Sie besteht aus den Gemarkungen Lutzingen (mit Eichbergerhof und dem Wohnplatz Goldbergalm) und Unterliezheim, beide Gemarkungen sind in der Fläche deckungsgleich mit den ehemaligen Gemeinden.
Altes PfarrhausPfarrkirche St. Michael
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der heutige Gemeindeteil Unterliezheim wurde mit seinem Kloster erstmals im Jahr 1026 als Liedesheim urkundlich erwähnt. Der 1250 erstmals erwähnte Ort gehörte lange zum Herzogtum Neuburg-Sulzbach und dessen Gericht Höchstädt. Lutzingen war von den Schlachten bei Höchstädt-Blindheim 1703 und 1704 stark betroffen. Seit 1777 war das Gebiet Teil des Kurfürstentums Bayern. 1818 entstand mit dem Gemeindeedikt im Königreich Bayern die politische Gemeinde.
Eingemeindungen
Am 1. Mai 1978 wurde im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde Unterliezheim nach Lutzingen eingemeindet.[4] Der Gemeindeteil Goldbergalm kam 1980 von der Nachbargemeinde Höchstädt an der Donau dazu.
Einwohnerentwicklung
Jahr
1961
1970
1987
1991
1995
2000
2005
2010
2015
2020
Einwohner
1005
0979
0983
0989
1016
1024
0959
0970
1005
0984
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 974 auf 994 um 20 Einwohner bzw. um 2,1 %.
Politik und Öffentliche Verwaltung
Erster Bürgermeister ist seit Mai 2020 Christian Weber[5] (CSU), der als einziger Bewerber mit 94,8 % gewählt wurde. Sein Vorgänger Eugen Götz (Freie Wähler), im Amt seit von Mai 2008 bis April 2020, bewarb sich nicht mehr um die Wiederwahl.
Der Gemeinderat hat acht Mitglieder. Die Kommunalwahl 2020 führte zu folgender Sitzverteilung:
Blasonierung: „Gespalten von Gold und Rot, vorne über einem linksgewendeten roten Flug eine rote Bügelkrone, hinten ein goldener Löwe, der drei silberne Blumen in der rechten Vorderpranke hält.“[6]
Wappenbegründung: Im Zuge der Gebietsreform wurden 1976 die Gemeinden Lutzingen und Unterliezheim zur neuen Gemeinde Lutzingen zusammengelegt. Der vordere Teil stammt aus dem alten Wappen der Gemeinde Lutzingen. Der Flug kennzeichnet den hl. Michael und weist auf die Lutzinger St.-Michaels-Kirche hin. Die Krone erinnert an die Staufer, die vor 1268 in Lutzingen begütert waren. Zugleich ist die Krone Wappensymbol von Abt Coelestin Königsdorfer, dem letzten Abt des Klosters Hl. Kreuz in Donauwörth. Der hintere Teil repräsentiert den Gemeindeteil Unterliezheim. Die Figuren sind dem Wappen von Coelestin Mayer entnommen, der von 1732 bis 1735 Propst in Unterliezheim war.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Im Jahr 2021 gab es nach der amtlichen Statistik 53 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Lutzingen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 445. Die Zahl der Auspendler war um 392 höher als die der Einpendler. Neun Einwohner waren arbeitslos gemeldet. Im Jahr 2020 gab es 17 landwirtschaftliche Betriebe. Von den 488 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche waren 328 ha Ackerland.
Bildung
2022 gab es folgende Einrichtungen:
1 Kindertageseinrichtung: 43 Plätze für Krippen- und Kindergartenalter, 31 betreute Kinder, 6 Mitarbeiter
Persönlichkeiten
Martin Königsdorfer (* 20. Oktober 1752; † 7. März 1835), Schriftsteller, 1785 bis 1834 Pfarrer in Lutzingen
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.771 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).