Lucius Ampelius

Lucius Ampelius war ein Schulautor der römischen Kaiserzeit und Verfasser eines Lehrbuchs der antiken Mythologie, Geographie und Geschichte, des Liber memorialis.

Ampelius ist lediglich als Verfasser dieses Unterrichtswerks bekannt. Wann er lebte, ist ungewiss. Die meisten Annahmen schwanken zwischen der Regierungszeit Trajans (98–117 n. Chr.) und der Zeit Konstantins (306–337 n. Chr.). Sein Handbuch enthält in 50 Kapiteln einen aus guten Quellen geschöpften Abriss des Schulwissens seiner Zeit bis zur Regierungszeit Trajans. Die einzige erhaltene Handschrift (Codex Divionensis) ist heute verschollen. Der noch erhaltene Text geht auf eine Abschrift des französischen Humanisten Salmasius[1] zurück. Eduard Wölfflin verfasste 1854 seine Promotionsarbeit über den liber memorialis und veröffentlichte 1873 auch die erste kritische Textausgabe.

Textausgabe

  • Ingemar König (Hrsg.): Lucius Ampelius: Liber memorialis – Was ein junger Römer wissen soll (= Texte zur Forschung 94). 2. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24594-9 (mit Einleitung, Übersetzung und Erläuterungen)

Literatur

  • Michèle Ducos: Ampelius (Lucius). In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques, Bd. 1, CNRS, Paris 1989, ISBN 2-222-04042-6, S. 171–173
  • Marie-Pierre Arnaud-Lindet: Le Liber memorialis de L. Ampelius. In: Wolfgang Haase, Hildegard Temporini (Hrsg.): Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Abteilung II, Band 34,3: Sprache und Literatur: Einzelne Autoren seit der hadrianischen Zeit und Allgemeines zur Literatur des 2. und 3. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1997, ISBN 3-11-015700-4, S. 2301–2312.
  • Peter Lebrecht Schmidt: L. Ampelius, Liber memorialis. In: Reinhart Herzog (Hrsg.): Restauration und Erneuerung. Die lateinische Literatur von 284 bis 374 n. Chr. (= Handbuch der lateinischen Literatur der Antike, Band 5). C. H. Beck, München 1989, ISBN 3-406-31863-0, S. 175–177.

Weblinks

Wikisource: Lucius Ampelius – Quellen und Volltexte

Anmerkungen

  1. München, Bayerische Staatsbibliothek, clm 10383.