Lusse

Lusse
Lusse (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Vosges (88)
ArrondissementSaint-Dié-des-Vosges
KantonSaint-Dié-des-Vosges-2
GemeindeverbandSaint-Dié-des-Vosges
Koordinaten48° 18′ N, 7° 6′ O
Höhe390–950 m
Fläche19,49 km²
Einwohner376 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte19 Einw./km²
Postleitzahl88490
INSEE-Code

Lusse (deutsch Lützel[1]) ist eine französische Gemeinde mit 376 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Vosges in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Saint-Dié-des-Vosges und zum Kanton Saint-Dié-des-Vosges-2. Die Bewohner nennen sich Lussois(es).

Geografie

Lusse liegt rund 14 Kilometer (Luftlinie) östlich von Saint-Dié-des-Vosges im Osten des Départements Vosges an der Grenze zum Elsass. Zahlreiche Bäche und viele bewaldete Hügel sind typisch für die Gemeinde. Lusse gehört zum Gebiet des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges.

Die Gemeinde besteht aus den beiden Siedlungen Herbaupaire und Lusse, mehreren Weilern (hameaux) sowie Einzelgehöften.

Von 1937 bis 1973 hatte die Gemeinde mit einem Bahnhof an der Bahnstrecke Sélestat–Lesseux-Frapelle Eisenbahnanschluss. Der entsprechende Abschnitt der Strecke wurde 1973 stillgelegt.

Geschichte

Die Siedlung wurde durch Mönche aus dem Kloster Saint-Dié gegründet, die den Ort Lucila nannten. Bereits 1249 wurden fast 2000 Menschen gezählt. Grund waren die zahlreichen Minen, in denen Blei, Kupfer und Silber abgebaut wurden. Der Ort wurde wegen der vielen Bewohner dreigeteilt in Lusse-Bilistein, Lusse-Changeur und Lusse-Delot. Bis zur Französischen Revolution verwalteten verschiedene Adelsgeschlechter das Gebiet der heutigen Gemeinde. Von 1793 bis 1801 war Lusse ein Teil des Distrikts Saint-Dié. Von 1793 bis 1801 war die Gemeinde dem Kanton Bertrimoutier, von 1801 bis 1871 dem Kanton Saales zugeteilt. Danach gehörte der Ort bis 2015 zum Kanton Provenchères-sur-Fave. Verwaltungstechnisch ist Lusse zudem seit 1801 Teil des Arrondissements Saint-Dié-des-Vosges. 1871 bis 1918 war Lusse Grenzort zwischen Frankreich und Deutschland. Von März bis September 1944 wurde von den Nazis der nach Sainte-Marie-aux-Mines führende Maurice-Lemaire-Tunnel als Produktionsstätte für Flugzeugteile genutzt.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr196219681975198219901999200620122019
Einwohner523509559460424446444445395
Quellen: Cassini und INSEE

Die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft und die zahlreichen Toten des Ersten Weltkriegs führten zu einem Absinken der Einwohnerzahlen bis auf die Tiefststände in jüngerer Zeit. Das Wachstum zwischen 1800 und 1866 ist auf die zahlreichen Arbeiterfamilien zurückzuführen, die ein Auskommen in Sainte-Marie-aux-Mines fanden. Der Anstieg zwischen 1866 und 1876 geht auf Zuwanderer aus dem Reichsland Elsass-Lothringen zurück. Der Rückgang zwischen 1911 und 1921 ist eine Folge der vielen Gefallenen des Ersten Weltkriegs und der Grippewelle von 1918.

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Château de Bazelaire de Lesseux aus dem Jahr 1880
  • Villa Le Vieux Château aus dem 18./19. Jahrhundert
  • Kirche Saint-Jean-Baptiste aus dem Jahr 1830 in Lusse
  • zahlreiche Häuser im Dorfzentrum und Bauernhäuser
  • Kapelle Saint-Nicolas (les Trois-Maisons)
  • Kapelle Notre-Dame-Auxiliatrice (Mariahilf-Kapelle) aus dem Jahr 1860 in Basse-Merlusse
  • Buddhistisches Zentrum der Tibeter
  • mehrere Kreuze und Wegkreuze
  • Denkmäler für die Gefallenen[2][3][4]

Weblinks

Commons: Lusse – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Marichal, Paul Georges François Joseph, 1870-: Dictionnaire topographique du département des Vosges : comprenant les noms de lieu anciens et modernes. Imprimerie nationale, 1941.
  2. Denkmal für die Gefallenen des Kriegs 1870/1871
  3. Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
  4. Denkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs

Auf dieser Seite verwendete Medien

France adm-2 location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
Lusse 029.JPG
Autor/Urheber: Bernard Chenal, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Le monument aux morts de Lusse
Centre bouddhiste tibétain de Lusse-Stupa (2).jpg
Autor/Urheber: Ji-Elle, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Stupa du centre bouddhiste tibétain (Bodhicharya-France) de Lusse, au lieu-dit La Bouille des Trois-Maisons (Vosges).
LusseEglise.JPG
L'église de Lusse (Vosges)
Lusse 88490.jpg
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Cham als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY 2.5

Lusse

  • Commune des Vosges
  • La rue principale
  • Photographie personnelle, prise le 3 mai 2006
  • Copyright © Christian Amet
Lusse, Chapelle Notre-Dame-Auxilliatrice 1.jpg
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Südostseite der Mariahilf-Kapelle in Lusse
Lusse, École et boulangerie.jpg
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Schule und Bäckerei in Lusse
Lusse, Chapelle Saint-Nicolas.jpg
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kapelle St. Nikolaus in Lusse