Meguin Mineraloelwerke

Meguin GmbH & Co. KG Mineraloelwerke

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RechtsformGmbH & Co. KG
Gründung1847
SitzSaarlouis, Deutschland
LeitungGünter Hiermaier, Uli Weller
(Geschäftsführer)
Mitarbeiterzahl311 (Stand Februar 2021)[1]
Umsatz219 Mio. Euro (Stand Dezember 2020)[2]
BrancheSchmierstoffe
Websitewww.meguin.de
Stand: 24. Januar 2023

Die Meguin GmbH & Co. KG Mineraloelwerke ist ein Hersteller von Schmierstoffen. Das Unternehmen produziert ausschließlich in Deutschland. Unternehmenssitz ist Saarlouis.

Geschichte

Forschung und Entwicklung im Labor

Gegründet wurde Meguin im Jahr 1847 von Gustav Meguin.[3] Er stellte zunächst Harz und Peche her. Es folgten Huffette, Leinöle und Wagenschmiermittel. Das Unternehmen firmierte als G. Meguin. Sitz war Fraulautern, 1866 wurde eine Zweigniederlassung in Mannheim in das Handelsregister eingetragen.[4]

Im Jahr 1873 wurde vor dem Hintergrund der insgesamt geringen Produktion von Harzöl in Deutschland für Meguin eine Produktion von jährlich 15.000 Zentnern Harzöl zum Maschinen schmieren bei gleichzeitiger Gewinnung von Pinolin, Pech und anderer Produkte verzeichnet.[5]

1890 wurde das Produktprogramm um Mineralöle, technische Schmierstoffe für die Stahlindustrie und Fette für die einsetzende Motorisierung erweitert.[6] 1891 erfolgte die Gründung einer offenen Handelsgesellschaft mit Sitz in Fraulautern und Franz sowie Gustav Meguin (Sohn) als Gesellschaftern.[7] 1893 schied Gustav Meguin aus der Gesellschaft aus.[8] 1898 ging die Gesellschaft nach dem Tod von Gustav Meguin (Sohn) an dessen drei Töchter unter Vormundschaft von deren Mutte Ella Meguin über.[9] Der Gründer Gustav Meguin senior wurde erneut operativ tätig und versuchte einen kaufmännischen Leiter zu finden.[10] Im November 1908 erfolgte die Neueintragung von G. Meguin, Gesellschaft mit beschränkter Haftung im Handelsregister des Amtsgerichts Saarlouis, in Form der Umwandlung der bisherigen offenen Handelsgesellschaft. Die neue Gesellschaft war im März des Jahres gegründet worden. Als Geschäftsführer wurden Eduard Klein und Franz Meguin genannt.[11] Klein schied Mitte 1910 als Geschäftsführer aus[12], kurz darauf wird Franz Rauch als Geschäftsführer genannt.[13] Ende 1913 erfolgte eine Namensänderung zu Oelwerke G. Meguin G. m. b. H. und die Geschäftsführung wechselte von Rauch zu Willy Burkhardt.[14] 1914 wird der Geschäftsbetrieb als Harzproduktenfabrik, Dampfölraffinerie und Fettfabrik charakterisiert, die mediziniſche, Speise- und ätherische Öle, medizinische, Speise- und kosmetiſche Fette herstellte.[15] Burkhardt schied 1916 als Geschäftsführer aus.[16] Franz Meguin starb im August 1918 und wurde zu diesem Zeitpunkt als Direktor sowohl der Oelwerke G. Meguin als auch der Dillinger Fabrik gelochte Bleche Franz Meguin bezeichnet.[17] Die Geschäftsführung der Oelwerke übernahmen der Betriebsleiter Eduard Thomann und der Kaufmann Michael Baston.[18] Nach dem Ersten Weltkrieg wurden auch Lacke und ähnliche Produkte für das Lackierergewerbe angeboten.[19] 1936 formierte das Unternehmen als Öl- und Lackwerke G. Meguin G. m. b. H.[20]

Nach dem Zweiten Weltkrieg stellten Mineralöle und Fette für die Montanindustrie einen wichtigen Produktzweig dar.[21] Nach mehreren Namenswechseln firmierte das Unternehmen von 1990 an als Meguin GmbH.[22]

2006 erwarb der Ulmer Additivhersteller Liqui Moly das Unternehmen und Ernst Prost übernahm die Leitung von Meguin.[6] 2011 erfolgte die Grundsteinlegung für ein Tanklager mit einem Fassungsvermögen von 18 Mio. Litern im Hafen Saarlouis/Dillingen und 2014 bis 2017 Investitionen in neue Laborräume, Erdtanks und ein zentrales Rezepturtanklager mit Matrixverteilung, Abfüllanlagen für Kanister und Fässer, die Installation von Packrobotern sowie ein systemunterstütztes Etikettenlager. Heute versorgt Meguin als Produktionsunternehmen eine ganze Reihe namhafter Unternehmen der Mineralölbranche, des Mineralölhandels und der Industrie.

Seit der Übernahme der Liqui-Moly-Gruppe durch die Würth-Gruppe sind Liqui Moly und Meguin Teile dieses Konzerns.

Produkte

Produktsortiment Meguin

Das Produktsortiment der Meguin umfasst hauptsächlich Motoröle. Außerdem produziert das Unternehmen Getriebeöle, Hydrauliköle/Automatikgetriebeöle und Industrieschmierstoffe für spezifische Anwendungen (z. B. Gasmotorenöle, Öle für Landmaschinen, Turbinen u. a.).

Verladung von Ölfässern
Commons: Méguin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1], Website LIQUI MOLY, abgerufen am 18. Februar 2021
  2. [2], Website LIQUI MOLY, abgerufen am 18. Februar 2021
  3. VDI-Z: Zeitschrift für die Entwicklung, Konstruktion, Produktion, Band 32, 1888, S. 76
  4. Karlsruher Zeitung vom 1. November 1866, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  5. Schwarz, Heinrich: Die Producte der trockenen Destillation auf der Wiener Welt-Ausstellung 1873. In: Polytechnisches Journal. 210, 1873, S. 205–215.
  6. a b Geschichte. Abgerufen am 10. September 2019.
  7. Kölnische Zeitung vom 6. Juli 1891, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  8. Kölnische Zeitung vom 1. Juni 1893, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  9. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger vom 21. März 1898, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  10. Kölnische Zeitung vom 9. April 1898, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  11. Kölnische Zeitung vom 22. November 1908, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  12. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger vom 16. Juni 1910, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  13. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger vom 23. September 1910, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  14. Kölnische Zeitung vom 29. Dezember 1913, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  15. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger vom 24. März 1914, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  16. Kölnische Zeitung vom 19. Mai 1916, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  17. Kölnische Zeitung vom 18. August 1918, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  18. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger vom 24. September 1918, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  19. Kölnische Zeitung vom 12. Juli 1919, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  20. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger vom 20. Juni 1936, Seite 3, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de, Direktlink.
  21. Geschichte der Firma Meguin. In: Meguin GmbH & Co. KG. Abgerufen am 2. September 2024.
  22. Handelsregister B des Amtsgerichts Saarbrücken, Chronologischer Auszug zur Registernummer 3028, abgerufen am 10. Mai 2025 unter handelsregister.de.

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