Louis Adlon (Hotelier)
Louis Adlon (eigentlich Ludwig Anton Adlon; * 3. Oktober 1874 in Mainz; † 7. Mai 1945 in Falkensee)[1] war ein deutscher Hotelier.
Leben
Louis Adlon wurde als zweites von drei Kindern von Lorenz Adlon und dessen Frau Susanne, geb. Wannsiedel, geboren. Sein Vater ließ das Berliner Luxushotel Adlon erbauen, welches 1907 eröffnet wurde. Nach seinem Tod übernahm Louis 1921 das Hotel und führte es bis an sein Lebensende.
Unter seiner Führung wurde es in den Goldenen Zwanzigern zum Mythos und Anlaufpunkt für viele internationale Gäste wie Marlene Dietrich, Josephine Baker, Thomas Mann und Charlie Chaplin.[2]
Mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurden diese jedoch immer weniger. Im Dezember 1939 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1. Februar 1940 aufgenommen (Mitgliedsnummer 7.463.047).[3] Seine zweite Ehefrau Hedda wurde ebenfalls Mitglied.[4] Das Hotel überstand den Luftkrieg und die Schlacht um Berlin im April 1945.
In Berlin wurde Adlon nach der Kapitulation vom sowjetischen Militär festgenommen, verschleppt und kam unter ungeklärten Umständen zu Tode. Seine Frau Hedda fand die Leiche und sorgte zunächst für eine provisorische Beerdigung. Später wurde er auf dem Alten Domfriedhof St. Hedwig in Berlin begraben. Hedda Adlon verstarb 1967.
Kurz nach Kriegsende brannte das Adlon, während es von Rotarmisten geplündert wurde, fast vollständig aus. So stand es als Ruine bis 1952 und wurde dann bis auf einen Seitenflügel abgerissen, der 1984 gesprengt wurde.[5] Von 1995 bis 1997 wurde das Adlon neu gebaut.[5]
In dem Fernsehfilm Das Adlon. Eine Familiensaga wurde er von Heino Ferch dargestellt.
Familie
Mit seiner ersten Ehefrau Tilly hatte Louis fünf Kinder. Nach fast 15 Jahren Ehe[6] ließ er sich scheiden und heiratete am 23. November 1922 die Deutsch-Amerikanerin Hedwig Burger, geborene Seithen (1889–1967) genannt Hedda.[7] Tilly zog mit ihrer Tochter Elisabeth nach Süddeutschland, während die anderen Kinder Susanne (Mutter von Percy Adlon und Thomas Meyerhöfer), Lorenz und die Zwillinge Carl und Louis junior aufs Internat geschickt wurden. Die letzteren drei wanderten später nach Amerika aus.[8]
Auf einem von seiner zweiten Frau geerbten Grundstück in Neu Fahrland ließ Adlon die Villa Adlon erbauen.[9]
Literatur
- Hedda Adlon: Hotel Adlon. Das Berliner Hotel, in dem die große Welt zu Gast war, Kindler Verlag 1955,[10] Heyne Verlag, 25. Auflage, ISBN 3-453-00926-6.
- Felix Adlon, Kerstin Kropac: ADLON. Ein Hotel, sechs Generationen – Die Geschichte meiner Familie. Heyne, München, 2021, ISBN 978-3-453-21809-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Louis Adlon. Abgerufen am 22. Januar 2023.
- ↑ In der glanzvollen Welt des Hotel Adlon | Leben im Grand Hotel | de - ARTE. 16. Januar 2013, abgerufen am 22. Januar 2023.
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/141273
- ↑ Solveig Grothe: Hotel Adlon: Deutschlands erste Adresse. In: Der Spiegel. 21. Oktober 2007 (spiegel.de [abgerufen am 22. Januar 2023]).
- ↑ a b Die Geschichte des Adlon | Hotel Adlon Kempinski Berlin. Abgerufen am 6. April 2024.
- ↑ Familien-Saga Adlon: Was ist wahr und was ist Erfindung im großen TV-Epos? - TV - Bild.de. 10. Januar 2013, abgerufen am 22. Januar 2023.
- ↑ Landesarchiv Berlin - Standesamtabfrage. Abgerufen am 22. Januar 2023.
- ↑ RP ONLINE: Berliner Hotel: Die wahre Geschichte des Adlon. 9. Januar 2013, abgerufen am 22. Januar 2023.
- ↑ Villa Adlon. 18. Juli 2011, abgerufen am 22. Januar 2023.
- ↑ Adlon oblige - Die Geschichte Berlins - Verein für die Geschichte Berlins e.V. - gegr. 1865. Abgerufen am 22. Januar 2023.
Personendaten | |
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NAME | Adlon, Louis |
ALTERNATIVNAMEN | Adlon, Ludwig Anton |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Hotelier |
GEBURTSDATUM | 3. Oktober 1874 |
GEBURTSORT | Mainz |
STERBEDATUM | 7. Mai 1945 |
STERBEORT | Falkensee |
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