Ludwig-Richter-Allee
Die Ludwig-Richter-Allee ist eine gut 670 Meter lange Innerortsstraße der sächsischen Stadt Radebeul, gelegen in den Stadtteilen Kötzschenbroda und Niederlößnitz.
Ortslage und Bebauung
Die Straße verläuft in nordnordöstlicher Richtung von der Meißner Straße bis zum oberen Teil des Prof.-Wilhelm-Rings, direkt neben dem ehemaligen Herrenhaus Altfriedstein. Der untere Teil liegt auf der Radebeul-Coswiger Niederterrasse auf etwa 110 m ü. NHN, während das Straßenstück ab Am Bornberge dann auf etwa 137 m ü. NHN Höhe ansteigt.
Die Hausnummern verlaufen ebenfalls in dieser Richtung, von der Nr. 1 auf der Westseite an der Meißner Straße bis zur Nr. 36 auf der Ostseite.
Einige Kulturdenkmale liegen entlang der Straße und sind daher in der Liste der Kulturdenkmale in Radebeul-Kötzschenbroda bzw. Liste der Kulturdenkmale in Radebeul-Niederlößnitz (A–L) aufgeführt, teilweise auch mit Querstraßenadressen:
- Kötzschenbroda: Nr. 5, Villa Augusta (Nr. 7)
- Niederlößnitz: Königs-Pavillon (Nr. 6), Villa Rossija (Nr. 8), Nr. 9, Villa Franziska (Nr. 15), Nr. 17, Haus Liborius (Nr. 21), Villa Martins-Klause (Am Bornberge 16), Unteres Berghaus (Am Jacobstein 2), Nr. 24, Nr. 27, Nr. 28, Nr. 30, Nr. 31, Nr. 32, Nr. 33, Herrenhaus Altfriedstein (Prof.-Wilhelm-Ring 1)
Namensgebung
Der ursprüngliche Weg war die Mitte des 17. Jahrhunderts angelegte Zuwegung zum Weinbergsbesitz Altfriedstein, der auf der bergseitigen Wegeseite der heutigen Winzerstraße bzw. Am Jacobstein begann und sich dann den Berg hinaufzog. Auf dem Weinbergsbesitz selbst gingen dann Erschließungswege weiter, unter anderem eine direkte Verlängerung zur Südseite des Herrenhauses. Bei Hofmann 1853 wird die „lange Kastanienallee […] von der Kunststraße“ (Meißner Straße) beschrieben.[1]
Im Jahr 1875 hieß der Alleeweg Thienemanns Allee, nach einem Angehörigen der Familie Thienemann, die seit 1858 Eigentümer von Altfriedstein waren.
Nach der Reblauskatastrophe in der Lößnitz ging der Besitz 1899 an die Architekten Schilling & Graebner, die das Gelände öffneten und als Villenkolonie Altfriedstein entwickelten. Damit einhergehend erfolgte 1903 die Widmung als Alleestraße.
1933 geschah die Umbenennung in Horst-Wessel-Straße.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, gleich 1945, wurde die Straße zu Ehren des Malers und Zeichners Ludwig Richter in Ludwig-Richter-Allee umbenannt.
Anlieger
Angehörige der Familie Senfft von Pilsach besaßen Haus Liborius nebst Weinberg.
In den 1870er und 1880er Jahren wurden die Flächen beidseits des unteren Teils der Straße durch den Architekten und Baumeister Adolf Neumann parzelliert und bebaut.
Der Generalleutnant Benno von Massow wohnte zu seinem Lebensende in der Alleestraße 19 (Ludwig-Richter-Allee 19).
Weitere Anwohner finden sich im Artikel zu Altfriedstein.
Weblinks
- Stadtplan Niederlößnitz um 1924
- Manfred Richter: Ludwig-Richter-Allee. In: Niederlößnitz von anno dazumal. Abgerufen am 24. Januar 2015.
Einzelnachweise
- ↑ Karl Julius Hofmann: Das Meißner Niederland in seinen Naturschönheiten und Merkwürdigkeiten oder das sächsische Italien in den Meißner und Dresdner Gegenden mit ihren Ortschaften. Ein Volksbuch für Natur und Vaterlandsfreunde topographisch historisch und poetisch dargestellt. Louis Mosche, Meißen 1853. S. 700 f. (Online-Version)
Koordinaten: 51° 6′ 40″ N, 13° 37′ 39,2″ O
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Kötzschenbroda; Alleestraße
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unbekannt; ausgeschnitten und eingefärbt: Jbergner (Diskussion) 23:10, 16. Aug. 2012 (CEST)
, Lizenz: PD-alt-100Lage von Herrenhaus Altfriedstein (rot eingefärbt), 1857. Rechts oben der Leimgrund mit Schwarzes Teich. Nach unten die Allee von der Postchaussee aus. Ausschnitt aus Manöver-Plan für die Königl. Sächs. Truppen bei Dresden im Jahre 1857. Ca. 1:57.600. Nach 1857.