Mäbenberg

Mäbenberg
Koordinaten: 49° 13′ 21″ N, 11° 0′ 18″ O
Höhe: 414–455 m ü. NHN
Fläche:4,64 km²[1]
Einwohner:405 (2018)
Bevölkerungsdichte:87 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Juni 1972
Postleitzahl:91166
Vorwahl:09172
Ortsansicht

Mäbenberg (umgangssprachlich: „Mämberch“[2][3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Georgensgmünd im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Mäbenberg ist ein Straßendorf, dessen Häuser, dem Verlauf der Straße folgend, sich bogenförmig um einen weiten Wiesengrund sammeln. Das alte Zentrum des Ortes, wo das kleine Rittergut gelegen haben mag, kennzeichnet das 1489 erbaute ochsenblutrot gestrichene Kirchlein St. Oswald.[4] Im Ort entspringt der Rittersbach, ein linker Zufluss der Rednitz. Im Westen grenzt der Abenberger Wald an. 0,5 km westlich erhebt sich in diesem der Leitenberg (469 m ü. NHN). Im Norden liegt das Waldgebiet „Breitenlohe“, im Osten das „Kappental“ und der „Eichenbühl“, im Südosten der „Ungerbühl“ und das Waldgebiet „Urläß“ und im Süden das Waldgebiet „Speck“.

Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Weinmannshof (1,8 km nordöstlich), Rittersbach (1,4 km östlich) und Georgensgmünd (3,1 km südlich) jeweils zur Staatsstraße 2224. Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Untersteinbach ob Gmünd zur Kreisstraße RH 9 (2,5 km südwestlich) und nach Asbach (1,1 km nördlich).[5]

Geschichte

Funde aus dem Jahre 1840 lassen darauf schließen, dass Mäbenberg bereits in der Bronzezeit eine Siedlung war. Der Bauer Matthias Kühnlein fand in diesem Jahr auf der damals als „Wolfsacker“ bezeichneten Flur einige bronzene Gegenstände, darunter ein mit einem Sandsteindeckel verschlossener tönerner Topf von ca. 30 cm Durchmesser. Er wurde ca. 1 m unter der Oberfläche gefunden. Folgende Gegenstände befanden sich darin: ein Bronzemesser, einige Bronzeringe, Gewandnadeln und Armreife. Auch Wolfszähne wurden in der Grube entdeckt. 1842 wurden die Funde nach Ansbach versendet und sind seitdem verschollen.

1182 wurde ein Otto von Makkenberg urkundlich erwähnt. Das Adelsgeschlecht hatte sich wie üblich nach dem Ort benannt, an dem es ansässig war. Somit ist dessen Erwähnung gleichzeitig die erste urkundliche Erwähnung des Ortes.[6] 1364 wurde der Ort „Magenberg“ genannt, von 1567 bis 1655 „Mamberg“, 1653 dann in der Form „Mabenberg“.[3] Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Mago, der Personenname des Siedlungsgründers.[7]

Die Herren von Megenberg waren Gefolgsleute der Herren von Abenberg. Sie erhielten ihr Lehen ab 1300 von den Nürnberger Burggrafen. Ab dem 15. Jahrhundert lebte kein Adel mehr in Mäbenberg und das Rittergut befand sich in bäuerlichem Besitz.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mäbenberg 28 Anwesen (4 Ganzhöfe, 3 Halbhöfe, 9 Köblergüter, 1 Gut mit Tafernwirtschaft, 1 Gut mit Schmiede, 9 Gütlein, 1 Ziegelhütte). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte die Altschell’sche Rentenverwaltung, die Teil des Ritterkantons Altmühl war. Neben den Anwesen gab es noch die Kirche St. Oswald und ein Gemeindehirtenhaus.[8] Im Jahre 1801 gab es im Ort 26 Anwesen.[9]

1806 kam Mäbenberg an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Rittersbach zugewiesen. 1811 entstand die Ruralgemeinde Mäbenberg, zu der Hämmerleinsmühle gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Pleinfeld (1858 in Landgericht Roth umbenannt) zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Spalt (1919 in Finanzamt Spalt umbenannt). Die freiwillige Gerichtsbarkeit hatten jedoch bis 1848 die Patrimonialgerichte Mäbenberg I und II inne. Ab 1862 gehörte Mäbenberg zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Roth (1879 in Amtsgericht Roth umbenannt), seit 1970 ist das Amtsgericht Schwabach zuständig. Am 31. März 1910 wurde die Hämmerleinsmühle nach Georgensgmünd umgemeindet. 1932 wurde das Finanzamt Spalt aufgelöst. Seitdem gehörte Mäbenberg zum Finanzamt Schwabach.[10] Die Gemeinde hatte bis 1950 eine Gebietsfläche von 5,170 km².[11] 1961 hatte sie eine Gebietsfläche von 4,641 km².[1]

Am 1. Juni 1972 wurde Mäbenberg nach Georgensgmünd eingegliedert.[12]

Der Druidenstein

Der Druidenstein

Der auffallende Sandsteinfelsen Druidenstein im Mäbenberger Wald, zwischen Abenberg und Georgensgmünd, wurde 1465 erstmals als markantes Flurzeichen „Hohlzeichen“ erwähnt. Sagen um den Felsen als Opferplatz keltischer Priester gaben dem Stein im 19. Jahrhundert seinen Namen. Die „Blutrinne“ und der „Königssitz“ kamen erst Anfang des 20. Jahrhunderts in den Stein. In alten Karten sind südlich des Steins einige Hügelgräber und eine keltische Siedlung verzeichnet, was auf eine eventuelle kultische Nutzung schließen lässt.[13]

Baudenkmäler

  • Abenberger Wald 2: Ehemaliges Wohnstallhaus
  • Konrad-von-Megenberg-Str. 16, 18, 21, 28, 32, 33, 43, 45: Bauernhöfe
  • Konrad-von-Megenberg-Str. 32: Hirtenhaus
  • Konrad-von-Megenberg-Str. 35, 39, 44, 54: Hopfenscheunen
  • Konrad-von-Megenberg-Str. 37: Ehemaliger Forsthof
  • Konrad-von-Megenberg-Str. 50: St. Oswald (Mäbenberg), evangelisch-lutherische Kirche als spätgotische Chorturm-Anlage, 1489; mit Ausstattung
  • Bildstock

Einwohnerentwicklung

Jahr181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970198720122018
Einwohner205*271*319*328*325*336*322*339*353*387*381*383*341*318*297300313315270339326315312361321416405
Häuser[14]39*38*57*61*60*596473100150
Quelle[15][16][17][17][18][17][19][17][17][20][17][17][21][17][17][17][22][17][17][17][11][17][1][23][24]

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Mäbenberg (offizielle Gründung 1899)[25]
  • Kerwaboum Mäbenberg (Gründung als Verein am 21. Mai 1993)[26]
  • Soldaten- und Kameradschaftsverein Mäbenberg (Gründung 1923)
  • Schützenverein Ludwigshöhe (Gründung 1964)

Wirtschaft

Der Hopfenanbau führte im 19. Jahrhundert zu bescheidenem Wohlstand. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Mäbenberg eine Hochburg der Schindelmacher, von denen heute kein einziger übriggeblieben ist, der dieses alte Handwerk noch beherrscht.

Söhne und Töchter

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Mäbenberg (Panorama)

Literatur

Weblinks

Commons: Mäbenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
  2. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 44. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: męmbęɘχ.
  3. a b W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 383.
  4. Mäbenberg auf der Website georgensgmuend.de
  5. Mäbenberg im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  6. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 383.
    Nach E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 44, F. Eigler: Schwabach, S. 177 und Mäbenberg Ersterwähnung um 1300 als „Maegenberch“.
  7. E. Wagner: Schwabach, S. 44 f.
  8. F. Eigler: Schwabach, S. 404 f.
  9. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 477.
  10. F. Eigler: Schwabach, S. 477.
  11. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1126 (Digitalisat).
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 568 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. heimatverein-abenberg.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.heimatverein-abenberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Druidenstein
  14. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 2018 als Wohngebäude.
  15. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 56 (Digitalisat). Mäbenberg: 190 Einwohner, 35 Feuerstellen; Hämmerleinsmühle (S. 35): 15 E., 4 F.
  16. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 217 (Digitalisat). Mäbenberg: 255 Einwohner, 37 Häuser; Hämmerleinsmühle: 16 E., 1 H. Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 269 Einwohner.
  17. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 184, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  18. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1089–1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Mäbenberg: 313 Einwohner; Hämmerleinsmühle: 12 E.
  19. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1256, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Mäbenberg: 309 Einwohner; Hämmerleinsmühle: 13 E.
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat). Mäbenberg: 379 Einwohner, 59 Wohngebäude; Hämmerleinsmühle: 8 E., 2 Wgb.
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1264 (Digitalisat). Mäbenberg: 333 Einwohner, 59 Wohngebäude; Hämmerleinsmühle: 8 E., 1 Wgb.
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1302 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 179 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 347 (Digitalisat).
  25. Freiwillige Feuerwehr, Mäbenberg
  26. Kerwaboum, Mäbenberg
  27. Book of Nature. In: World Digital Library. 20. August 1481. Abgerufen am 28. August 2013.

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