Lucera
Lucera | ||
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Staat | Italien | |
Region | Apulien | |
Provinz | Foggia (FG) | |
Koordinaten | 41° 30′ N, 15° 20′ O | |
Höhe | 250 m s.l.m. | |
Fläche | 338 km² | |
Einwohner | 32.506 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 71036 | |
Vorwahl | 0881 | |
ISTAT-Nummer | 071028 | |
Bezeichnung der Bewohner | Lucerini | |
Schutzpatron | Santa Maria Patrona di Lucera | |
Website | Lucera | |
Lucera, das Stauferschloss |
Lucera (Latein: Luceria, griechisch Lukeria) ist eine Stadt in der italienischen Provinz Foggia in Apulien etwa 20 Kilometer nordwestlich von Foggia mit 32.506 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019). Lucera ist auf den drei Hügeln Albano, Belvedere und dem Sacro erbaut. In Lucera und Umgebung wird Weinbau betrieben.
Geschichte
Nach der Sage wurde Lucera vom Diomedes, Held der Griechen in der Ilias, gegründet; in der Antike rühmte die Stadt sich, dass dieser das trojanische Staatsheiligtum Palladion nach dem Raub nach Lucera gebracht habe. Lucera ist aber wahrscheinlich eine daunische Gründung. Es wurde erstmals 326 v. Chr. als Verbündete der Römer im Zweiten Samnitischen Krieg schriftlich erwähnt. Nachdem Lucera zweimal von den Samniten erobert worden war, entstand dort 315/314 v. Chr. eine latinische Kolonie. Unter Kaiser Augustus wurde in der Stadt eine weitere Kolonie gegründet. Lucera war bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. eine bedeutende Siedlung. Schon im 4. Jahrhundert war die Stadt Sitz einer Diözese.
Die Stadt wurde aber von den Oströmern 663 zerstört und erst im 13. Jahrhundert von Kaiser Friedrich II. wieder aufgebaut, als Kolonie für 20.000 aus Sizilien zwangsumgesiedelte Sarazenen, die sich der staufischen Zentralmacht widersetzt hatten. Das Kastell Kaiser Friedrichs ist noch erhalten; es diente zunächst der Bewachung der Sarazenen, die aber schon bald staufertreue Söldner stellten. Sein Sohn Manfred eroberte mit ihrer Hilfe 1257 die Königreiche Neapel und Sizilien zurück. Im Jahr 1300 wurden die in Lucera lebenden Muslime unter Karl II. von Anjou massakriert. Auf der Ruine ihrer Moschee wurde die Kathedrale der Stadt errichtet. Der kaiserliche Feldherr und Generalleutnant Matthias Gallas wurde um 1635 zum Herzog von Lucera ernannt.
Sehenswürdigkeiten
- Castel Lucera unter Friedrich II. erbaute Burg
- Römisches Amphitheater aus der Zeit des Kaisers Augustus
- Santa Maria Assunta, eine Kathedrale aus dem frühen 14. Jahrhundert
- Museum: Museo Civico “G. Fiorelli”
Söhne und Töchter der Stadt
- August Kazotic (1260–1323), Heiliger, Bischof von Lucera
- Franziskus Antonius Fasani (1681–1742), Heiliger, Ordensgeistlicher (Franziskaner)
- Raffaele Calabria (1906–1982), römisch-katholischer Geistlicher, Erzbischof von Benevent
- Ciro Fanelli (* 1964), römisch-katholischer Geistlicher, Bischof von Melfi-Rapolla-Venosa
Literatur
- Maria C. D’Ercole: La stipe votiva del Belvedere a Lucera. In: Le stipi votive di Taranto. Bretschneider, Rom 1990 (Corpus delle stipi votive in Italia; 3: Regio 2; 2)
- Eberhard Horst: Der Sultan von Lucera. Friedrich II. und der Islam. Herder, Freiburg im Breisgau 1997, ISBN 3-451-04453-6
- Benjamin Scheller: Assimilation und Untergang. Das muslimische Lucera in Apulien und sein gewaltsames Ende im Jahr 1300 als Problem der Globalgeschichte, in: Tillmann Lohnse, Benjamin Scheller (Hrsg.): Europa in der Welt des Mittelalters. Ein Kolloquium für und mit Michael Borgolte, Berlin 2014, S. 141–162.
- Alexander Knaak: Prolegomena zu einem Corpuswerk der Architektur Friedrichs II. von Hohenstaufen im Königreich Sizilien 1220–1250, Marburg 2001. ISBN 3-89445-278-1 (Zum Castello von Lucera S. 24–38 mit einem Überblick zum Forschungsstand und Thesen zur Interpretation des Gebäudes)
- Julie Taylor: Muslims in Medieval Italy. The Colony at Lucera. Lexington, Lanham 2003, ISBN 0-7391-0512-4
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
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Cattedrale van Lucera
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Castel of Lucera