Luka Mkheidze

Luka Mkheidze
NationFrankreich Frankreich
Geburtstag5. Januar 1996
GeburtsortTiflisGeorgien Georgien
Gewicht60 kg
Karriere
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Europameisterschaften0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
BronzeTokio 2020bis 60 kg
Europameisterschaften
Silber2021 Lissabonbis 60 kg

Luka Mkheidze (georgisch ლუკა მხეიძე, Luka Mcheidse; * 5. Januar 1996 in Tiflis) ist ein französischer Judoka georgischer Abstammung. Er kämpft in der Klasse bis 60 kg (Superleichtgewicht).

Sportliche Karriere

Mit sieben Jahren begann Luka Mcheidse mit dem georgischen Nationalsport Judo und war im Alter von zwölf Jahren bereits einmal georgischer Meister im Kinderjudo, ehe er 2008 oder 2009 in Folge des Kaukasuskriegs mit seiner Mutter das Land verließ. Nach Kriegsende lebte Mcheidses Vater, ein Zahntechniker, wie viele Menschen in Tiflis mit seiner Familie in Armut und plante, das Land zu verlassen.[1] Die beiden älteren Schwestern, die bereits studierten, blieben in Georgien, um die an Alzheimer erkrankte Großmutter zu versorgen.[1] Mit seiner Mutter kam Luka Mcheidse über Belarus in ein polnisches Flüchtlingslager. Sie verbrachten dort mehrere Monate, bis ihr Antrag auf politisches Asyl abgelehnt wurde. Mit Hilfe eines Schleusers kamen sie nach Frankreich, wo die Familie im März 2010 in Villeneuve-Saint-Georges wieder zusammentraf.[1] Im Großraum Paris fand Mcheidse zunächst in Sucy Judo (Sucy-en-Brie) seinen neuen Verein. Dann zogen die Mcheidses nach Le Havre. 2015 erhielt Luka in der Schreibung Mkheidze die französische Staatsbürgerschaft; sein neuer Verein Judo Perrey Guerrier gewann die Unterstützung des Bürgermeisters von Le Havre, Édouard Philippe, für ein beschleunigtes Verfahren.[2][3]

Bei den Judo-Europameisterschaften 2021 besiegte er im Viertelfinale Walide Khyar aus Frankreich und im Halbfinale Janislaw Gertschew aus Bulgarien. Im Finale unterlag er dem Spanier Francisco Garrigós.[4] Diese Silbermedaille qualifizierte ihn für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio.[1]

Luka Mkheidze wurde für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio nominiert. Am 24. Juli 2021 traf er im Nippon Budōkan in seinem ersten Kampf wieder auf Francisco Garrigos und siegte diesmal mit Waza-ari. Er war im Golden Score durch Ippon-Seoi-nage erfolgreich.[5] Im Viertelfinale hieß sein Gegner Artem Lessjuk (Ukraine); Mkheidze erreichte zweimal eine Waza'ari-Wertung für Seoi-nage und Kata-guruma und entschied diesen Kampf bereits nach anderthalb Minuten für sich (Ippon).[6] Im Halbfinale traf er auf Yang Yung-wei aus Taiwan, der im Golden Score mit Yoko-shiho-gatame eine Waza'ari-Wertung erzielte.[7] Im Kampf um Platz 3 besiegte Mkheidze den Südkoreaner Kim Won-jin, der nach zwei Shido-Strafen im Golden Score disqualifiziert wurde.[8] Luka Mkheidze gewann damit die erste Bronzemedaille für die französische Judo-Nationalmannschaft in Tokio.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d 20 minutes: Le destin hors norme de Luka Mkheidze (25. Juli 2021)
  2. Denis Menetrier: JO 2021: réfugié politique, vice-champion d'Europe, Édouard Philippe… Qui est Luka Mkheidze, premier Français médaillé aux Jeux de Tokyo? In: franceinfo sport, 24. Juli 2021.
  3. Tokyo 2020: Mkheidze Luka
  4. International Judo Federation: Mkheidze Luka
  5. Tokyo 2020: Judo - GARRIGOS Francisco vs MKHEIDZE Luka - Elimination Round of 16 Results
  6. Tokyo 2020: Judo - MKHEIDZE Luka vs LESIUK Artem - Quarterfinal Results
  7. Tokyo 2020: Judo - YANG Yung Wei vs MKHEIDZE Luka - Semifinal of Table A Results
  8. Tokyo 2020: Judo - KIM Won Jin vs MKHEIDZE Luka - Contest for Bronze Medal B Results

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