Louis Adlon (Schauspieler)

Louis Gustav Adolf[1] Adlon (* 7. Oktober 1907 in Berlin; † 31. März 1947 in Los Angeles, Vereinigte Staaten) war ein deutsch-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Wirken

Der Sohn des gleichnamigen Hoteliers Louis Adlon und der Ottilie geb. Metzger wurde nur wenige Tage vor der feierlichen Eröffnung des legendären Hotel Adlon in der elterlichen Wohnung Unter den Linden 62/63 (heute Unter den Linden 50) geboren[1]. Da die zweite Ehefrau seines Vaters, Hedda, die Kinder von Louis juniors Mutter Tilly nicht um sich haben wollte, wurden der kleine Louis und seine vier Geschwister auf ein Internat geschickt. Nach seinem Schulabschluss entschloss sich Louis Adlon junior im August 1924 zur Auswanderung in die Vereinigten Staaten[2], wo er ein Auskommen als Sekretär der einst in Berlin zu Starruhm gelangten Stummfilmdiva Pola Negri fand, für die er angeblich auch als Liebhaber zu Diensten gewesen sein soll. Während eines gemeinsamen Berlin-Besuchs residierte das ungleiche Paar im Hotel Adlon und sorgte für einen handfesten Skandal.[3]

1932 holte der ungarische Nachwuchsregisseur Andrew Marton Adlon für eine kleine Rolle in der in Grönland entstandenen Abenteuerfilmkomödie Nordpol – Ahoi! vor die Kamera. Wieder zurück in den USA, wurde Adlon vor allem seit den ausgehenden 1930er Jahren mit Kleinstrollen bedacht. Er spielte häufig teutonische Ausländer, nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Adlon regelmäßig als Nazi vom Dienst besetzt. Bei Kriegsende 1945 beendete Louis Adlon jr. seine wenig beeindruckende Filmkarriere. Stattdessen ging er im Auftrag des Zeitungszaren William Randolph Hearst als Presseoffizier ins kriegszerstörte Berlin, wo Adlon auch für das US-State Departments tätig war. Noch keine 40 Jahre alt, starb Louis Adlon im Frühjahr 1947 in seiner kalifornischen Wahlheimat.

Filmografie

Literatur

  • Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 563.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Geburtsurkunde StA Berlin I/II Nr. 850/1907
  2. RP online: Die wahre Geschichte des Adlon
  3. Louis Adlon jr. in Der Spiegel, 15/1997, S. 129