Ludwig Landsberg

Ludwig Landsberg (* 1807 in Breslau; † 6. Mai 1858 in Rom) war ein deutscher Musikpädagoge und Autographensammler.

Leben

Landsberg war zunächst Tenor im Chor der Königlichen Oper in Berlin. 1835 ging er nach Rom, wo er eine Musikalienhandlung eröffnete, Musikinstrumente vermietete, Konzerte veranstaltete und später Direktor des dortigen Konservatoriums wurde. Er erwarb sich daneben große Verdienste als „uneigennütziger Förderer und Beschützer aller nach Rom gekommenen jungen Künstler.“ Zu seinem Freundeskreis gehörten Felix Mendelssohn Bartholdy und dessen Schwester Fanny Hensel, die 1839/40 während ihres Aufenthalts in Rom häufig in Landsbergs Haus in der Via del Corso 133 verkehrte.[1]

Durch Vermittlung des Wiener Bildhauers Karl Radnitzky konnte Landsberg 1844 mehrere Manuskripte Franz Schuberts erwerben. Darüber hinaus besaß er wertvolle Autographen Beethovens, darunter einige Skizzenbücher. Sie tragen heute die Bezeichnungen „Skizzenbuch Landsberg 1“ bis „Skizzenbuch Landsberg 11“.

1858 starb Landsberg unerwartet an einem Gehirnschlag, er wurde auf dem Protestantischen Friedhof in Rom beerdigt.[2]

Ein Jahr nach seinem Tod gelangte der größte Teil seiner Sammlung in die Königliche Bibliothek nach Berlin.

Literatur

  • Autographen aus dem Nachlasse des Prof. Landsberg zu Rom, Berlin: Ernst Kühn 1859 (Digitalisat)
  • Hermann Mendel und August Reissmann, Musikalisches Conversations-Lexikon, 2. Aufl., Band 6, Leipzig 1880, S. 239 (Digitalisat)
  • Remo Giazotto, Quattro secoli di storia dell' Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Verona: Mondadori 1970
  • Douglas Porter Johnson, Alan Tyson, Robert Winter, The Beethoven Sketchbooks: History, Reconstruction, Inventory, Los Angeles: University of California Press 1985, S. 31–33
  • Schubert-Lexikon, hrsg. von Ernst Hilmar und Margret Jestremski, 2. Aufl., Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1997, S. 263f.
  • Robert Lachmann, Die Schubertautographen der Staatsbibliothek zu Berlin, in: Zeitschrift für Musikwissenschaft, Jg. 11 (1928/29), S. 109–119 (Digitalisat)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Günter Klein, Fanny Hensel in Rom. Erlebnisse der Selbstfindung, des Aufbruchs und der Befreiung aus gesellschaftlichen Fesseln, in: Christina Ujma, Wege in die Moderne – Reiseliteratur von Schriftstellerinnen und Schriftstellern des Vormärz, Bielefeld 2009
  2. Gertraude Stahl-Heimann: Der protestantische Friedhof oder der Friedhof der Nichtkatholiken in Rom "Denen, die auferstehen werden". Heidelberg : Rhein-Neckar-Zeitung, 2000, S. 59f.