Méhana
Landgemeinde Méhana | ||
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Koordinaten | 14° 24′ N, 1° 8′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Niger | |
Tillabéri | ||
Departement | Téra | |
ISO 3166-2 | NE-6 | |
Einwohner | 40.593 (2012) |
Méhana (andere Schreibweisen: Maihana, Mehana, Méhanna, Mehanna) ist eine Landgemeinde im Departement Téra in Niger.
Geographie
Méhana befindet sich in der Sahelzone und liegt am rechten Ufer des Flusses Niger nordwestlich der Regionalhauptstadt Tillabéri.[1] Die Nachbargemeinden Méhanas sind Dessa und Sinder im Osten sowie Kokorou im Norden, Süden und Westen. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 24 Dörfer, 66 Weiler und ein Lager.[2] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Méhana.[3]
Geschichte
Das Gebiet von Méhana gelangte 1899 als Teil des neu geschaffenen Kreises Sinder unter französische Militärverwaltung. Im Jahr 1905 wurde der Ort dem neuen Militärterritorium Niger angeschlossen.[4] Méhana wurde 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform als eigenständige Landgemeinde aus dem Kanton Kokorou herausgelöst.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 40.593 Einwohner, die in 5141 Haushalten lebten.[2] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 20.884 in 3135 Haushalten.[5]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 5703 Einwohner in 816 Haushalten,[2] bei der Volkszählung 2001 4183 in 627 Haushalten[5] und bei der Volkszählung 1988 6387 in 889 Haushalten.[6]
Méhana zählt zu den Hauptsiedlungsgebieten der Songhai in Niger, neben der Stadt Tillabéri und dem Dorf Wanzerbé im Gemeindegebiet von Gorouol.[7] Außerdem ist die Gemeinde in ethnischer Hinsicht ein Siedlungsgebiet von Kurtey, Tuareg und Zarma.[8]
Politik
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 14 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 5 AMEN-AMIN, 5 PNDS-Tarayya, 3 MNSD-Nassara und 1 RPP-Farilla.[9]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 18 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Ortsmitte steht eine gut erhaltene Freitagsmoschee, eine Hof-Moschee. Sie wurde 1958 unter einem Imam aus Timbuktu errichtet und hatte keinen Vorgängerbau. Die Gesamtanlage weist eine Fläche von 1200 Quadratmetern auf. 720 Quadratmeter entfallen allein auf den Innenhof, weitere 336 auf das Betraumgebäude. Auf der Westseite des Innenhofes steht ein Nebengebäude, in dem die Madrasa, eingerahmt von zwei Niembaumreihen, untergebracht ist. Die Hofmauer ist schmucklos und ungegliedert. Zugänge befinden sich an der Nord- und Südseite. Das Betraumgebäude ist als Queranlage errichtet und beherbergt einen exzentrisch ausgerichteten, quaderförmigen Mihrāb-Vorbau. Der Innenraum ist in sechs Traversalschiffe gegliedert. Die Zugänge sind pilzbogenförmig, bei einer Durchgangshöhe von zwei Metern. Neben dem Mihrāb ist an der Qibla-Wand ein Minbar errichtet.[10]
Wirtschaft und Infrastruktur
In Méhana befindet sich ein bedeutender Markt, den die Kolonialmacht Frankreich in den 1930er Jahren anlegte.[11] Der Markttag ist Mittwoch.[12] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[13] Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird.[14] Im Hauptort gibt es eine Niederschlagsmessstation.[15]
Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Loudji, Mamassey und Tessa vorhanden.[16] Der CEG Méhana ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[17] Beim Centre de Formation aux Métiers de Méhana (CFM Méhana) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[18]
Persönlichkeiten
- Abdallah Boureima (* 1954), Manager und Politiker
- Hamani Saliah (1964–2008), Offizier
Literatur
- Amadou Bokar Amadou: Dynamique d’occupation des sols et d’utilisation des sols de 1975 à 2015 dans la commune rurale de Méhanna: quels impacts pour la production agricole? Mémoire de Master. Département de Géographie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2017.
- Bachirou Hinsa Sounna: Paramètres de reproduction et d’exploitation chez les ovins dans la commune rurale de Mehanna. Licence. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2017.
- Dany Hellal: Un exemple de coopération Nord-Sud. Margny-lès-Compiègne et Méhanna (France-Niger). L’Harmattan, Paris 2014, ISBN 978-2-343-03967-1.
Einzelnachweise
- ↑ Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou: Monographie de la région de Tillabéri. (PDF) Institut National de la Statistique, République du Niger, Oktober 2016, S. 19, archiviert vom am 28. Dezember 2021; abgerufen am 17. Januar 2022 (französisch, Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
- ↑ a b c d Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 510–512, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- ↑ Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
- ↑ Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 234–235.
- ↑ a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- ↑ Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 267 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
- ↑ Tunde Adeleke: Songhay. Rosen, New York 1996, ISBN 0-8239-1986-2, S. 11.
- ↑ Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
- ↑ Résultats élections – Communales. (Nicht mehr online verfügbar.) Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Dorothee Gruner: Die Lehmmoschee am Niger. Dokumentation eines traditionellen Bautyps. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1990, S. 338.
- ↑ Paul Stoller: Fusions of the Worlds. An Ethnography of Possession Among the Songhay of Niger. University of Chicago Press, Chicago 1997, ISBN 0-226-77544-5, S. 130.
- ↑ Jolijn Geels: Niger. Bradt, Chalfont St Peter 2006, ISBN 1-84162-152-8, S. 60.
- ↑ CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
- ↑ Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
- ↑ Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 9 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).
- ↑ Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
- ↑ Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. (Nicht mehr online verfügbar.) Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, ehemals im ; abgerufen am 10. November 2020 (französisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
- ↑ Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 96, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
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