Mölsheim liegt auf einem Höhenzug in 300 m ü. NHN über der Pfrimm und bildet das östliche Tor zum Zellertal.
Geschichte
Die älteste erhaltene Erwähnung von Mölsheim – als Milbisheim – stammt von 1237.[2] Allerdings reichen Bodenfunde bis in die Neusteinzeit zurück. Der Ort war lange Zeit im Besitz des Klosters Hornbach, das dort eine Schaffnerei errichtete, die heute noch als wuchtiges Bauwerk beeindruckt.[3] Die im Kern barocke Hofanlage ist von hohem Bruchsteinmauerwerk umgeben, die Wirtschaftsgebäude sind mit 1714 und 1771 bezeichnet. Der Pavillon im Garten ist mit der Jahreszahl 1774 bezeichnet.[4] Im Zuge des Niedergangs der Bedeutung von Hornbach verkaufte der letzte Abt des Klosters, Johann von Kindhausen, 1512 die Hälfte des Dorfes an Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz. Die dem Kloster verbliebene Hälfte fiel 1557 bei Aufhebung des Klosters im Zuge der Reformation an Pfalz-Zweibrücken.[5][Anm. 1] Auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[6]
1930 wurde bei Mölsheim die Filigranscheibenfibel aus Mölsheim aus dem 7. Jahrhundert gefunden. Diese Fibel zählt zu den am reichsten verzierten Fibeln der Epoche. Ein Bauer entdeckte sie im Jahr 1930 bei Rodungsarbeiten auf seinem Weinberg in der Mölsheimer Gemarkung. Die aus merowingischer Zeit stammende Mölsheimer Goldscheibenfibel wird im Hessischen Landesmuseum Darmstadt ausgestellt.
1905–1920 Christian Möllinger, ihn vertraten im Ersten Weltkrieg Georg Ermarth und Carl Würth
1920–1925 Peter Spindler
1925–1945 Albert Uhinck
1945–1972 Adolf Weiß
1972–1984 Reichard Jung
1984–1999 Josef Ehrhardt (CDU)
1999–2014 Helge Wilding (SPD)
seit 2014 Sascha Wötzel (SPD)
Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde Sascha Wötzel mit einem Stimmenanteil von 55,23 % in seinem Amt bestätigt.[9]
Wappen
Blasonierung: „Geteilt und unten gespalten; oben in Silber ein schwarzes Kreuz, unten rechts in Schwarz drei schreitende goldene Löwen, rot bezungt und rot bewehrt, unten links Weiß und Blau gerautet.“
Feste
Seit alter Zeit wird einmal im Jahr die „Melsemer Kerb“ (Kirchweih) am Wochenende nach Ägidius, dem Patron der Kirche, gehalten. Dies wird am ersten Wochenende im September gefeiert. Traditionell beginnt die Kerb samstags mit der Eröffnung durch die Kerwejugend. Sonntags erfolgt ein Umzug durchs Dorf, die Kerb endet montags abends. Als ein Lehrer fragte, welches die heiligen Feste des Jahres in Mölsheim seien, antwortete ein Junge: „Die heilig Kerb unn die heilig Sauschlacht!“ Ausgangs des 19. Jahrhunderts wurde in den Sälen Dauscher und Klöter zum Tanz eingeladen. Den Kerweborsch, die den Kerwestrauss gesteckt und geschmückt hatten, wurden die ersten Tänze zugesprochen.
Heimat- und Kulturverein Mölsheim e. V.: Mölsheim. Aus der Geschichte eines rheinhessischen Dorfes im Zellertal. Heimat- und Kulturverein Mölsheim, Mölsheim 2002, ISBN 3-926306-34-3.
Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Gießen 1905, S. 305–306.
↑Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).