Ludwig Dietz

kleines Druckerzeichen Ludwig Dietz’
Titelblatt der Bibel Christians III. mit Holzschnitt von Erhart Altdorfer

Ludwig Dietz (* in Speyer; † 1. September 1559 in Rostock) war ein Buchdrucker und Verleger.

Leben

Ludwig Dietz kam um 1504 nach Rostock. Hier arbeitete er in der Buchdruckerei von Hermann Barckhusen, die er um 1514 übernahm. Eine bedeutende Arbeit dieser Jahre war die Herausgabe des niederdeutschen Narrenschiffs von 1519. Für größere Auftragswerke richtete er Filialen in den Städten ein, in der seine Auftraggeber saßen, so für den Druck und die Herausgabe einer Bibelübersetzung in niederdeutsche Sprache um 1533 in Lübeck. Diese erfolgte 1532/33 unter der Leitung von Johannes Bugenhagen. Vermutlich war auch Hermann Bonnus beteiligt. Dietz arbeitete häufig mit dem Holzschneider Erhart Altdorfer zusammen.

In Kopenhagen errichtete er 1548–1550 eine Zweigstelle, um den Druck der von Christiern Pedersen ins Dänische übersetzten Bibel zu leiten. Von dieser Übersetzung ließ König Christian III. 3000 Exemplare drucken, eine für die damalige Zeit ungewöhnlich hohe Auflage, damit für jede Kirche Dänemarks ein Exemplar angeschafft werden konnte.

Am 25. April 1558 wurde Dietz Universitätsbuchdrucker in Rostock.

Ludwig Dietz schuf Meisterstücke früher deutscher Buchkunst und wirkte damit für die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und politischer Auffassungen.

Werke (Auswahl)

  • Dat nye schip van Narragonien: myt besunderem flyte gemaket/ vnde vp dat nye vil schonen togesetteden hystorien vorlenget vnde erkleert. (vth hochdüdescher jn nedderlendescher sprake ... vorlenget worden). Gedrucket to Rozstock dorch Ludouicum Dietz. 1519
  • Lübecker Bibel (1533/34): De Biblia vth der vthlegginge Doctoris Martini Luthers yn dyth düdesche viltich vthgesettet, mit sundergen vnderichtingen, alse man seen mach. Inn der Keyserliken Stadt Lübeck by Ludowich Dietz gedrücket MDXXXIII\
  • De Warheyt my gantz fremde ys/ De Truwe gar seltzen/ dat ys gewiß. Reynke Vosz de olde/ nyge gedrücket / mit sidlikem vorstande vnd schonen figuren/ erlüchtet vñ vorbetert. Jn der lauelyken Stadt Rozstock/ by Ludowich Dyetz gedrucket. 1539
  • Biblia, Det er den gantske Hellige Scrifft, udsæt paa Danske. Copenhagen: Ludowich Dietz 1550.

Literatur

  • Sabine Pettke: Neuzuordnung von Drucken der Michaelisbrüder und der Offizin des Ludwig Dietz. In: Mecklenburgische Jahrbücher 109, 1993, S. 55
  • Albert Becker: Ludwig Dietz aus Speyer. Archiv für Kulturgeschichte 11, 1914, S. 113
  • Sabine Pettke: Ludwig Dietz – Zwei Anmerkungen zu Lebensweg und Druckwerken. In: Mecklenburgische Jahrbücher 115, 2000, S. 113
  • Ludwig FrommDietz, Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 211.
  • Dieter Lohmeier: Ludwig Dietz, in: Alken Bruhns und Dieter Lohmeier: Die Lübecker Buchdrucker im 15. und 16. Jahrhundert. Buchdruck für den Ostseeraum. Heide in Holstein: Boyens & Co. 1994 ISBN 3-8042-0668-9, S. 85–87
  • Josef Benzing: Dietz, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 708 (Digitalisat).

Weblinks

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Ludwig Dietz Druckerzeichen.png
kleines Druckerzeichen des Ludwig Dietz
Bible of Christian III 1550.jpg
Cover of Christian III:s Bible, the first complete translation of the Bible to Danish.

A large tree divides the image between events from the Old Testament and the New Testament. On the left side, Old Testament, you can see Moses on Mount Sinai receiving the tablets of testimony from God. Also visible is the Fall of man and a coffin, as a symbol of death. The leaves of the tree are dry while on the right side (New Testament) the leaves are fresh, symbolizing the work of Christ. Also on the right side is the crucifixion. At the foot of the cross is John the Baptist and a Jewish rabbi, pointing at Christ, indicating that Christ will save all sinners.

Notice also that Moses is depicted with horns in his forehead. This comes from a misinterpretation of Exodus 34 verse 35, 'the skin of Moses' face shone' while he talked with God. This sentence was for many centuries mistranslated to 'Moses had horns on his forehead'. Hence Altdorfer has depicted Moses with horns.