Ludwig Krafft

Ludwig (Lutz) Krafft von Balzheim (* um 1330; † 1397) war ab 1372 Bürgermeister von Ulm und legte in dieser Funktion im Jahr 1377 den Grundstein für das Ulmer Münster.

Leben

Seine Eltern waren Hans Krafft (* um 1310; † 22. Dezember 1367) und Guta Rot (* um 1315; † 24. Dezember 1362). Seine Geschwister waren Peter (* um 1340), Heinrich (* um 1350), Lucia (* um 1340) und Anna (Elisabeth)[1]. Er war ein direkter Nachkomme (Urenkel) des Dominus Krafft.

Ab 1372 war er Bürgermeister in Ulm und Ratsherr.

1372 kaufte er von den Freyberg die Herrschaft Balzheim, später Eigentum der Familie seiner Frau (Ehinger).

1376 erwarb er Sinningen von Ulrich von Freyberg.[2]

1376 gründete er den Schwäbischen Städtebund.

Die Städtekriege gegen den Grafen von Württemberg und die, wenn auch erfolglose Belagerung Karls IV. 1376 veranlassten Ulm, die uralte Pfarrkirche ennots feld (d. h. vor den Mauern), aufzugeben. Am 30. Juni 1377 legte Altbürgermeister Lutz Krafft „auf haissen des rats“ den Grundstein für das Ulmer Münster.

1387 verkauften er und sein Bruder (Otto?) der Frauengemeinschaft Ulmer Sammlung, die dem Münsterbau weichen musste, das Anwesen in der Frauengasse (Frauenstraße 22/24).[3]

Er und seine Frau bezogen das herrschaftliche Wohnhaus Reichenauer Hof (heute Grüner Hof 2), von dem noch der Minnesängersaal (fälschlicherweise auch Meistersingersaal genannt) erhalten ist.

Ehe und Nachkommen

Er heiratete Elisabeth Ehinger (* um 1335; † 5. Dezember 1389), die Tochter von Johannes Ehinger[4]. Ihre Nachkommen waren:

  • Egidius Krafft (* um 1375 – 9. August 1437) ⚭ Ursula Hutter (s. u.)
    • Magnus Krafft (* um 1415 – 23. August 1477) ⚭ Ursula Besserer (* 1412 – 1484)
  • Peter Krafft von Dellmensingen
  • Ludwig (Gilg) Krafft von Dellmensingen ⚭ Ursula Hutter (* um 1381 – 3. Mai 1424)
    • Ludwig Krafft (* um 1400)
    • evtl. Mang Krafft von Dellmensingen (* um 1405)
    • Heinrich (* um 1407)

Weiterführende Angaben

Literatur

  • Hans Peter Köpf: Lutz Krafft, der Münstergründer. In: Hans Eugen Specker und Reinhart Wortmann (Hrsg.), 600 Jahre Ulmer Münster: Festschrift (Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm, Bd. 19). W. Kohlhammer, Stuttgart 1977 (2. Aufl. 1984), S. 9–58.
  • Süddeutscher Adelsheros („Geschichte und Genealogie des Adels im Grossherzogthum Baden“), Fr. Cast, Zweite Section, Erster Band, Verlag J.F. Cast’sche Buchhandlung, Stuttgart 1845, S. 272–273

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.eye.ch/swissgen/alther/tafel148.pdf
  2. de.wikisource.org/wiki/Beschreibung_des_Oberamts_Laupheim/Sinningen
  3. Die Ulmer Sammlung, Abschnitt «Sammlung weicht dem Münsterbau» (Memento vom 2. Mai 2007 im Internet Archive)
  4. Bruder Felix Fabri: Abhandlung von der Stadt Ulm, Abschnitt Ehinger, S. 74