks und der Landwirtschaft dokumentieren. In dem zur Mühle gehörenden Lagerschuppen ist eine Schmiede- und Tischlerwerkstatt eingerichtet, in der alte Handwerks- und Schmiedekunst gezeigt wird.[2] In der Backstube wird monatlich Brot gebacken.[3]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Peter Feldkamp: Die Baugeschichte der Mühle Wiegboldsbur. Ihre Erbauung im Jahre 1812 und weitere Entwicklung (PDF; 2,3 MB), in: Der Mühlstein. Zeitschrift der Vereinigung zur Erhaltung von Wind- und Wassermühlen in Niedersachsen und Bremen e.V., Regionalausgabe für Niedersachsen und Bremen. Ausgabe 48 (November 2009), eingesehen am 16. Januar 2012.
  2. Gemeinde Südbrookmerland: Mühle Wiegboldsbur, eingesehen am 16. Januar 2012.
  3. Nordwestreisemagazin: Mühle Wiegboldsbur. Alles unter einem Dach: Heimatmuseum, Backstube, Kunsthandwerk und Mühlenbetrieb, eingesehen am 16. Januar 2012.

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Physische Positionskarte von Niedersachsen, Deutschland
Muehle Wiegboldsbur80.jpg
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Die Mühle von Wiegboldsbur
Wappen Suedbrookmerland.png
Wappen der Gemeinde Südbrookmerland, Landkreis Aurich
„Das Wappen der Gemeinde Südbrookmerland zeigt in Rot einen goldenen, goldbezungten und goldbekrönten Adler mit geöffneten Flügeln und golden bekrönten Schwingenspitzen, wachsend aus einer goldenen Sonnenscheibe, die im Schildfuß von zehn goldenen Schindeln begleitet ist.“[1]

Dies ist die der Genehmigungsurkunde des Regierungspräsidenten in Aurich vom 30. April 1975 – Aktenzeichen: 106-2-V – entnommene amtliche Formulierung. Das Wappen symbolisiert die Geschichte des Raumes der jetzigen Gemeinde Südbrookmerland.

Der dreifach bekrönte Adler auf rotem Grunde war das Wappen der Häuptlinge tom Brook, welche im 14. und 15. Jahrhundert eine Burg in Oldeborg, einer früher selbstständigen Gemeinde und jetzigen Ortschaft der Gemeinde Südbrookmerland, als Herrschaftssitz bewohnten. Von dort aus haben sie ihre Herrschaft über einen großen Teil Ostfrieslands ausgedehnt und damit den Grundstein für die politische Einheit dieser Landschaft gelegt. Der letzte dieser Familie, Ocke II., verlor am 28. Oktober 1427 in der Schlacht auf den wilden Äckern (nördlich von Oldeborg) gegen seinen Widersacher Focko Ukena seine Herrschaft und seine Freiheit. Nachfolger waren wenig später die Cirksena aus Greetsiel, die im Jahre 1464 als Grafen vom Deutschen Kaiser mit ganz Ostfriesland belehnt worden sind. Die in der Gemeinde Südbrookmerland im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1972 aufgegangene alte Gemeinde Oldeborg hat diesen Adler in ihrem Gemeindewappen geführt.
Die runde Scheibe vor dem Adler erinnert an die goldene Sonnenscheibe von Moordorf, die im März des Jahres 1910 von Vitus Dirks beim Torfgraben gefunden und zunächst in ihrem Wert nicht erkannt worden ist. Der Finder gab sie seinen Kindern zum Spielen, ein Händler erwarb sie einige Jahre später als Altmaterial und verkaufte sie weiter. Erst im Jahre 1926 gelang es dem Landesmuseum in Hannover, die Scheibe zu erwerben, nachdem bereits die Gefahr bestand, dass sie ins Ausland verkauft werden würde.
Die Scheibe hat einen Durchmesser von 14,5 Zentimetern und ein Gewicht von 36,17 Gramm. In der Mitte besitzt sie einen ursprünglich vorgewölbten Buckel, an dessen Rand acht kleine nagelkopfartige Vorwölbungen bestehen. Es folgen nach außen eine aus Radiärstrahlen gebildeter Kreis, ein Kreis von abermals acht kleinen Buckeln, ein weiterer Strahlenkreis und schließlich ein Kreis, der mit 32 schraffierten Dreiecken gefüllt ist. Zwei einander gegenüber liegende Lappen lassen vermuten, dass die Scheibe ursprünglich auf einer Unterlage aufgeheftet war. Es besteht die überwiegende Auffassung, dass es sich um ein Symbol der Sonne handelt, die in der Vorzeit als Lebensspenderin verehrt wurde.
Die 10 umrahmenden Schindeln weisen darauf hin, dass die Gemeinde Südbrookmerland durch Gesetz des Niedersächsischen Landtages vom 23. Juni 1972 (Nieders. Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 317) aus zehn früher selbstständigen Gemeinden gebildet worden ist. Es waren dies die Gemeinden Bedekaspel, Forlitz-Blaukirchen, Moordorf, Moorhusen, Münkeboe, Oldeborg (diese bereits im Jahre 1938 durch Gemeindereform gebildet aus den Gemeinden Engerhafe, Fehnhusen, Oldeborg und Upende), Theene, Uthwerdum, Victorbur und Wiegboldsbur.Diese früheren Gemeinden haben, außer der Gemeinde Oldeborg, keine eigenen Wappen geführt.[1]