Lucas Gregorowicz

Lucas Gregorowicz (2016)

Lucas Gregorowicz (* 31. August 1976 in London) ist ein deutsch-polnischer Schauspieler.[1] Er wurde durch Christian Züberts Lammbock – Alles in Handarbeit und die Rolle des Polizeiruf-110-Hauptkommissars Adam Raczek bekannt.

Leben und Wirken

Gregorowicz wurde 1976 in London geboren. Sein Vater lebte zum Zeitpunkt seiner Geburt als Gastarbeiter in England, dort besuchte ihn seine hochschwangere Frau. Weil die Ärzte von der Rückreise nach Polen abrieten, wurde Lucas Gregorowicz in London geboren. Ursprünglich wollte sein Vater anschließend in die USA auswandern. Seine Mutter wollte allerdings in ihrer Heimat bleiben[2], und so entschieden sich die Eltern, mit dem Sohn in die Heimatstadt der Mutter Bydgoszcz (Bromberg) zurückzukehren. Dort wuchs Lucas bis zum Alter von zehn Jahren auf[3], bis die Familie nach Bochum umzog. Dort besuchte Gregorowicz von 1996 bis 2000 die Westfälische Schauspielschule.[4]

Ab 1997 hatte er ein Gastengagement am Schauspielhaus Bochum, 1999 spielte er dort unter der Regie von Leander Haußmann in Shakespeares Viel Lärm um nichts[5] und 2004 unter der Regie von Matthias Hartmann in 1979 von Christian Kracht. Nach einigen Auftritten in Fernsehserien wie Motorradcops, Die Wache und Adelheid und ihre Mörder folgte Gregorowiczs Kinodebüt an der Seite von Moritz Bleibtreu in Christian Züberts Lammbock – Alles in Handarbeit. Rollen in Fatih Akins Solino, Vivian Naefes So schnell du kannst und Sönke Wortmanns Das Wunder von Bern folgten. In Cattolica von Rudolph Jula spielte Gregorowicz den hedonistischen Stefan, dessen Leben sich durch die Begegnung mit einem Fremden schlagartig verändert. In der von 2017 bis 2018 produzierten deutsch-österreichischen Serie Der Pass nahm Gregorowicz die Rolle des Journalisten Charles Turec ein.

Er war in Fernsehproduktionen wie in der ARD-Serie 4 gegen Z als Jona (von 2004 bis 2006) oder im ZDF-Zweiteiler Sterne über Madeira zu sehen. 2013 verkörperte er im ZDF-Dreiteiler Unsere Mütter, unsere Väter einen Partisanenführer und sprach darin überwiegend Polnisch.

Ab 2015 spielte er als Kriminalhauptkommissar Adam Raczek in der Krimireihe Polizeiruf 110 für den Rundfunk Berlin-Brandenburg. Bis 2020 bildete er mit Maria Simon (alias Olga Lenski) ein polnisch-deutsches Kommissar-Duo. Nach dem Serienausstieg Simons setzte er die Rolle von 2021 bis zu seiner letzten Episode Abgrund, die im Dezember 2022 ausgestrahlt wurde, mit André Kaczmarczyk (alias Vincent Ross) fort.[6][7][8]

Er tritt bisweilen als Musiker auf, beispielsweise als Gitarrist bei den Bad Boy Boogiez. Gregorowicz war von 2013 bis 2020[9][10] mit der Schauspielerin Adina Vetter verheiratet.[11] Er lebt in Berlin.

Theaterauftritte

Filmografie

Fernsehen

Kino

Auszeichnungen

Literatur

  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 153 f.
  • Barbara Petsch: Gregorowicz: „Wie viel Killer-Gen steckt wohl in Parzival?“ In: Die Presse. 24. April 2014 (diepresse.com [abgerufen am 14. Mai 2015]).
  • Christina Böck: Lucas Gregorowicz: Schöne Wolken. Burg-Schauspieler Lucas Gregorowicz über Wien bei Regen, scheinheilige Toleranz und polnischen Wodka. In: Die Presse. 16. September 2010 (diepresse.com [abgerufen am 14. Mai 2015]).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Einzelheiten zur Staatsangehörigkeit auf RBB-online
  2. Lucas Gregorowicz ist der neue Krause. maz-online.de, abgerufen am 28. August 2019.
  3. Lucas Gregorowicz über Erfolg, Identitätssuche und den Muttertag. In: B.Z. 14. Mai 2017, abgerufen am 13. Dezember 2022.
  4. Lucas Gregorowicz bei filmportal.de , abgerufen am 25. Januar 2022.
  5. Lucas Gregorowicz im Munzinger-Archiv, abgerufen am 8. Juni 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  6. André Kaczmarczyk wird Kommissar im „Polizeiruf 110“. In: Westdeutsche Zeitung. 7. Juli 2020, abgerufen am 8. Januar 2021.
  7. Julia Müller: André Kaczmarczyk: Salzburger Festspiele und Polizeiruf 110. In: WAZ. 16. Juli 2020, abgerufen am 8. Januar 2021.
  8. Oliver Jungen: Der Coolste geht. In: Frankfurter Allgemeine. 11. Dezember 2022, abgerufen am 13. Dezember 2022.
  9. Gemeinsame Sexszenen? Nicht sexy!. In: Gala. 12. Mai 2015, abgerufen am 12. November 2020.
  10. Lucas Gregorowicz: „Im Moment schmort doch jeder in seinem eigenen Saft“. In: B.Z. Abgerufen am 31. Januar 2021.
  11. Vetter: „Ich vermiss die Berge rund um Wien“. In: Kronenzeitung. 17. Juni 2019, abgerufen am 12. November 2020.

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Autor/Urheber: 9EkieraM1, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lucas Gregorowicz beim NRW Kinoprogrammpreis, November 2016, Köln.