Møns Klint
Koordinaten: 54° 57′ 51″ N, 12° 33′ 8″ O
Møns Klint ist die höchste Steilküste Dänemarks.
Geografisch-geologische Beschreibung
Die Kreideklippe liegt im Osten der Ostseeinsel Møn. Die Kalksteinwand ist 6 km lang und bis zu 128 m hoch. Der höchste Punkt im Hinterland hat eine Höhe von 143 m. Die das Kliff bildende Kreide entstand vor rund 70 Millionen Jahren (Obere Kreidezeit) auf dem Grund eines Meeres. Die Kreide besteht überwiegend aus den Überresten der Kalkschalen mikroskopisch kleiner Algen (Coccolithen), die das urzeitliche Meer bevölkerten. Auffällig sind die zahlreichen sich im Profil der Steilküste abzeichnenden schwarzen Feuersteinbänder. Unter den zahlreichen in der Oberen Kreidezeit vorkommenden Fossilien, die man am Fuß der Steilküste aber auch an den umliegenden Stränden finden kann, liegen einige in Feuersteinerhaltung vor (z. B. die häufig vorkommenden Steinkerne von Seeigeln).
Umgebung
Das Land oberhalb der Klippe ist eine einzigartige Sammlung verschiedener Biotope. Die Kombination aus kalkhaltigem Boden, dem trockenen Lokalklima und der eingeschränkten Landwirtschaft, die vor allem aus Weidewirtschaft besteht, ermöglichen eine artenreiche Landschaft, wie sie wohl vor der Industrialisierung der Landwirtschaft bestand.
Kreidestürze
Die Klippe ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel Møn. An mehreren Stellen führen Treppen hinunter zum Wasser. Als eigene kleine Touristenattraktion gilt die 497 Stufen lange Haupttreppe, die vom GeoCenter zu den Klippen hinabführt.[1] Der Abstieg und der Aufenthalt am Strand ist jedoch nicht ungefährlich, da immer wieder größere Stücke aus der Steilwand herausbrechen.
Alleine im 20. Jahrhundert wurden fünf große Brüche gezählt:
- 1905 stürzte ein Drittel des Schlossparks Liselund in die See.
- 1914 wurden große Teile des nördlichen „Königinnenstuhls“ (Dronningestolen) weggespült.
- 1952 bildete sich eine 500 Meter lange Halbinsel, als Dutzende Tonnen Kreide, Lehm und Kiesel von Vitmunds Nakke und Puggards Klint abgingen.
- 1980 verschwand ein großer Teil der nördlichen „Sommerspitze“ (Sommerspiret) im Meer, 1988 der Rest.
- Im Januar 2007 gab es einen massiven Kreidesturz, der rund um den „Großen Redner“ (Store Taler) 500.000 Tonnen Kreide abstürzen ließ. Dies war der schwerste Absturz seit 50 Jahren.
Møns Klint in der Kunst
Møns Klint war besonders im Goldenen Zeitalter Dänemarks (Dänisch: den danske guldalder), einer Epoche hoher kultureller Blüte, immer wieder beliebtes Objekt der dänischen Landschaftsmaler. Viele Künstler malten – darunter einige mehrfach – die Kreideklippe aus verschiedenen Perspektiven, zu verschiedenen Tageszeiten und unter sehr unterschiedlichen Lichtverhältnissen.
Udsigt af Møns Klint og Sommerspiret (1809), Christoffer Wilhelm Eckersberg (1783–1853)
Sommerspiret (1842), Louis Gurlitt (1812–1897)
Parti fra Møns Klint (1852), Peter Christian Skovgaard (1817–1875)
Literatur
- G. Larsen: Fyn og Øerne. (erschienen in der Reihe Geologisk set) Geografforlaget, Brenderup (DK) 2002, 144 S., zahlr. Abb. und Karten.
Weblinks
- GeoCenter Møns Klint (deutsch, dänisch)
- [1] Informationen rund um Møns Klint (inklusive Umgebungskarte)
- Fotografien Private Website
Einzelnachweise
- ↑ Karte der Umgebung naturstyrelsen.dk, abgerufen am 4. Februar 2019
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Dänemark
Autor/Urheber: Chad K, Lizenz: CC BY 2.0
The chalk cliff of Møn, Denmark. Note the adult human in the background, utterly dwarfed by the enormous cliffs.
Autor/Urheber: Bob Collowan, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Store Taler Fald ("Großer Redner Fall"), ein Teil von Møns Klint in Dänemark.
Møns Klint or The Cliffs of the Island of Møn, painting by Danish-German artist Louis Gurlitt. The work is typical of landscape painting during the Danish Golden Age.
Part of Møns Klint with the Sommerspiret
Autor/Urheber: Andreas Egger, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Hunderte von Treppen führen Besucher zum Strand und den weißen Klippen