Luise Willig

Luise Willig (* 25. Februar 1873 in Offenbach am Main; † Juli 1917) war eine deutsche Theaterschauspielerin.

Leben

Luise Willig wurde von Marie Ernst ausgebildet.[1] Sie begann laut Ludwig Eisenberg ihre Bühnenlaufbahn 1889 in Hanau, wechselte 1891 nach Elberfeld und kam 1895 nach Wiesbaden, wo sie am Hoftheater engagiert wurde.[2] Von dort wechselte sie 1904[3] oder 1905[1] nach Berlin ans Königliche Schauspielhaus, wo sie zur Konkurrentin Rosa Poppes wurde. Gastspiele gab sie unter anderem in London und St. Petersburg. „Wilddämonische Gestalten und scharf ausgeprägte Charaktere von elementarer Leidenschaftlichkeit oder nervössensibler Empfindsamkeit gelingen ihr am besten“, ist in Meyers Großem Konversationslexikon von 1909 zu lesen; als wichtige Stücke, in denen Willig auftrat, werden dort unter anderem Die Rabensteinerin von Ernst von Wildenbruch und Rose Bernd genannt.[1] Sie blieb bis 1914 am Königlichen Schauspielhaus.[4]

Eine kurze Liebschaft mit dem jungen Rudolf Herzog schlug sich in dessen Werk Nur eine Schauspielerin nieder.[5] 1899 heiratete sie den Sänger Paul Haubrich,[1] einen Onkel des späteren Kunstsammlers Josef Haubrich.[6]

In einem Nachruf auf die im Juli 1917 verstorbene Schauspielerin war zu lesen: „Sie war kein großes tragisches Talent, wirkte aber durch die sympathische Schlichtheit ihres Auftretens.“[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d Willig, Luise, in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20, Leipzig 1909, S. 652 (online)
  2. Ludwig Eisenberg: Willig, Luise. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 1128 (daten.digitale-sammlungen.de).
  3. Hans-Günther Reichel: Das Königliche Schauspielhaus unter Georg Graf von Hülsen-Haeseler, 1903-1918 ; mit besonderer Berücksichtigung der zeitgenössischen Tagespresse. Freie Universität Berlin, 1962, S. 107 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. Hans-Günther Reichel: Das Königliche Schauspielhaus unter Georg Graf von Hülsen-Haeseler, 1903-1918; mit besonderer Berücksichtigung der zeitgenössischen Tagespresse. Freie Universität Berlin, 1962, S. 109 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. tsn: Zum 75. Todestag des Schriftstellers Rudolf Herzog. In: Wir Rheinländer, 40, 3. Februar 2018
  6. Wieso Birgit Kilp in Josef Haubrich. Ein Anwalt der Kunst, S. 17, Haubrichs Ehefrau „Wiesel Willig“ nennt, ist unklar. Vgl. wienand-koeln.de (Memento des Originals vom 23. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wienand-koeln.de (PDF)
  7. Sozialistische Monatshefte. 1917, S. 1015 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)