Louise Rösler

Louise Rösler (* 8. Oktober 1907 in Berlin; † 25. Juni 1993 in Hamburg) war eine deutsche Bildende Künstlerin.

Lebenslauf

Ihre Eltern waren Waldemar Rösler und Oda Hardt-Rösler. Ab 1923 besuchte sie die Privatkunstschule Hans Hofmann in München und von 1925 bis 1927 die Hochschule für die bildenden Künste in Berlin bei Karl Hofer. Von 1928 bis 1930 studierte sie eine kurze Zeit an der Académie de l’Art Moderne bei Fernand Léger und unternahm Studienreisen mit ihrem späteren Ehemann, dem Maler Walter Kröhnke, nach Südfrankreich, Spanien und Italien. 1933 heiratete sie Walter Kröhnke und wohnte dann mit ihm in Berlin. Beider Tochter Anka wurde 1940 geboren. Zwei Söhne, Alexander (* und † 1939) und Andreas (* und † 1944) starben jeweils schon bald nach ihrer Geburt.

Vor 1933 hatte sich Louise Rösler an Ausstellungen der Berliner Sezession und der Berlin am Pariser Platz beteiligt. Danach boten sich vorerst keine Ausstellungsmöglichkeiten mehr an. Eine Ausstellung in der Galerie Buchholz wurde 1938 durch die Reichskulturkammer geschlossen. 1943 gingen das Atelier sowie eines großen Teils der Produktion bei einem Bombenangriff verloren; nur wenige Bilder konnten durch vorausgegangene Auslagerung nach Bayern gerettet werden. Danach wurde Luise Rösler nach Königstein im Taunus evakuiert und mit dem Ausschluss aus der Reichskulturkammer und einem „Farbenverbot“ belegt.

Sie kehrte 1959 nach Berlin zurück. Ein Aufenthalt in Paris 1968 inspirierte sie zu einer Reihe dynamischer Collagen. Ab 1974 hielt sie sich verschiedentlich im Atelier der Künstlergilde in Cuxhaven auf; dabei entstanden zahlreiche Arbeiten auf Papier. 1990 erhielt sie ein Ehrenstipendium des Berliner Senators für kulturelle Angelegenheiten. Von 1991 bis 1993 hielt sie sich wegen schwerer Krankheit bei ihrer Tochter Anka Kröhnke in Hamburg auf. Sie arbeitete bis kurz vor ihrem Tod.

Louise Rösler war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[1] Zwischen 1952 und 1971 nahm sie an mehreren großen DKB-Jahresausstellungen teil.

Einzelausstellungen

  • 1951 Kunsthalle Düsseldorf (mit Walter Kröhnke)
  • 1950 + 1953 Frankfurter Kunstkabinett
  • 1959 Galerie Prestel, Frankfurt
  • 1974 Galerie Günther Franke, München
  • 1978 Galerie Seifert-Binder, München
  • 1979 Museum Ludwig, Köln[2]
  • 1984 Neuer Berliner Kunstverein, Berlin
  • 1986 Kunstverein Springhornhof, Neuenkirchen
  • 1987 Kunstverein Unna Städtische Galerie Quakenbrück Schlüterstraße 70, Berlin
  • 1993 Retrospektive im Haus am Waldsee, Berlin

Ausstellungsbeteiligungen

  • 1946 „Neue deutsche Kunst“, Kunstwoche der Stadt Konstanz
  • 1948 „Werke hessischer Künstler“, Wanderausstellung in den hessischen Amerikahäusern
  • 1949 „Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart“, Köln
  • 1950 „Deutsche Kunst der Gegenwart“, Kunstverein in Hamburg, „Neue Rheinische Sezession“, Kunsthalle Düsseldorf, Haus der Kunst München, Salon de Mai, Paris
  • 1951 „Domnick-Preis“, Staatsgalerie Stuttgart
  • 1951–1960 Frühjahrsausstellung, Kunstverein Hannover
  • 1952 ff. Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes und des Westdeutschen Künstlerbundes (Hagen)
  • 1953 Deutsch-französische Ausstellung, Köln-Aachen
  • 1955–1956 Wanderausstellung des Deutschen Kunstrats
  • 1956 „Internationale Sezession“, Leverkusen
  • 1958 „Collagen“, Kunsthalle Baden-Baden
  • 1961 „Schwarz-Weiß 61“, Kestnergesellschaft Hannover
  • 1964 „Le Club international de Femme“, Musée d’Art Moderne, Paris
  • 1964 „Neuerwerbungen der Nationalgalerie seit 1957“, Orangerie Berlin
  • 1965 „Frankfurter Sezession und Gäste“, Frankfurter Kunstverein
  • 1970 „Berliner Künstler 1966–1969“ Wiener Künstlerhaus, Wolfgang-Gurlitt-Museum Linz, Kunstverein Salzburg
  • 1976 „Neuerwerbungen“, Berlinische Galerie
  • 1977 „Der Anteil der Frau an der Kunst der zwanziger Jahre“, Galerie Pels-Leusden, Berlin
  • 1978 „Die Industrialisierung der Stadt“, Neuer Berliner Kunstverein „Vor 30 Jahren. Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart Köln 1949“, Kölnischer Kunstverein
  • 1980 „30 Jahre Berufsverband Bildender Künstler Berlins“, Staatliche Kunsthalle Berlin „Menschen im Raum“, Ostdeutsche Galerie, Regensburg „Kunst in Berlin“, Berlinische Galerie, Berlin
  • 1982 „Bericht 82. Fünf Jahre Ankäufe des Senats“, Kunsthalle Berlin „Kunst für den Bund. Erwerbungen seit 1970“, Städtisches Kunstmuseum Bonn
  • 1988 „Das verborgene Museum“, Akademie der Künste, Berlin 1946 „Neue deutsche Kunst“, Kunstwoche der Stadt Konstanz

Literatur

  • Thomas Kempas: Louise Rösler, Retrospektive : Gemälde, Collagen, Zeichnungen, Aquarelle ; 1925 bis 1993, Haus am Waldsee, Berlin ; [18. September – 7. November 1993]
  • Hella Robels/ Dieter Ronte Hrsg. Louise Rösler, Köln Museum Ludwig 1979 Arbeiten aus den Jahren 1948-1978 Ausstellung 12 September bis 28 Oktober 1979
  • Helmut R. Leppien: Eine Künstlerfamilie – drei Generationen: Waldemar Rösler, Oda Hardt-Rösler, Walter Kröhnke, Louise Rösler, Anka Kröhnke. (122. Ausstellung, Hamburg, 4. Aug. – 14. Okt. 1988), BATIG Gesellschaft für Beteiligungen, Hamburg, 1988

Weblinks

Einzelnachweise

  1. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Rösler, Louise (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 27. Dezember 2015)
  2. Helge Bofinger: Das Kunstwerk, Band 32, Verlag W. Kohlhammer, 1979, Seite 413