Luteimonas mephitis

Luteimonas mephitis
Systematik
Abteilung:Proteobacteria
Klasse:Gammaproteobacteria
Ordnung:Lysobacterales
Familie:Lysobacteraceae
Gattung:Luteimonas
Art:Luteimonas mephitis
Wissenschaftlicher Name
Luteimonas mephitis
Finkmann 2000

Luteimonas mephitis ist eine Art von Bakterien. Sie zählt zu den Proteobakterien. Das Bakterium wurde zuerst aus einen Abgasfilter isoliert. Auch in der Antarktis wurde die Art innerhalb von Mikrobenmatten gefunden.[1]

Erscheinungsbild

Die Zellen von Luteimonas mephitis sind stäbchenförmig. Die Breite liegt zwischen 0,4 und 0,6 μm und die Länge zwischen 0,8 und 1,8 μm. Die Kolonien sind gelb gefärbt. Flagellen sind nicht vorhanden.

Stoffwechsel

Der Stoffwechselweg von Luteimonas mephitis beruht auf der Atmung. Das Bakterium ist heterotroph. Sauerstoff ist der terminale Elektronenakzeptor. Der Gram-Test fällt negativ aus.

Das Bakterium reduziert Nitrit zu Distickstoffoxid (H2N) (Denitrifikation). Nitrat wird von der Art nicht reduziert. Das bei der Denitrifizierung von Nitrit kein Stickstoff (N2), sondern Distickstoffoxid gebildet wird, ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von anderen genetisch nahe stehenden Arten. Tween 80 wird von dem Bakterium hydrolysiert. Aesculin wird nicht hydrolysiert. Auch Lecithin wird nicht abgebaut.

Luteimonas mephitis wurde auf Antibiotika getestet und ist resistent gegen Erythromycin, Streptomycin, Nalidixinsäure, Ampicillin und Penicillin G. Das Bakterium ist aber nicht krankheitserregend.

Chemotaxonomische Merkmale

Bei den dominierenden Quinon handelt es sich bei Luteimonas mephitis um das Ubiquinon-8. Ungewöhnlich ist die Dominanz von verzweigtkettigen, ungeradzahligen Fettsäuren. Die Präsenz von verzweigten Fettsäuren und das Vorhandensein von Ubiquinon-8 ist auch ein typisches Merkmal für die eng verwandten Gattungen Stenotrophomonas und Xanthomonas. Die Reduktion von Nitrit zu Distickstoffoxid (N2O) ohne Freisetzung von Stickstoff (N2) tritt bei diesen Arten allerdings nicht auf und ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal.

Die beiden am häufigsten vorkommenden Fettsäuren sind iso-C15:0, iso-C17:1 cis-9 und iso-C17:0

Systematik

Luteimonas mephitis wurde im Jahr 2000 von Wolfgang Finkmann, Karlheinz Altendorf, Erko Stackebrandt und André Lipski erstbeschrieben. Es handelt sich um die erste beschrieben Art der Gattung Luteimonas, es ist also die Typusart dieser Gattung.[2]

Luteimonas wurde zuerst der Familie Xanthomonadaceae zugeordnet. Aufgrund weiteren phylogenetischen Untersuchungen und Analysen der rRNA wurde die Familie im Jahr 2015 aufgelöst und die enthaltenden Arten in andere Familien gestellt.[3] Luteimonas mephitis wird nun in die Familie Lysobacteraceae der Ordnung Lysobacterales gestellt. Diese Ordnung gehört wiederum zu der Klasse der Gammaproteobacteria.[2]

Etymologie

Der Gattungsname Luteimonas ist abgeleitet von dem lateinischen Adjektiv luteus (gelb) und dem griechischen Wort monas (Einheit). Der Artname L. mephitis beruht auf dem Namen der italischen Göttin für schwefelige und unangenehme Gerüche Mephitis. Das Bakterium wurde aus einen Biofilter für die Abgasbehandlung isoliert.

Einzelnachweise

  1. Karolien Peeters, Dominic A. Hodgson, Peter Convey und Anne Willems: Culturable Diversity of Heterotrophic Bacteria in Forlidas Pond (Pensacola Mountains) and Lundström Lake (Shackleton Range), Antarctica In: Band 62, S. 399 (2011). doi:10.1007/s00248-011-9842-7
  2. a b Genus Luteimonas LPSN, Stand: 17. Mai 2020.
  3. Sohail Naushad et al.: A phylogenomic and molecular marker based taxonomic framework for the order Xanthomonadales: proposalto transfer the families Algiphilaceae and Solimonadaceae to the order Nevskiales ord. nov. and to create a new family within the order Xanthomonadales, the family Rhodanobacteraceae fam. nov., containing the genus Rhodanobacter and its closest relatives In: Antonie van Leeuwenhoek (2015) 107: S. 467–485. doi:10.1007/s10482-014-0344-8

Literatur

  • George M. Garrity (Hrsg.): Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage, Band 2: The Proteobacteria. Part B: The Gammaproteobacteria. Springer, New York 2005, ISBN 0-387-95040-0.
  • Wolfgang Finkmann, Karlheinz Altendorf, Erko Stackebrandt und André Lipski: Characterization of N2O-producing Xanthomonas-like isolates from biofilters as Stenotrophomonas nitritireducens sp. nov., Luteimonas mephitis gen. nov., sp. nov. and Pseudoxanthomonas broegbernensis gen. nov., sp. nov. In: International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology (2000), 50, S. 273–282 doi:10.1099/00207713-50-1-273