Ludwig Bartning (Maler)
Ludwig Bartning (* 30. April 1876 in Hamburg; † 27. Dezember 1956 in Berlin) war ein deutscher Landschaftsmaler.
Leben
Ludwig Bartning
Porträt von C.O. Bartning, 1947
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Ludwig Bartning wurde geboren als Sohn des Karlsruher Kaufmanns Otto Bartning (1837–1911) und dessen Frau Jenny, geb. Doll, einer Tochter des evangelischen Theologen Karl Wilhelm Doll.[1] Bartning wurde 1892 Schüler von Paul Schultze-Naumburg und war von 1895 bis 1898 an der Privatschule von Ludwig Schmid-Reutte und Friedrich Fehr in München. 1898 bis 1901 weilte er in Rom. Zunächst Landschaftsmaler, stellte er 1899 in der Münchener Secession aus, in den Folgejahren in den Berliner Secessionsausstellungen.
1901 siedelte er nach Berlin über, wo er 1914 ein Haus in Dahlem baute. 1901 zog sein ehemaliger Lehrer Paul Schultze-Naumburg, der bereits ab 1897 in Berlin gelebt hatte, nach Saaleck bei Bad Kösen. Hier gründete er 1904 die Saalecker Werkstätten G.M.B.H., in denen Ludwig Bartning in den ersten Jahren an der künstlerischen Leitung beteiligt war. Ab 1913 unterrichtete er, unterbrochen vom Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, an der Unterrichtsanstalt des Staatlichen Kunstgewerbemuseums. Mit Beginn der 1920er Jahre wurde er Professor an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg. Als Maler und auch als Graphiker befasste er sich anfangs vorwiegend mit Landschaften, später aber vor allem mit Blumenmotiven und schuf auch Illustrationen für Botanikbücher.
Ludwig Bartning war neben seinem Beruf auch in der Kirchenarbeit aktiv, so war er seit 1923 Kirchmeister der Jesus-Christus-Kirche Dahlem und hier mit Martin Niemöller bekannt.[2] Bartning war Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste in Berlin[3] und wurde auf der Gottbegnadeten-Liste von Reichspropagandaminister Goebbels als wichtiger Maler des NS-Staats aufgeführt.[4] Bartning starb im Dezember 1956 und wurde auf dem St.-Annen-Kirchhof in Berlin begraben.
Ludwig Bartning war verheiratet mit Gertrud Bartning Neidhardt, das Paar hatte drei Kinder: die Töchter Ursula Bartning (1905–1990) und Esther Niedermeier Bartning (1906–1987) sowie den Sohn Carl Otto Bartning (1909–1983). Alle drei waren ebenfalls künstlerisch tätig. Ludwig Bartnings Brüder waren der Architekt Otto Bartning (1883–1959) sowie der Anwalt und Strafverteidiger Adolf Bartning (1874–1929). Adolf Bartning beschäftigte sich neben seinem Beruf mit der Forschung zu Kaspar Hauser.[5]
Werke (Auswahl)
- Bilder
- Blumenwiese in den Alpen, Öl/Holz, 58 × 47,5 cm, 1925.
- Blumenstrauß vor italienischer Architektur, 1933
- Blumenstrauß vor weiter Landschaft, Öl/Holz, 36 × 45 cm, 1920[6]
- Sommerliche Wiese
- Stillleben mit Sommerblumen in Landschaft
- Illustrationen
- Ludwig Klein: Unsere Unkräuter. Winter, Heidelberg 1926, (zahlreiche Illustrationen von L. Bartning)[7]
- Blumen zeichnen, Blumen malen. (Die Abbildungen des Buches sind von Professor Ludwig Bartning; Gertrud Bartning, geb. Neidhardt; Ursula Bartning; Esther Niedermeyer, geb. Bartning; Carl Otto Bartning. 140 Seiten Text und 20 Bildtafeln), Otto Maier, Ravensburg 1950
Schüler
- Bele Bachem
- Erich Demmin
- Wilhelm Eigener
- Margarete Godon
- Gerhart Kraaz
- Johannes Krejci
- Marianne Schneegans
- Marie Bock
Literatur
- Bartning, Ludwig. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 2: Antonio da Monza–Bassan. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1908, S. 554 (Textarchiv – Internet Archive).
- Bartning, Ludwig. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 122 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Weblinks
- Literatur von und über Ludwig Bartning im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website der Familie Bartning
- Werke von Ludwig Bartning beim Portal artnet
- Biografie bei Bildindex.de
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Erbacher: Doll, Karl Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 60 f. (Digitalisat). Hier: „Enkel u. a. Ludwig Bartning (1876–1956), Landschafts- u. Pflanzenmaler.“
- ↑ Unterwegs zur mündigen Gemeinde. Ausstellung im Friedenszentrum Martin-Niemöller-Haus, abgerufen am 23. Mai 2016.
- ↑ Reichskammer der bildenden Künste. Personenakten der Mitglieder, S. 1090 (PDF; 3,4MB). Landesarchiv Berlin, abgerufen am 17. Oktober 2021.
- ↑ Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. ISBN 978-3-596-17153-8, S. 31.
- ↑ Luise Bartning (Hrsg.): In Memoriam Adolf Bartning. Altes und Neues zur Kaspar-Hauser-Frage aus dem literarischen Nachlaß des Verstorbenen. Ansbach 1930, DNB 57506899X
- ↑ Abbildung Auktion Dorotheum
- ↑ Abbildung von 32 Illustrationen bei Plantillustrations.org
Personendaten | |
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NAME | Bartning, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 30. April 1876 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 27. Dezember 1956 |
STERBEORT | Berlin |