Langhaar

Löwenmähne

Langhaare sind eine bei einigen Tierarten auftretende Sonderform der Haare. Wie ihr Name bereits anzeigt, sind sie besonders lang und besitzen eine lange Wachstumsphase. Außerdem sind sie relativ dick und dadurch nur wenig verformbar. Das Langhaar dient in erster Linie als Schutz vor Insekten oder um Unterschiede der Geschlechter zu markieren (Löwenmähne). Auch das Haupthaar des Menschen ist Langhaar. Langhaare kommen bei verschiedenen Tierarten an unterschiedlichen, jeweils typischen Körperteilen vor. Beim Löwen sind es neben der Schwanzquaste eine Kopf-, Hals- und Bauchmähne. Der Ziegenbart (Barba) ist typisch für Ziegen.

Schwänze (Schweife)

Bei vielen der behaarten Tierarten weist der Schwanz längere Haare als das übrige Fell auf, beispielsweise beim Rotfuchs; an der Schwanzspitze verschiedener Säugetiere, etwa von Rindern, Eseln, Zebras und Schweinen tritt eine Quaste aus Langhaaren auf.

Pferde

Stehmähne eines Zebras
Przewalski-Pferd mit Stehmähne

Pferde besitzen sowohl Deckhaar als auch Langhaar. Zum Langhaar zählen Schopf (lat. Cirrus capitis), Mähne (Juba) und Schweifhaare (Cirrus caudae).[1] Schopf, Mähne und Schweif dienen unter anderem dem Schutz vor Insekten.

Mähne und Schweif

Der Schweif von Hauspferden besteht aus der Schweifrübe sowie dem daran wachsenden Langhaar. Das Przewalski-Pferd hat eine Stehmähne. Das Riwoqe-Pony ist eine ursprüngliche Pferderasse mit natürlicher Stehmähne, wie das Przewalski-Pferd. Um ein Pferd für ein Turnier herauszuputzen, wird die Mähne häufig eingeflochten, beispielsweise in einen Spanischen Zopf.

Köten

Zum Langhaar gehören auch die Köten (Cirrus metacarpeus an den Vorderbeinen und Cirrus metatarseus an den Hinterbeinen), längere Haare am Fesselgelenk des Pferdes.[2] Die Köten schützen die Fesselbeuge vor Feuchtigkeit, indem das Wasser an den Kötenhaaren entlang abtropft und so an der empfindlichen Fesselbeuge vorbei geleitet wird.

Stark ausgeprägte Köten werden als Kötenbehang oder Fesselbehang bezeichnet. Typisch ist ein stark ausgeprägter Kötenbehang bei vielen Pony- und Kaltblutrassen.[2] Manche Pferderassen (beispielsweise Friese und Tinker) werden auf reiches Langhaar und Kötenbehang gezüchtet. Bei übermäßigem Kötenbehang trocknet dieser in der feuchten Jahreszeit jedoch kaum noch richtig ab und es besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Mauke. In der Kötenregion muss immer in Haarrichtung geschoren werden, damit ein kleiner Rest des Kötenbehangs stehen bleibt und die Wasserableitung gewährleistet ist.

Grannen

Lange Haare, die der Wasserableitung dienen, werden in der Pferdesprache als Grannen bezeichnet. Pferde haben auch am Unterkiefer, in den Ohren und entlang der Beine Grannenhaare, an denen das Wasser abtropfen kann. Insbesondere nördliche Ponyrassen im Winterfell haben häufig ausgeprägte Grannenhaare.

Siehe auch

Commons: Langhaar (Pferd) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Atlas der Anatomie des Pferdes, Klaus-Dieter Budras, Sabine Röck, Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2004
  2. a b Atlas der Anatomie des Pferdes, Christoph Mülling, Christiane Pfarrer, Sven Reese, Sabine Kölle, Klaus-Dieter Budras, Schlütersche Verlagsgesellschaft Hannover, 2014 (PDF)

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