Lutherisches Einigungswerk

Lutherisches Einigungswerk
(LEW)
Zweck:Wahrung des lutherischen Bekenntnisses
Vorsitz:Falk Klemm
Gründungsdatum:1868
Sitz:Leipzig
Website:einigungswerk.org

Das Lutherische Einigungswerk (LEW) ist ein Werk der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Es widmet sich der Aufgabe, das lutherische Bekenntnis zu wahren und evangelisch-lutherische Kirchen in Deutschland zu stärken, ihre Gemeinschaft zu fördern und ihre gemeinsamen kirchlichen Interessen zu vertreten. Außerdem engagiert sich das Einigungswerk in Diakonie und Mission. Seine freie Konventstätigkeit, wissenschaftlichen Studiengruppen, Gottesdienste und evangelistischen Veranstaltungen versteht es als Dienst am gesamten Luthertum.[1]

Geschichte

1868 wurde die Allgemeine Evangelisch-lutherische Konferenz (AELK) als internationaler Zusammenschluss lutherischer Christen gegründet. Sie war eine freie Personenvereinigung ohne organisatorische Verbindung zu den lutherischen Landeskirchen und hatte die Rechtsform eines nicht rechtsfähigen Vereins.[2] Ihr gehörten Einzelpersönlichkeiten aus den deutschen lutherischen Landeskirchen, der Altpreußischen Union sowie den lutherischen Kirchen in Skandinavien, Südosteuropa und den Vereinigten Staaten an. Faktisch war die Konferenz aber vor allem ein Treffpunkt für Lutheraner aus den Landeskirchen mit einer Minderheit von „Altlutheranern“ (aus lutherischen Freikirchen) und „Vereinslutheranern“ (aus der Altpreußischen Union).[2] Landes- und Provinzialverbände der AELK entstanden nach 1916. Hatte die AELK ihre Aufgabe anfänglich vor allem in der Abwehr der Union und des Zeitgeistes gesehen, so trat im weiteren Verlauf die Zusammenführung des internationalen Luthertums in den Vordergrund.[2] 1923 übernahm der Lutherische Weltkonvent diese Aufgabe von der AELK. Im Zusammenhang damit erfolgte 1926 die Umbenennung der AELK in Lutherisches Einigungswerk. 1949 erkannte die VELKD sie als eines ihrer Werke an.[3]

Nach der deutschen Teilung gab es das Einigungswerk in West und Ost. Vertreter des Einigungswerks in den drei westlichen Besatzungszonen waren ab 1947:[3]

Nur auf dem Gebiet der DDR blieb das Einigungswerk, mit Sitz in Leipzig, bestehen. Der Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR schlug dem Einigungswerk vor, sich als Arbeitskreis seiner Theologischer Studienabteilung anzuschließen; dieses wurde aber abgelehnt. Nach der Wiedervereinigung wurde das Lutherische Einigungswerk für ganz Deutschland wiederbelebt und 1997 wiederum von der VELKD als eines ihrer Werke anerkannt.[4]

Präsidenten / Erste Vorsitzende

Zusammenarbeit mit anderen Gruppen

Das Lutherische Einigungswerk arbeitet besonders mit folgenden Organisationen zusammen:[6]

Bekannte Mitglieder der AELK bzw. des Einigungswerkes

Literatur

  • Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949: Organe – Ämter – Verbände – Personen. Band 1: Überregionale Einrichtungen. Bearbeitet von Karl-Heinz Fix, Ruth Pabst (= Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte. Band 18). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010. S. 279–286.
  • August Kimme, Ernst Sommerlath: Weg und Ziel des Lutherischen Einigungswerkes. Lutherisches Verlagshaus, Berlin 1951.
  • Paul Fleisch: Für Kirche und Bekenntnis. Geschichte der Allgemeinen Evangelisch-Lutherischen Konferenz. Lutherisches Verlagshaus, Berlin 1956.

Einzelnachweise

  1. VELKD: Werke der VELKD.
  2. a b c Herbert Frost: Strukturprobleme evangelischer Kirchenverfassung: Rechtsvergleichende Untersuchungen zum Verfassungsrecht der deutschen evangelischen Landeskirchen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972, S. 467.
  3. a b Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949: Organe – Ämter – Verbände – Personen. Band 1: Überregionale Einrichtungen Göttingen 2010, S. 279.
  4. Lutherisches Einigungswerk: Geschichte
  5. Tätigkeitsbericht der Kirchenleitung über die Arbeitsschwerpunkte der VELKD 2013/2014, S. 56.
  6. Lutherisches Einigungswerk: Zusammenarbeit mit anderen Werken und Gruppen