Lotus 93T

Lotus 93T

Konstrukteur:Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus
Designer:Colin Chapman
Tony Rudd
Peter Wright
Martin Ogilvie
Vorgänger:Lotus 92
Nachfolger:Lotus 94T
Technische Spezifikationen
Chassis:Monocoque aus Faserverbundwerkstoff
Länge:4240 mm
Breite:2150 mm
Höhe:1003 mm
Radstand:2667 mm
Gewicht:540 kg
Reifen:Pirelli
Benzin:Elf
Statistik
Fahrer:ItalienItalien Elio de Angelis
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nigel Mansell
Erster Start:Großer Preis der USA West 1983
Letzter Start:Großer Preis von Deutschland 1983
StartsSiegePolesSR
8
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Lotus 93T war ein Formel-1-Rennwagen des britischen Rennstalls Lotus, der in der Formel-1-Saison 1983 eingesetzt wurde. Er war zugleich das erste Fahrzeug des Teams mit Turbomotor.

Technische Daten

Teamchef Colin Chapman hatte bis zu seinem Tod am 16. Dezember 1982 noch intensiv am Lotus 93T gearbeitet. Danach wurde das Fahrzeug von den drei Lotus-Ingenieuren Tony Rudd, Peter Wright und Martin Ogilvie zu Ende entwickelt und am 8. Februar 1983 der Öffentlichkeit in London präsentiert. Tags darauf absolvierte der Lotus 93T auf dem Circuit Paul Ricard seine ersten Testfahrten und war auf Anhieb schneller als die Konkurrenz von Renault. Allerdings mangelte es dem Rennwagen an genügend Anpressdruck auf der Hinterachse, was letztlich ein schlechtes Fahrverhalten verursachte. Zudem war das Fahrzeug zu schwer.

Das Monocoque des Fahrgestells bestand aus Kunstharz, das mit Kohlenstoff- und Aramidfasern verstärkt war. Äußerliche Besonderheiten des Lotus 93T waren seine lang gezogenen Seitenkästen, in denen die Öl- und Wasserkühler untergebracht waren, sowie eine sehr hoch verlaufende Motorabdeckung. Die Räder waren einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt, die vorderen Radträger bestanden aus einer Magnesiumlegierung, die hinteren aus Stahl. Eine hydraulisch unterstützte Federung war vorgesehen, wurde jedoch wegen technischer Unzulänglichkeiten nicht im Rennen eingesetzt. An den Vorderrädern hatte der Wagen Scheibenbremsen mit jeweils einem Bremssattel von AP und an den Hinterrädern mit je zwei Bremssätteln. Der Fahrer konnte vom Cockpit aus die Bremsbalance des Fahrzeugs im Rennen verändern. Die Stoßdämpfer wurden von Koni geliefert. Die Räder stammten von Gotti, die Reifen in den Dimensionen 15 × 11 Zoll (vorn) und 13 × 17 Zoll (hinten) von Pirelli.

Angetrieben wurde der Lotus 93T von einem Renault-Turbomotor des Typs EV1. Er wog 170 kg, war wassergekühlt, hatte sechs Zylinder in V-Anordnung mit einem Zylinderbankwinkel von 90° und einen Hubraum von 1492 cm³. Mit auf 3,0 bar begrenztem Ladedruck leistete der Motor maximal etwa 650 PS (470 kW) bei einer Drehzahl von etwa 12.000/min. Die Motorelektronik stammte von Magneti Marelli und das Einspritzsystem von Bosch Das manuell zu schaltende, längs eingebaute Lotus-Hewland Getriebe hatte fünf Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Es war ein weiterer Schwachpunkt des Fahrzeugs. Die Zweischeiben-Trockenkupplung hatte 18,4 cm Durchmesser und wurde von AP bezogen. Der Tank des Fahrzeugs fasste 240 Liter.

Hauptsponsor war der Tobacco-Konzern mit der Zigarettenmarke John Player Special, weshalb das Fahrzeug in Schwarz mit goldenen Applikationen gehalten war.

Saisonverlauf

Der Lotus 93T wurde in der ersten Saisonhälfte überwiegend von Elio de Angelis gefahren und erwies sich durch die genannten Probleme als nicht konkurrenzfähig. Insbesondere Motordefekte und Getriebeschäden verhinderten oftmals bessere Platzierungen, sodass die Weiterentwicklung des Fahrzeugs zugunsten des Lotus 94T frühzeitig gestoppt wurde. Letztmals wurde dieser Wagentyp anlässlich des Großen Preises von Deutschland eingesetzt. Das Rennen von Nigel Mansell endete aber bereits nach nur einer Runde mit einem Leck im Kühlsystem.

Im Qualifying war De Angelis hingegen gelegentlich erfolgreich. Bereits beim ersten Einsatz in Long Beach konnte er sich für Startplatz 5 qualifizieren, ebenso beim Folgerennen in Le Castellet. Danach ließ die Leistung zwar nach, aber beim Rennen in Detroit erreichte er mit Startplatz 4 das beste Ergebnis des Fahrzeugs.

FahrerNr.123456789101112131415PunkteRang
Formel-1-Saison 1983Flag of Brazil (1968–1992).svgFlag of the United States.svgFlag of France.svgFlag of San Marino (1862–2011).svgFlag of Monaco.svgFlag of Belgium (civil).svgFlag of the U.S..svgFlag of Canada.svgFlag of the United Kingdom.svgFlag of Germany.svgFlag of Austria.svgFlag of the Netherlands.svgFlag of Italy.svgFlag of Europe.svgFlag of South Africa (1928–1994).svg(11)(8.)
ItalienItalien E. de Angelis11DNFDNFDNFDNF9DNFDNF
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich N. Mansell12DNF
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Literatur

  • Jean-François Krause: Fahrzeugdatenblatt: Lotus 93T-Renault V6. Nicht leicht genug! In: Das große Formel-1-Archiv, Weltbild Verlag Augsburg, o. S.
  • Ulrich Schwab: Grand Prix. Die Rennen zur Automobil-Weltmeisterschaft 1983., Motorbuch Verlag Stuttgart 1983, ISBN 978-3-87943-959-1, S. 41.
  • Anthony Pritchard: Lotus: The Competition Cars-All the Racing Type Numbers from 1947 to the Modern Era, Haynes Publishing Sparkford 2006, ISBN 978-1-84425-006-6, S. 184.

Weblinks

Commons: Lotus 93T – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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The flag of San Marino, before the 2011 standardization
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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Lotus 93T on display at Snetterton 20th June 2010