Mückenlarve
Mückenlarven sind ein Entwicklungsstadium der Insektenunterordnung der Mücken aus der Ordnung der Zweiflügler (Dipteren).
Die Larven der einzelnen Familien haben sehr unterschiedliche Lebensweisen: Viele leben in feuchten Bereichen in Bodennähe, andere auf Pflanzen; die bekannteste und auffälligste ist aber sicher die aquatische Lebensweise. Ebenso ist auch die Ernährung sehr unterschiedlich. Einige strudeln Wasser und ernähren sich von Bakterien.[1][2] Viele Arten überwintern im Larvenstadium.
Der Körper ist meist wurmförmig gebaut und besitzt im Gegensatz zu den Fliegenlarven (Maden) in der Regel eine Kopfkapsel. Fußartige Fortsätze besitzen nur bodenbewohnende Formen, Beine fehlen. Die wasserbewohnenden Arten nehmen Luft über ein Haarbüschel am Hinterleibsende auf, an dem das Tier durch die Adhäsionskraft des Wassers unter der Oberfläche hängt.
Zur Bekämpfung für den Menschen relevanter Larven stechender Mücken siehe Stechmückenbekämpfung
Mückenlarven als Fischfutter
Wasserbewohnende Mückenlarven werden bei der Zierfischzucht als Lebendfutter verwendet. Mückenlarven erhält man im Aquaristikfachgeschäft als Frostfutter, gefriergetrocknetes Futter und Lebendfutter. Frostfutter sollte den Fischen aufgetaut gereicht werden und nach dem Auftauen mit Wasser gespült werden. Dazu empfiehlt sich z. B. ein Artemiasieb oder ein engmaschiger Kescher.
In der Aquaristik werden Mückenlarven unter drei Sammelbezeichnungen angeboten:
- Weiße Mückenlarven (Larven der Büschelmücken) sollten lebend nur an Fische mit mindestens 3 cm Länge verfüttert werden, weil sonst die Gefahr besteht, dass sie sich an einem Fisch vergreifen.
- Rote Mückenlarven (Larven der Zuckmücken) werden von Fischen sehr geschätzt. Sie können bei Kontakt zum Menschen jedoch Allergien hervorrufen.[3] Ihr roter Blutfarbstoff ähnelt dem Hämoglobin im menschlichen Blut.
- Schwarze Mückenlarven (Larven der Stechmücken) werden nicht von allen Fischarten geliebt. Sie enthalten jedoch viele Vitamine und fischgerechtes Eiweiß.
Bei der Fütterung von Fischen mit Lebendfutter können Krankheiten übertragen werden.
- Larve der Stechmückengattung Culex mit endständigem Atemrohr
- Grünliche Larve der Stechmückengattung Anopheles
- Zuckmückenlarve
Einzelnachweise
- ↑ D. Grill, G. Fachbach, A. Brunegger: REM‐Beitrag zum Befall von Chrysomyxa abietis Teleutosporenlagern durch Mückenlarven. In: European Journal of Forest Pathology. Band 13, Nr. 7, 1983, doi:10.1111/j.1439-0329.1983.tb00143.x (PDF).
- ↑ Francisco J. A. Lemos, Walter R. Terra: Digestion of bacteria and the role of midgut lysozyme in some insect larvae. In: Comparative Biochemistry and Physiology Part B: Comparative Biochemistry, Band 100, Nr. 2, 1991, S. 265–268.
- ↑ Verena Liebers, Monika Raulf, Xaver Baur: Allergien auf rote Mückenlarven. Beispiel für eine Fehlregulation des Immunsystems. In: Biologie in unserer Zeit, Band 21, Nr. 6, Dezember 1991, doi:10.1002/biuz.19910210611 (PDF).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: (Image: James Gathany, CDC), Lizenz: CC BY 2.5
Larven der Culex-Mücke. Wie auf dem Bild zu sehen, bilden die Larven dichte Gruppen an der Oberfläche stehender Gewässer. Die dunklere Struktur in der oberen Bildmitte ist wahrscheinlich eine Puppe.
Anopheles-Larve, ca. 8 mm lang, aus einem Gartenteich in München, Juni 2007. Typisch ist die grünliche Färbung und eine waagrechte, zur Wasseroberfläche parallele Ruhelage.
Zuckmückenlarve (de:Chironomidae) aus einem neu angelegten Gartenteich in Westen Münchens, gefunden und aufgenommen im Juni 2007. Die Gesamtlänge ist etwa 1 cm, der Kopf ist rechts. Die kleinen Bilder zeigen Ausschnitte aus anderen Aufnahmen des Hinterendes des gleichen Tiers. Die Larve bewegte sich frei schwebend im Wasser, schlängelnd und schnell, daher sind die Aufnahmen etwas unscharf.