Lyman

Lyman
Лиман
Wappen von Lyman
Lyman (Ukraine)
Lyman
Basisdaten
Oblast:Oblast Donezk
Rajon:Rajon Kramatorsk
Höhe:107 m
Fläche:19,2 km²
Einwohner:20.066 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte:1.045 Einwohner je km²
Postleitzahlen:84400
Vorwahl:+380 6261
Geographische Lage:48° 59′ N, 37° 49′ O
KATOTTH:UA14120110010088407
KOATUU:1413300000
Verwaltungsgliederung:1 Stadt, 5 Siedlungen städtischen Typs, 30 Dörfer, 4 Ansiedlungen
Adresse:вул. Фрунзе 46
84400 м. Лиман
Website:http://krliman.gov.ua/uk
Statistische Informationen
Lyman (Oblast Donezk)
Lyman (Oblast Donezk)
Lyman
i1

Lyman (ukrainisch Лиман; russisch ЛиманLiman) ist die nördlichste Stadt in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine. Die Stadt mit 21.000 Einwohnern (2019)[1] war bis Juli 2020 das administrative Zentrum des Rajons Lyman.

(c) dc_ScAn, CC BY 3.0
Orthodoxes Kirchengebäude in der Stadt

Die Stadt ist ein Eisenbahnknotenpunkt mit einem Bahnhof einschließlich Rangierbahnhof an der Bahnstrecke Charkiw–Horliwka und zu den industriellen Zentren des Donezbeckens. Sie wird daher auch „Nordtor des Donbass“ genannt. Eine weitere Bezeichnung für die Stadt ist „Donezker Schweiz“ aufgrund der Pinienwälder und blauen Seen in der Umgebung. Daher ist neben dem Bahnbetrieb der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle der Stadt, denn die schöne und ruhige Umgebung zieht nicht nur Touristen und Pilzsammler, sondern auch Jäger an, die in den Wäldern Wildschweine, Rehe, Füchse, Hasen und manchmal Wölfe antreffen.[2]

Bahnhof im Ort

Geographie

Die Stadt liegt im Donbass, sieben Kilometer nördlich vom Ufer des Siwerskyj Donez, 25 Kilometer nordöstlich der nächstgelegenen Großstadt Slowjansk und 135 km nördlich des Oblastzentrums Donezk.

Geschichte

Von den Kosaken 1667 als Lyman (Лиман) gegründet, hieß der Ort von 1925 bis zum 4. Februar 2016 Krasnyj Lyman (Красний Лиман)[3]. Der Ort besitzt seit 1938 den Status einer Stadt. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurde er am 1. Februar 1943 von der Besetzung durch die Wehrmacht befreit.[4] Seit dem 26. November 1979 hat Lyman den Status einer Stadt unter Oblastverwaltung.

Seit Mai 2022 ist Lyman im Ukrainekrieg Kriegsschauplatz. Nach längerem Artilleriebeschuss und einer Infiltrierung durch die russischen Streitkräfte wurde die Stadt nach Angaben prorussischer Separatisten am Abend des 26. Mai 2022 vollständig eingenommen.[5] Lyman ist ein wichtiger Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt. Russlands Streitkräfte transportierten via Lyman große Teile des Nachschubs für ihre Truppen in der gesamten Ostukraine. Im September 2022 waren ukrainischen Truppen große Geländegewinne gelungen. Seit Mitte September standen die ukrainischen Truppen kurz vor Lyman.[6] Am 1. Oktober 2022 wurde die Stadt von den ukrainischen Truppen zurückerobert. Die russischen Streitkräfte hatten sich wegen der Gefahr einer Einkesselung aus Lyman zurückgezogen.[7] Nach der viermonatigen Besatzung wurden 200 Gräber sowie ein Massengrab gefunden. Die Leichen wurden exhumiert, um die Toten zu identifizieren und Beweise für mögliche Kriegsverbrechen der russischen Armee zu sichern.[8]

Verwaltungsgliederung

Am 23. Juli 2015 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Lyman (Лиманська міська громада/Lymanska miska hromada, bis 25. März 2016 Stadtgemeinde Krasnyj Lyman), zu dieser zählen auch noch die Siedlungen städtischen Typs Drobyschewe, Jampil, Jarowa, Nowoseliwka und Saritschne, die 30 in der untenstehenden Tabelle angeführten Dörfer sowie die 4 Ansiedlungen Myrne, Nowe, Sosnowe und Stawky[9], bis dahin bildete sie zusammen mit den Dörfern Brussiwka, Staryj Karawan und Schtschurowe sowie der Ansiedlung Stawky die gleichnamige Stadtratsgemeinde Lyman (Лиманська міська рада/Lymanska miska rada) welche direkt der Oblastverwaltung unterstand und im Süden des ihn umschließenden Rajons Lyman lag.

Seit dem 17. Juli 2020 ist sie ein Teil des Rajons Kramatorsk[10].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Lyman Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiertukrainischrussisch
BrussiwkaБрусівкаБрусовка (Brussowka)
DrobyscheweДробишевеДробышево (Drobyschewo)
DeryloweДериловеДерилово (Derilowo)
DibrowaДіброваДиброва
IwaniwkaІванівкаИвановка (Iwanowka)
JampilЯмпільЯмполь (Jampol)
JampoliwkaЯмполівкаЯмполовка (Jampolowka)
JarowaЯроваЯровая (Jarowaja)
JazkiwkaЯцьківкаЯцковка (Jazkowka)
KalenykyКаленикиКаленики (Kaleniki)
KarpiwkaКарпівкаКарповка (Karpowka)
KateryniwkaКатеринівкаКатериновка (Katerinowka)
KolodjasiКолодязіКолодези (Kolodesi)
Korowyj JarКоровій ЯрКоровий Яр (Korowi Jar)
KrymkyКримкиКрымки (Krymki)
Krywa LukaКрива ЛукаКривая Лука (Kriwaja Luka)
LosoweЛозовеЛозовое (Losowoje)
LypoweЛиповеЛиповое (Lipowoje)
MyrneМирнеМирное (Mirnoje)
NoweНовеНовое (Nowoje)
NowomychajliwkaНовомихайлівкаНовомихайловка (Nowomichailowka)
NowosadoweНовосадовеНовосадовое (Nowosadowoje)
NowoseliwkaНовоселівкаНовосёловка (Nowosjolowka)
OleksandriwkaОлександрівкаАлександровка (Alexandrowka)
OserneОзернеОзёрное (Osjornoje)
RidkodubРідкодубРедкодуб (Redkodub)
RubziРубціРубцы (Rubzy)
SakitneЗакітнеЗакотное (Sakotnoje)
SaritschneЗарічнеЗаречное (Saretschnoje)
SchandryholoweШандриголовеШандриголово (Schandrigolowo)
SchtschuroweЩуровеЩурово (Schtschurowo)
Selena DolynaЗелена ДолинаЗелёная Долина (Seljonaja Dolina)
SerednjeСереднєСреднее (Sredneje)
SosnoweСосновеСосновое (Sosnowoje)
Staryj KarawanСтарий КараванСтарый Караван (Stary Karawan)
StawkyСтавкиСтавки (Stawki)
TernyТерниТерны
TorskeТорськеТорское (Torskoje)
Wowtschyj JarВовчий ЯрВолчий Яр (Woltschi Jar)

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
18971926193919591970197919892001200520142019
4.6533.40225.20128.91130.38331.75531.19228.17226.04022.31521.007

Quellen: 1897 Volkszählung 1897; ab 1926[1]

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Lyman (city) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Demographie ukrainischer Städte auf pop-stat.mashke.org; abgerufen am 12. Dezember 2019
  2. Informationsportal Donezk (ukrainisch)
  3. Верховна Рада України; Постанова від 04.02.2016 № 984-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів
  4. Stadtgeschichte (Memento desOriginals vom 19. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/krliman.gov.ua (ukrainisch)
  5. Sebastian Gubernator, Frank Stocker: „Möglich, dass wir uns zurückziehen müssen, um uns nicht ergeben zu müssen“. In: Welt. 27. Mai 2022, abgerufen am 2. Oktober 2022.
  6. Christoph Koopmann: Militärischer Fortschritt - Die Ukrainer ziehen den Knoten enger. In: Süddeutsche Zeitung. 26. September 2022, abgerufen am 2. Oktober 2022.
  7. rai/AP/dpa: Nach ukrainischer Offensive - Russisches Verteidigungsministerium bestätigt Rückzug aus Lyman. In: spiegel.de. 1. Oktober 2022, abgerufen am 2. Oktober 2022.
  8. Massengrab in Lyman: Suche nach Beweisen für Kriegsverbrechen | Euronews. In: de.euronews.com. 12. Oktober 2022, abgerufen am 18. Februar 2024.
  9. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Донецькій області Краснолиманська міська рада та Дробишевська, Кіровська, Новоселівська, Ямпільська, Ярівська селищні, Коровоярська, Криволуцька, Рідкодубівська, Рубцівська, Тернівська, Шандриголівська, Яцьківська сільські ради Краснолиманського району рішеннями від 20 і 23 липня 2015 року
  10. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX "Про утворення та ліквідацію районів"

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Церковь Николая Чудотворца. Красный Лиман. - panoramio (12).jpg
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Церковь Николая Чудотворца, город Красный Лиман.
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Districts of the Donetsk region of Ukraine according to the Decree of the Verkhovna Rada of July 17, 2020 against the background of the old administrative boundaries of districts and cities of regional significance (city councils) and displaying the territories of the unrecognized DPR that are not controlled by the Ukrainian authorities.
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Lyman (Ukraine) railway station buildings, after the restoration