Lotwurzen

Lotwurzen
Sand-Lotwurz (Onosma arenaria subsp. arenaria)

Sand-Lotwurz (Onosma arenaria subsp. arenaria)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Familie:Raublattgewächse (Boraginaceae)
Unterfamilie:Boraginoideae
Tribus:Lithospermeae
Gattung:Lotwurzen
Wissenschaftlicher Name
Onosma
L.

Die Lotwurzen (Onosma) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Sie finden sich in Europa wie in Asien.

Beschreibung

Lotwurz-Arten sind ein-,[1] zweijährige oder mehrjährige krautige Pflanzen, die borstig behaart sind.[2] Die Blätter stehen wechselständig.[1]

Die Blüten stehen in endständigen, meist verzweigten, mit Tragblättern versehenen Zymen. Der Kelch ist fast bis zum Grund geteilt und vergrößert sich oftmals nach der Blüte. Die Krone ist gelb gefärbt, weißlich oder purpurlich, röhrenförmig bis röhrenförmig-glockenförmig und mit fünf kurzen, abstehenden oder umgeschlagenen Zipfeln besetzt. Im Inneren der Krone werden keine Schuppen gebildet, nahe der Basis befindet sich jedoch ein Annulus. Die Staubblätter sind in die Krone eingeschlossen oder ragen aus ihr heraus. Die Staubfäden setzen in etwa halber Höhe der Krone an. Die Staubbeutel sind am Grund pfeilförmig und an der Spitze meist mit einem hervorstehenden Konnektiv versehen. Der Griffel ragt aus der Krone heraus, die Narbe ist kopfig bis zweispaltig.[2]

Die Klausenfrucht zerfällt in vier Teilfrüchte, von denen meist ein Teil verkümmert. Sie sind eiförmig oder dreieckig, spitz oder geschnäbelt, aufrecht, glatt oder warzig und besitzen einen dreieckigen, flachen Grund.[2]

Onosma echioides subsp. dalmatica
Onosma rigida
Dalmatien-Lotwurz (Onosma visianii)

Arten (Auswahl)

In Europa kommen folgende Lotwurz-Arten vor[2]:

  • Sand-Lotwurz (Onosma arenariaWaldst. & Kit.)
  • Onosma austriaca(G.Beck) Fritsch: Sie wird auch als Synonym von Onosma pseudoarenaria subsp. tuberculata(Kit.) Rauschert angesehen.[3]
  • Onosma bubaniiStroh: Sie kommt in Spanien vor.[3]
  • Onosma echioides(L.) L.: Sie kommt in Italien, Kroatien und in Sizilien vor.[3]
  • Onosma elegantissimaRech. f. & Goulimy: Sie kommt in Griechenland vor.[3]
  • Onosma erectaSm.: Sie kommt in Griechenland, auf Kreta und in der Ägäis vor.[3]
  • Onosma euboicaRech. f.: Sie kommt in Griechenland vor.[3]
  • Onosma fastigiata(Braun-Blanq.) Lacaita: Sie kommt in Spanien, Frankreich und in Italien vor.[3]
  • Onosma frutescensLam.: Sie kommt in Griechenland, in der Ägäis, in der Türkei, in Syrien, im Libanon und in Israel vor.[3]
  • Onosma graecaBoiss.: Sie kommt in Griechenland, Kreta, in der Ägäis und in der Türkei vor.[3]
  • Schweiz-Lotwurz (Onosma helvetica(A. DC.) Boiss., Syn.: Onosma vaudensisGremli): Sie kommt in Frankreich, Italien und in der Schweiz vor.[3]
  • Onosma heterophyllaGriseb.: Sie kommt in der Slowakei, in Rumänien, Bulgarien, Serbien, Albanien, Griechenland, in der Ägäis und in der europäischen und asiatischen Türkei vor.[3]
  • Onosma leptanthaHeldr.: Sie kommt in Griechenland vor.[3]
  • Onosma mattiroliiBald.: Sie kommt in Albanien vor.[3]
  • Onosma montanaSm.: Sie kommt in Serbien, Bulgarien, Griechenland und im Gebiet von Syrien und Libanon vor.[3]
  • Onosma polyphyllaLedeb.: Sie kommt in Europa nur auf der Krim vor.[3]
  • Onosma proponticaAzn.: Sie kommt im europäischen Teil der Türkei vor.[3]
  • Onosma pseudoarenariaSchur (Syn.: Onosma arenaria subsp. pseudoarenaria(Schur) Jáv.): Mit neun Unterarten:
    • Onosma pseudoarenaria subsp. albanica(Dörfl. & Ronniger) Rauschert: Sie kommt in Albanien vor.[3]
    • Onosma pseudoarenaria subsp. cinerascens(Braun-Blanq.) Rauschert: Sie kommt in Italien vor.[3]
    • Onosma pseudoarenaria subsp. delphinensis(Braun-Blanq.) P. Fourn.: Sie kommt in Frankreich vor.[3]
    • Onosma pseudoarenaria subsp. fallax(Borbás) Rauschert: Sie kommt in Italien, Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina und Montenegro vor.[3]
    • Onosma pseudoarenaria subsp. helveticaRauschert: Sie kommt in Frankreich und in der Schweiz vor.[3]
    • Onosma pseudoarenaria subsp. lucana(Lacaita) Rauschert (Syn.: Onosma lucanaLacaita, Onosma helvetica subsp. lucana(Lacaita) Peruzzi, Aquaro & Cesca): Sie kommt in Italien vor.[3]
    • Onosma pseudoarenaria subsp. pseudoarenaria: Sie kommt in Rumänien vor.[3]
    • Onosma pseudoarenaria subsp. tridentina(Wettst.) Braun-Blanq. (Syn.: Onosma tridentinaWettst.): Sie kommt in Italien und in Kroatien vor.[3]
    • Onosma pseudoarenaria subsp. tuberculata(Kit.) Rauschert (Syn.: Onosma helvetica subsp. austriaca(Beck) Teppner, Onosma austriaca(G.Beck) Fritsch): Sie kommt in Österreich, Ungarn und in der Slowakei vor.[3]
  • Onosma rhodopaeaVelen.: Sie kommt in Bulgarien und in Griechenland vor.[3]
  • Onosma rigidaLedeb.: Sie kommt in der Ukraine, in Moldawien, in Griechenland, in der Türkei und im Kaukasusraum vor.[3]
  • Onosma setosaLedeb.: Sie kommt in Europa im südlichen Russland und außerdem in Armenien vor.[3]
  • Onosma simplicissimaL.
  • Onosma stellulataWaldst. & Kit.: Sie kommt in Albanien, in Bosnien und in Herzegowina vor.[3]
  • Onosma tauricaPall. ex Willd.: Sie kommt in Bulgarien, im früheren Jugoslawien, in Griechenland, in Rumänien, in der Türkei und in Syrien vor.[4]
  • Onosma taygeteaBoiss. & Heldr.: Sie kommt in Griechenland vor.[3]
  • Onosma thracicaVelen.: Sie kommt in Bulgarien und im europäischen Teil der Türkei vor.[3]
  • Onosma tinctoriaM. Bieb.: Sie kommt in der Ukraine, im europäischen Russland, im Kaukasusraum und in der Türkei vor.[3]
  • Onosma tornensisJáv.: Sie kommt in Ungarn und in der Slowakei vor.[3]
  • Onosma tricerospermaLag.: Sie kommt in Marokko, Algerien und Spanien vor.[3]
  • Dalmatien-Lotwurz (Onosma visianiiClementi)

Einige asiatische Arten sind[1]:

  • Onosma bhutanica(I.M.Johnst.) Grierson & D.G.Long: Sie kommt in Bhutan vor.[5]
  • Onosma bicolorWall. & G.Don: Sie kommt vom Himalaja bis zum südwestlichen Tibet vor.[5]
  • Onosma emodiWall.: Sie kommt vom Himalaja bis Tibet vor.[5]
  • Onosma griersoniiR.R.Mill: Sie kommt in Bhutan vor.[5]
  • Onosma hookeriC.B.Clarke: Sie kommt in Indien, Sikkim, Bhutan, Nepal und in Xizang vor.[4]
  • Onosma paniculataBureau & Franch.: Sie kommt im nordöstlichen Indien, in Bhutan, Guizhou, Sichuan und Yunnan vor.[6][7][8]

Nachweise

  1. a b c R.R. Mill: Boraginaceae In: A.J.C. Grierson & D.G. Long (Hrsg.): Flora of Bhutan. Vol. 2(2). Royal Botanic Garden, Edinburgh, ISBN 1-872291-43-0,1999, S. 879
  2. a b c d P. W. Ball mit Unterstützung von H. Riedl: Onosma. In T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, Cambridge 1972, ISBN 0-521-08489-X, S. 89 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah Benito Valdés, 2011: Boraginaceae.: Datenblatt Onosma In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  4. a b Onosma im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 20. November 2018.
  5. a b c d Datenblatt Onosma bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  6. Gelin Zhu, Harald Riedl & Rudolf V. Kamelin: Onosma Linnaeus. - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 16: Boraginaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010
  7. Daniela Albat: Asiatische Heilpflanze gegen Hautkrebs? − Lotwurz-Wirkstoff treibt Tumorzellen in den Tod, auf: scinexx vom 18. September 2019
  8. Nadine Kretschmer, Alexander Deutsch, Christin Durchschein, Beate Rinner, Alexander Stallinger, Juan Carlos Higareda-Almaraz, Marcel Scheideler, Birgit Lohberger, Rudolf Bauer: Comparative Gene Expression Analysis in WM164 Melanoma Cells Revealed That β-β-Dimethylacrylshikonin Leads to ROS Generation, Loss of Mitochondrial Membrane Potential, and Autophagy Induction, auf: Molecules 23(11). Oktober/November 2018, S. 2823, doi:10.3390/molecules23112823, PMC 6278572 (freier Volltext), PMID 30380804

Weblinks

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