Lycianthes rantonnetii
Lycianthes rantonnetii | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lycianthes rantonnetii | ||||||||||||
(Carrière) Bitter |
Lycianthes rantonnetii (Synonym Solanum rantonnetii) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lycianthes in der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Die oft als Zierpflanze gezogene Pflanze wird gelegentlich auch als Enzianstrauch[1], Kartoffelblume[2][3] oder Kartoffelbaum bezeichnet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Pflanzen der Art Lycianthes rantonnetii sind unbewehrte Sträucher mit einer Höhe von bis über 2 m. Die Äste sind schlank und weisen in einem auffälligen Winkel von den Knoten weg. Die Internodien haben eine Länge von etwa 5 cm. Die Zweige sind schwach flaumhaarig, später kahl werdend. Die Behaarung besteht zum größten Teil aus einfachen Trichomen, nur ein kleiner Teil der Trichome ist verzweigt.
Die Laubblätter sind dünn, spitzig bis zugespitzt und ganzrandig, manchmal mit nur leicht gewelltem Rand. Sie sind eiförmig bis elliptisch, leicht behaart und stehen an kurzen Blattstielen. Die größeren Blätter sind meist 5 bis 7 cm lang und 3 bis 4 cm breit, gelegentlich sind sie jedoch auch bis doppelt so groß.[4][5]
Blütenstände und Blüten
Die zwittrigen Blüten stehen terminal oder in den Achseln einzeln oder in Büscheln mit bis zu sieben Blüten. Die schlanken Blütenstiele sind 2 bis 4 cm lang. Der becherförmige Kelch ist bis 5 mm lang, ist am Rand eingeschnitten und bildet so ein bis fünf, bis 5 mm lange, schmale, spitze Zipfel, die gelegentlich gebuckelt sind, und ein bis fünf kleine Höcker oder Schwellungen, die abwechselnd mit den Kelchzähnen stehen. Die radförmige, verwachsene, tiefblaue bis violette, kahle Krone ist in der Mitte deutlich mit einem gelben Auge gezeichnet. Sie besitzt einen Durchmesser von etwa 2 bis 3 cm, der Blütensaum ist breit und am Rand gewellt. Die kurzen, ungleichen, etwas gebogenen Staubfäden sind 1 bis 3 mm lang, kräftig und an der Basis leicht verwachsen sowie innen fein behaart. Die kräftigen Staubbeutel sind 2 bis 4 mm lang und öffnen sich über große Poren, die sich an der Spitze befinden. Die Pollenkörner sind 17 bis 23 µm groß. Der kurze, kahle Griffel ist oberhalb der Staubbeutel gebogen, der oberständige, zweikammerige Fruchtknoten ist unbehaart.[4]
Früchte
Die vielsamigen Früchte mit beständigem Kelch sind gelb-orange, ellipsoide bis rundliche, glatte Beeren mit einem Durchmesser von 20 bis 35 mm.[4] Sie enthalten oft mehr als 25 Steinkörper (sclerosomes).[5]
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[6]
Botanische Geschichte
Die Art wurde 1859 durch Élie-Abel Carrière als Solanum rantonnetii erstbeschrieben. Lange Zeit wurde sie versehentlich als Solanum rantonnetii bezeichnet, jedoch wählte Carrière bei der Latinisierung des Namens „M. Rantonnet“ die Variante Rantonneus und nicht Rantonnetius, was der französischen Aussprache des Namens entspricht.[4] 1919 ordnete Georg Bitter die Art der Gattung Lycianthes zu, die oftmals wieder den Nachtschatten (Solanum) untergeordnet wurde, jedoch heute als eigenständige Gattung näher zu den Paprika (Capsicum) als zu den Nachtschatten gestellt wird.[7][8]
Ursprung
Ursprünglich kommt die Pflanze aus Brasilien, Bolivien, Argentinien und Paraguay.[9]
Literatur
- Marilena Idzojtic: Dendrology. Academic Press, 2019, ISBN 978-0-128-19644-1, S. 411.
- Ellen Dean, Jennifer Poore, Marco Antonio Anguiano-Constante et al.: The genus Lycianthes (Solanaceae, Capsiceae) in Mexico and Guatemala. In: PhytoKeys. 168, 2020, doi:10.3897/phytokeys.168.51904.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hansjörg Haas: Pflanzenschnitt: So einfach geht's, GU, ISBN 978-3833863523, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Kartoffelblume, Kartoffelbaum - Pflege und Überwintern hausgarten.net
- ↑ Kartoffelblume haushalts-und-gartenlexikon.de
- ↑ a b c d William D'Arcy: Solanum and Its Close Relatives in Florida. In: Annals of the Missouri Botanical Garden, Volume 61, Nummer 3, 1974, S. 819–867, doi:10.2307/2395032.
- ↑ a b J. Francis Macbride: Solanaceae. In: Flora of Peru, Field Museum of Natural History Botanical Series, Volume XIII, Teil V-B, Nummer 1, 1962.
- ↑ Lycianthes rantonnetii bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ Carmen Benítez de Rojas, William D'Arcy: The Genus Lycianthes (Solanaceae) in Venezuela. In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Volume 84, 1997, S. 167–200.
- ↑ R. G. Olmstead et al.: Phylogeny and Provisional Classification of the Solanaceae Based on Chloroplast DNA (PDF; 128 kB) In: Solanaceae IV, Advances in Biology and Utilization. Editoren: M. Nee, D. E. Symon, J. P. Jessup, J. G. Hawkes, Royal Botanic Gardens, Kew. 1999, S. 111–137.
- ↑ http://www.ars-grin.gov/cgi-bin/npgs/html (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Lycianthes rantonnetii Editor United States Department of Agriculture, Agricultural Research Service, Beltsville Area
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Flowers of Lycianthes rantonnei at Jena Botanical Garden, Germany
Autor/Urheber: Philmarin, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lycianthes rantonnetii (Planta de la Patata) : Detalle del aparato reproductor : Androceo con etaminas desiguales y gineceo con pistilo curvado - Cultivado/ornamental, Paseo de la Constitución, Águilas (Provincia de Murcia, España).
Autor/Urheber: Faol, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Frucht von Lycianthes rantonnetii (Synonym: Solanum rantonnetii), ca. 15 mm Durchmesser.