Luftdichte

Die Luftdichte ρ (auch Dichte von Luft oder Dichte der Luft) gibt an, welche Masse Luft in einem bestimmten Volumen enthalten ist. Auf Meeresspiegelhöhe ist die Luft mit rund 1,2041 kg/ bei 20 °C durch die darüber lastende Luftmasse stärker verdichtet als in größerer Höhe.

Einflüsse

Durchschnittliche Luftdichte und Luftdruck in Abhängigkeit von der Höhe

Luft ist um so dichter, je höher die darüberliegende Luftsäule ist. Die Luft am Boden ist aufgrund des höheren Luftdrucks dichter als in größeren Höhen. Eine Faustregel ist, dass der Luftdruck sich pro 5500 Meter Höhe halbiert. Anhand der Luftdichte lässt sich die Dichtehöhe als Näherung für die topografische Höhe bestimmen.

Einen weiteren starken Einfluss auf die Luftdichte stellt, aufgrund der Gasgesetze, die Temperatur dar. Dabei spielt der atmosphärische Temperaturgradient und meteorologische Faktoren eine Rolle. In Bodennähe beeinflusst zum Beispiel auch das Gelände die Temperatur, etwas höher können Inversionen für Temperaturschwankungen sorgen. Wäre die Temperatur in allen Höhen gleich, so würden Luftdruck und Luftdichte auch gemeinsam mit zunehmender Höhe nach dem Gasgesetz abnehmen (siehe barometrische Höhenformel).

Die Dichte von Luft verändert sich außerdem mit ihrer Zusammensetzung. Bspw. verringert sie sich mit steigendem Anteil von Wasserdampf, da Wassermoleküle eine geringere Masse als Stickstoff- und Sauerstoffmoleküle haben.

Berechnung

Wird Luft als ideales Gas betrachtet, ergibt sich die folgende Formel für die Luftdichte ρ aus der Idealen Gasgleichung:

[1]

mit

Durch Einsetzen der spezifischen Gaskonstante für trockene Luft[4] erhält man:

.

Temperaturabhängigkeit

Luftdichte in Abhängigkeit von der Temperatur bei einem Druck von 1 atm
Luftdichte in Abhängigkeit von der Lufttemperatur auf Meereshöhe unter Normdruck von 1013,25 mbar
Temperatur
in °C
Temperatur
T in K
Luftdichte
in kg/m³
Anmerkung
+35308,151,1455
+30303,151,1644
+25298,151,1839
+20293,151,2041Laborbedingungen
+15288,151,2250Luftfahrt-Normatmosphäre
+10283,151,2466
+5278,151,2690
0273,151,2922physikalische Normbedingungen
−5268,151,3163
−10263,151,3413
−15258,151,3673
−20253,151,3943
−25248,151,4224

Feuchteabhängigkeit

Eine exakte Dichtebestimmung der Luft erfordert eine Berücksichtigung der Luftfeuchte, da diese die Gaskonstante der Luft verändert:

mit

Nachdem die Gaskonstante angepasst wurde, kann die Gleichung

verwendet werden.

Exakte Bestimmung

Um den Messfehler zu minimieren, empfiehlt sich zur Bestimmung der Luftfeuchte ein Aspirationspsychrometer und zur Bestimmung des Umgebungsdrucks ein Quecksilberbarometer. Der Barometerstand muss noch um Kapillarität, Kuppenhöhe des Quecksilberpegels, temperaturabhängige Dichte des Quecksilbers und lokale Erdbeschleunigung korrigiert werden.

Kehrwert

Der reziproke Wert der Dichte, das spezifische Volumen, hat in der Meteorologie das Formelzeichen α und in der Thermodynamik das Formelzeichen vLuft:

.

Einzelnachweise

  1. 11.4: The Ideal Gas Law. 12. Februar 2015, abgerufen am 2. April 2025 (englisch).
  2. Wetter und Klima - Deutscher Wetterdienst - Glossar - Standardatmosphäre. Abgerufen am 2. April 2025.
  3. Fundamental Physical Constants from NIST. Abgerufen am 2. April 2025 (englisch).
  4. Hans-Joachim Kretzschmar, Ingo Kraft: Kleine Formelsammlung Technische Thermodynamik (= Hanser eLibrary). 6., überarbeitete Auflage. Hanser, München 2022, ISBN 978-3-446-47321-8, S. 182.

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