Ludolf von Bosse

Ludolf von Bosse (rechts) beim 200-jährigen Jubiläum des Infanterie-Regiment Nr. 107 am 2. Juni 1908

Ludolf Rudolf Wilhelm Philipp von Bosse (* 23. August 1852 in Halle (Westf.); † 24. Oktober 1923 in Dresden) war ein sächsischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft und Familie

Ludolf von Bosse war Angehöriger der mit seinem Großvater 1811 im Königreich Westphalen nobilitierten Familie Bosse.[1] Er war ein Sohn von Georg von Bosse (1820–1889) und Johanna, geb. Cleve (1830–1920). Aus seiner 1883 in Blankenburg (Harz) geschlossenen Ehe mit Katharina Müller (1864–1943) sind fünf Kinder hervorgegangen. Darunter Mechthilde von Bosse (* 1887), 1911 vermählt mit dem Kunstmaler Walther Illner (1874–1959).

Werdegang

Er trat 1869 als Kadett in die Armee ein und wurde 1872 zum Avantageur im 2. Königlich Sächsischen Jäger-Bataillon Nr. 13 der sächsischen Armee befördert. Nach Beförderung zum Leutnant im Jahre 1873 erfolgte seine Versetzung in das 1. Königlich-Sächsische Jäger-Bataillon Nr. 12, wo er 1879 zum Oberleutnant befördert wurde. Er kehrte einige Zeit später wieder in das Jäger-Bataillon Nr. 13 zurück und wurde dort 1887 zum Hauptmann, sowie später auch zum Major beim Stabe befördert. Er wurde nachfolgend Bataillonskommandeur des I. Bataillons im Königlich-Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 105 „König Wilhelm II. von Württemberg“. Nach Beförderung zum Oberstleutnant diente er beim Stabe des 10. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 134.

Nach Ausbruch des Boxeraufstandes beteiligte er sich als Kommandeur des 5.-Ostasiatischen-Infanterie-Regiment am China-Feldzug. Nach Rückkehr wurde er zum Kommandeur des Königlich-Sächsischen 8. Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg“ Nr. 107 ernannt. Nach Beförderung zum Generalmajor wurde er dann noch Kommandeur der Infanterie-Brigade Nr. 88 und nahm dann seinen Abschied. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde von Bosse als Kommandeur der Landwehr-Brigade Nr. 45 reaktiviert, erkrankt jedoch nach kurzer Zeit. Nachdem er sich wieder erholte, übernahm er ein Landsturm-Infanterie-Regiment an der Ostfront, musste jedoch erneut wegen einer schweren Erkrankung als Generalleutnant seinen Abschied nehmen. Er erlag 1923 an einem schweren Herzleiden.[2]

Ehrungen

Er erhielt am 10. April 1911 in Dresden als „von Bosse“ die königlich sächsische Adelsanerkennung. Am 29. Juni 1911 folgte der Eintrag (Nr. 375) in das königlich sächsische Adelsbuch. Bosse war Ritter I. Klasse des Albrechts-Ordens, Inhaber des Reußischen Ehrenkreuzes III. Klasse und des Ritterkreuzes II. Klasse des Ernestinischen Hausordens.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 1, Voigt, Leipzig 1859, S. 593.
  2. SLUB Dresden: Dresdner Nachrichten : 29.10.1923. Abgerufen am 27. April 2023 (deutsch).
  3. Rangliste der Königlich Sächsischen Armee, 1897, S. 192–193.

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Drei ehemalige Regimentskommandeure, Richard von Schulz, Hermann von Schweinitz und Ludolf von Bosse. Geschichte des IR 107. 1928.png
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Picture of three Saxon General; Richard von Schulz, Hermann von Schweinitz and Ludolf von Bosse, who all commanded the Infantry Regiment 107 of the German Army