Lothar Schlegel (Geistlicher)
Lothar Hans Peter Schlegel (* 8. Juni 1941 in Freimarkt im Ermland) ist ein deutscher katholischer Geistlicher, sowie ein ehemaliger apostolischer Visitator und Domkapitular.
Leben
Lothar Schlegel wurde 1941 in Freimarkt (heute Wolnica) im Kreis Heilsberg als Sohn der Eheleute Johannes Schlegel und Lucia Schlegel, geborene Wölke, geboren. Im Zuge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Osteuropa 1945 kam die Familie nach Westfalen und lebte in der Kirchengemeinde St. Lambertus (Castrop-Rauxel). Nach dem Abitur 1962 studierte Lothar Schlegel Theologie in Paderborn und an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Bereits im September 1968 wurde er vom Erzbischof Lorenz Kardinal Jäger in Paderborn zum Priester geweiht. Im Jahr 1971 wurde er Gymnasiallehrer für katholische Religionslehre und Sozialwissenschaften am Otto-Hahn-Gymnasium in Herne, zuletzt wirkte er dort als Oberstudienrat. Lothar Schlegel wurde 1992 an der Universität Münster zum Doktor der Philosophie promoviert. In seiner Doktordissertation befasste er sich mit der Urteilstheorie des Königsberger Philosophieprofessors Friedrich Ueberweg.
Ab 1990 gehörte er dem Konsistorium Ermland an, das in der Nachfolge des ermländischen Domkapitels steht, und nach 1994 war er Prodekan des Konsistoriums. Der ermländische Bischof Edmund Piszcz aus Olsztyn ernannte Lothar Schlegel bereits 1998 zum Ehrendomherrn von Frombork. Er ist seit 1998 ein Mitglied der Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung. Im Jahr 2000 wurde er zum apostolischen Visitator für die Ermländer ernannt, und 2002 erhielt er die Ernennung zum Päpstlichen Ehrenkaplan mit dem Titel Monsignore.
Visitator Lothar Schlegel, der seit 2010 für die Herkunftsgebiete Danzig und die Freie Prälatur Schneidemühl zuständig war, wurde zum 4. Oktober 2011 altersbedingt in den Ruhestand von seinem Amt entpflichtet. Das Amt blieb vakant, ehe die Deutsche Bischofskonferenz im Jahr 2013 mitteilte, dass sie keinen Visitator mehr für Ermland, Danzig und Schneidemühl ernennen will. Ende 2016 wurden alle Visitatoren ersatzlos vom Vatikan aus gestrichen.
Im August 2013 wurde Monsignore Schlegel in seine Aufgabe als Subsidiar der Kirchengemeinde St. Lambertus (Castrop-Rauxel) im Pastoralverbund Süd eingeführt.[1]
Publikationen
- Urteilstheorie bei Friedrich Ueberweg (= Hochschulschriften, Band 34). (zugleich Dissertation Universität Münster (Westfalen) 1992). Lit Verlag, Münster 1992, ISBN 3-89473-329-2.
- Menschen in zerbrechenden Welten. Fundamentalpastorale und historische Analysen zur Arbeit mit Vertriebenen aus dem Ermland nach 1945 (= Beiträge zu Theologie, Kirche und Gesellschaft im 20. Jahrhundert, Band 29). Lit Verlag, Münster 2017, ISBN 978-3-643-13706-7.
Literatur
- Lothar Schlegel in; Alfred Penkert: Höhere Mächte haben entschieden. Flucht, Vertreibung und Ankommen ostpreussischer Katholiken im Spiegel ihres Briefwechsels mit Bischof Maximilian Kaller. Mit einem Abriss der ermländischen Nachkriegsgeschichte (= Beiträge zu Theologie, Kirche und Gesellschaft im 20. Jahrhundert, Band 15). Lit Verlag, Münster 2008, ISBN 978-3-8258-1227-0, S. 443ff.
Weblinks
- Domkapitular Msgr. Dr. Lothar Schlegel
- Schlegel, Lothar in Index theologicus
Einzelnachweise
- ↑ Rüdiger Hagenbucher: Zurück in St. Lambertus. Der Westen, 25. August 2013, archiviert vom am 21. Juli 2018; abgerufen am 21. Juli 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Schlegel, Lothar |
ALTERNATIVNAMEN | Schlegel, Lothar Hans Peter (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher katholischer Geistlicher, apostolischer Visitator und Domkapitular |
GEBURTSDATUM | 8. Juni 1941 |
GEBURTSORT | Freimarkt, Ermland |