Luftflotte 2

Luftflotte 2

Aktiv1. Februar 1939 bis 27. September 1944
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftBalkenkreuz.svg Luftwaffe
TypHöhere Kommandobehörde
Gliederungsiehe Unterstellte Verbände
Kommandeur
Befehlshabersiehe unter Führung
Ehemaliges Luftflottenkommando 2, seit 1989 IGS Franzsches Feld
Ehemaliges Luftflottenkommando 2, seit 1989 IGS Franzsches Feld

Die Luftflotte 2 (Lfl. 2) war eine am 1. Februar 1939 aufgestellte Luftflotte der Luftwaffe der Wehrmacht, die im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde und bis September 1944 bestand.

Geschichte

Die Luftflotte 2 ging am 1. Februar 1939 aus dem im Februar 1938 gebildeten Luftwaffengruppenkommando 2 mit Hauptquartier in Braunschweig hervor und war für Nordwestdeutschland zuständig. Während des Westfeldzugs unterstützte sie das Vorgehen der Heeresgruppe B durch die Niederlande, Belgien und Nordfrankreich. Aus diesen Gebieten operierte sie während der Luftschlacht um England mit Hauptquartier in Brüssel gegen Ziele in Südengland, bevor sie in Vorbereitung auf den Angriff auf die Sowjetunion nach Osten verlegt wurde. Hierbei war sie für die Luftunterstützung bei der Heeresgruppe Mitte und für die Luftangriffe auf Moskau zuständig. Mitte November 1941 erging der Befehl, die Luftflotte inklusive des II. Fliegerkorps in den Mittelmeerraum zu verlegen. Dabei erhielt ihr Befehlshaber, Generalfeldmarschall Albert Kesselring, zugleich die Bezeichnung Oberbefehlshaber Süd. Er bezog sein neues Hauptquartier in Frascati bei Rom. Die Luftflotte stellte bis 1943 das Oberkommando sämtlicher Luftwaffeneinheiten im Mittelmeerraum dar. Das Hauptquartier der Luftflotte 2 wurde 1943 nach Malcesine verlegt, anschließend nach Abano Terme, Salsomaggiore und zurück nach Malcesine bis zur Auflösung im September 1944. Die Aufgaben der Luftflotte 2 übernahm der Kommandierende General der Deutschen Luftwaffe in Italien.

Führung

Standarte des Oberbefehlshabers einer Luftflotte
Chefs der Luftflotte 2
Oberbefehlshabervonbis
General der Flieger Hellmuth Felmy[Anm. 1]1. Februar 193912. Januar 1940[1]
Generalfeldmarschall Albert Kesselring12. Januar 194012. Juni 1943[2]
Generalfeldmarschall Wolfram von Richthofen26. Juni 1943September 1944
Chefs des Generalstabs der Luftflotte 2
Chef des Generalstabsvonbis
Oberst Heinz-Hellmuth von Wühlisch1. Februar 193930. September 1939[3]
Oberst Josef Kammhuber1. Oktober 193919. Dezember 1939
Generalmajor Wilhelm Speidel19. Dezember 193930. Januar 1940
Oberst Gerhard Bassenge30. Januar 194031. Juli 1940[4]
Generalmajor Wilhelm Speidel1. August 19409. Oktober 1940
Oberst Hans Seidemann10. Oktober 194011. August 1942
Generalmajor Paul Deichmann25. August 194225. Juni 1943
Oberst Thorsten Christ25. Juni 194330. September 1943
Generalleutnant Ernst Müller1. Oktober 194331. August 1944

Unterstellte Verbände

1. September 1939[5]
(Nordwestdeutschland)
direkt unterstellt1.(F)/122, 2.(F)/122, Westa 36
3. FliegerdivisionI./KG 54; II./KG 28; I./KG 25
4. FliegerdivisionI. und II./KG 55; I./KG 26
Luftgau-Kommando XIII./JG 77; II.(J)/186(T); I. und III./ZG 26
Luftgau-Kommando VII., II. und 10./JG 26; 11./LG 2; I./JG 52; II./ZG 26
Luftverteidigungskommando 3
Luftverteidigungskommando 4
Luftverteidigungskommando 6
Juni 1940[6]
(Westfeldzug)
direkt unterstellt2.(F)/122; 3.(F)/122; 4.(F)/122; Westa 26
Fliegerkorps z. b. V. 2I., II. und III./KG 4; I., II. und III./KG 54; ASt. Z.b.V.
IV. FliegerkorpsI., II. und III./LG 1; I., II. und III./KG 30; I., II. und III./KG 27; 1.(F)/121
VIII. FliegerkorpsI., II. und III./KG 77; I. und III./StG 2; I./StG 76; I. und III./StG 77; IV.(St)/LG 1; II.(S)/LG 2; I./JG 27; I./JG 1, I./JG 21; 2.(F)/123
Jagdfliegerführer 2I. und III./ZG 26; I. und II./ZG 1; I., II. und III./JG 26; III./JG 3; I./JG 20; I./JG 51; II./JG 27
Jagdfliegerführer „Deutsche Bucht“II.(J)/186; I.(J)/LG 2; II. und IV./JG 2
August 1940[7]
(Luftschlacht um England)
I. FliegerkorpsI., II. und III./KG 1; I., II. und III./KG 76; I., II. und III./KG 77; Lehrstaffel; 5.(F)/122; 3.(H)/32, 4.(H)/32
II. FliegerkorpsI., II. und III./KG 2; I., II. und III./KG 3; I., II. und III./KG 53; II./StG 1, IV.(St)/LG 1; Erprobungsgruppe 210; AGr.(H)/30
9. FliegerdivisionI., II. und III./KG 4; I./KG 40; KGr 100, KGr 126; 3.(F)/122
Jagdfliegerführer 2I., II. und III./JG 3; I., II. und III./JG 26; I., II. und III./JG 51; I., II. und III./JG 52; I., II. und III./JG 54; I., II. und III./ZG 26
NachtjagddivisionI., II. und III./NJG 1
Juni 1941[8]
(Deutsch-Sowjetischer Krieg)
direkt unterstellt2.(F)/122; Wekusta 26; I. und III./JG 53, ErgJGr. 51
II. Fliegerkorps1.(F)/122, KGr. z. b. V. 102; I. und II./SKG 210; I., II. und III./KG 3; I., II. und III./KG 53; I., II. und III./StG 77; I., II., III. und IV./JG 51
VIII. Fliegerkorps2.(F)/11, KGr. z. b. V. 1; I., II. und III./KG 2; II. und III./StG 1; I. und III. StG 2, II./LG 2, 10./LG 2; I. und II./ZG 26, ErgGr. 26; II. und III./JG 27, II./JG 52
I. FlakkorpsFlakregiment 101; Flakregiment 104
28. Juni 1942[9]
(Mittelmeerraum)
direkt unterstelltA.Gr. 122; Wekusta 26; IV./KG 54
Kommandierender General der deutschen Luftwaffe in Italien
II. FliegerkorpsI./KG 54; II./JG 53; I./NJG 2; Kü.Fl.Gr. 606; Kü.Fl.Gr. 806; Erg./StG 3
X. FliegerkorpsI. und II./LG 1; A.Gr. 126; II./KG 100; 2.(F)/123; Jagdkommando Kreta
Fliegerführer AfrikaI., II. und III./StG 3; I., II. und III./JG 27; III./JG 53; 10.(Jabo)/JG 27; 10.(Jabo)/JG 53; 12./LG 1; Wüstennotstaffel 1; Luftgaustab z. b. V. Afrika
Lufttransportführer MittelmeerIII. und IV./KG z. b. V. 1; I./LLG; Seetransportstaffel 222; KGr. z. b. V. 400; KGr. z. b. V. 600; KGr. z. b. V. 800
Seenotdienstführer 2Seenotbereichskommando X; Seenotbereichskommando XI
Luftgau-Kommando Südost
April 1943[10]
(Mittelmeerraum)
Kommandierender General der deutschen Luftwaffe in Italien
II. FliegerkorpsStab, I., II. und IV./KG 54; Stab, II. und III./KG 76; Stab, I., II. und III./KG 77; III./KG 26; II./KG 30
X. FliegerkorpsStab, I., II. und IV./LG 1; II./KG 100; Stab SAGr. 126 mit 2./SAGr 126 und 2.(F)/123; III./JG 27
Fliegerkorps Tunis1.(F)/121; Stab, I., II. und III./JG 53; III./SKG 10; II./StG 1; 8.(Pz)/SchG 2; Minensuchgruppe 1; 2.(H)/14
Lufttransportführer MittelmeerKG z.b.V. mit II./KGr. z.b.V. 323, KGr. z.b.V. 800, I., III., IV./KG z.b.V. 1, KGr. z.b.V. 106, KGr. z.b.V. 600; Lufttransportstaffel 290; Savoia Staffel
Fliegerführer SardinienStab., I. und II./KG 26; 9./JG 53
19. Flak-Division
20. Flak-Division
Februar 1944[11]
(Mittelmeerraum)
Kommandierender General der deutschen Luftwaffe in Italien
Fliegerführer 2
Jagdfliegerführer Oberitalien
17. Flak-Brigade
Feldluftgaukommando XXVIII

Siehe auch

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 14: Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte. Fliegende Verbände. Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio-Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Felmy wurde von Hitler nach dem Mechelen-Zwischenfall aus der Wehrmacht entlassen.
  2. Kesselring wurde im Juli 1943 beauftragt den Fall Achse in Italien vorzubereiten.
  3. Er wurde am 25. August 1939 Kommandeur der Luftkriegsschule 2 in Berlin-Gatow und am 1. April 1940 Generalmajor.
  4. Er wurde am 1. August 1940 Chef des Stabes der Luftflotte 5 in Oslo und dann am 5. Oktober 1940 Chef des Stabes der Deutschen Luftwaffenmission in Rumänien.
  5. Bernhard R. Kroener: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 5/1, dva, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 718.
  6. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 401–405 (1057 S.).
  7. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 408–413 (1057 S.).
  8. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 416–419 (1057 S.).
  9. Leo Niehorster: German Airforce, Order of Battle 2nd Air Fleet 28 June 1942, abgerufen am 5. Mai 2015.
  10. E. R. Hooton: Eagle in Flames: The Fall of the Luftwaffe. London: Arms & Armour Press. ISBN 978-1-85409-343-1, S. 312–313
  11. German Luftflotte 1939–1945 (PDF; 154 kB), S. 3–4.

Anmerkungen

  1. Aufgrund des Mechelen-Zwischenfalls abberufen.

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