Lorüns
Lorüns | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 8,36 km² | |
Koordinaten: | 47° 8′ N, 9° 51′ O | |
Höhe: | 583 m ü. A. | |
Einwohner: | 301 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6700 | |
Vorwahl: | 05552 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 14 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: | Lorüns 1 6700 Lorüns | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Andreas Batlogg (Zemma) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (9 Mitglieder) | ||
Lage von Lorüns im Bezirk Bludenz | ||
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(c) Foto: Raumplanung/Land Vorarlberg, CC BY-SA 4.0 Lorüns von Südwesten aus gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Lorüns ist eine Gemeinde im Bezirk Bludenz in Vorarlberg, Österreich mit 301 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Geografie
Der Ort Lorüns liegt knapp vor der Mündung der Alfenz in die Ill in einer Höhe von 583 Meter über dem Meer. Nach Osten steigt das Gemeindegebiet zum Verwall an. Im Osten der Gemeinde liegt der Davennakopf (1708 m). Im Westen liegt der Rätikon mit dem Gavalinakopf (1996 m), der Bludenzer Mittagsspitze (2107 m) und dem Kleinem Valkastiel (2233 m).
Die Gemeinde hat eine Fläche von 8,36 Quadratkilometer. Davon sind 5 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 4 Prozent Almen und drei Viertel der Fläche sind bewaldet.[1]
Nachbargemeinden
Bludenz | Stallehr | Bludenz |
Bürs | ![]() | |
Vandans | St. Anton im Montafon |
Geschichte

Die Ebene am Eingang des Montafons war bereits im Mittelalter besiedelt.
In alten Urkunden wurde der Ort 1430 „Aruns“, 1423 „Arüns“, 1442 und 1490 „Laruns“, 1522 „Larüns“ und ab 1630 „Lorüns“ genannt.
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Lorüns seit der Gründung 1861.
Schon um 1500 stand in Loruns eine Kapelle, die 1820 vergrößert wurde. Das heutige Kirchlein wurde 1956–1960 errichtet und dem Wasserpatron, dem Heiligen Johann Nepomuk geweiht.[2]
Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Bevölkerungsentwicklung
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 9,2 Prozent.
In den Jahren von 1981 bis 2001 waren sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv. In den Jahren danach nahm die Abwanderung zu, konnte aber durch die Geburtenrate ausgeglichen werden.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten


- Diebsschlössle, eine mittelalterliche Höhenburg.
- Katholische Filialkirche hl. Johannes Nepomuk
- Alfenzbrücke: Die 2010 in außergewöhnlicher Betonbauweise bei Lorüns nach Plänen der Architekten Marte/Marte neu errichtete Brücke über die Alfenz wurde bereits mit mehreren internationalen Architekturpreisen ausgezeichnet.[4][5]
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Vergangenheit waren die Landwirtschaft und die Zementerzeugung die wichtigsten Wirtschaftszweige. Das Zementwerk Lorüns wurde 1906 in Betrieb genommen und 2013 geschlossen und teilweise abgerissen. Der dazugehörige Steinbruch wird aufgrund des reichlichen Bedarfs an Baumaterial im südlichen Vorarlberg weiter betrieben.[6] In den letzten Jahrzehnten siedelten sich neue Firmen in der Gemeinde an.[7]
Im Jahr 2010 gab es nur noch zwei landwirtschaftliche Betriebe in der Gemeinde, einen Nebenerwerbsbauern und einen Betrieb, der von einer juristischen Person geführt wurde.[8] Im Produktionssektor arbeiteten 6, im Dienstleistungssektor 36 Erwerbstätige (Stand 2011).[9]
Verkehr
Lorüns ist mit einer Haltestelle an der durch die Montafonerbahn betriebenen Bahnstrecke Bludenz–Schruns an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Das Dorf ist seit Jahrzehnten durch den starken Durchgangsverkehr (ca. 15 000 Kfz/Tag) auf der einzigen öffentlichen Straße ins Montafon stark belastet. Statt an einer früher vorgesehenen Tunnellösung durch den Davennastock wird jetzt an einer oberirdischen, deutlich weniger teuren Umgehungsstraße auf der Nordwestseite der Bahnstrecke, am linken Ufer der Ill geplant. Da der unfallträchtige Alma-Bahnübergang der Landesstraße 188 mit der Montafonerbahn südöstlich des Ortes auf eine amtliche Anordnung hin bis zum Juli 2024 entschärft werden muss, könnte das den Bau der Umfahrungsstraße begünstigen, denn der Durchgangsverkehr bräuchte dann nicht länger über diesen staubegünstigenden Bahnübergang geführt werden.[10][11] Wo die L 188 die Bahnstrecke anstelle des Alma-Bahnübergangs dann niveaufrei kreuzen wird, ist noch offen.[12]
Bildung
Am Ort gibt es (Stand: 2020/21) 16 Schüler an der Volksschule.[13] In Lorüns gibt es keinen Kindergarten.
Politik
Gemeindevertretung
In Vorarlberg wählen die Bürger alle fünf Jahre die Mitglieder der Gemeindevertretung durch Ankreuzen eines Listen-Wahlvorschlages bzw. durch Mehrheitswahl wenn kein Listenvorschlag vorliegt.[14] Weiters den Bürgermeister durch Ankreuzen eines Wahlvorschlages.
Die Gemeindevertretung wählt in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte – sofern keine Wahl durch die Bürger zustande kam – gemäß § 61 Gemeindegesetz[15] einen Bürgermeister und dann einen mindestens dreiköpfigen Gemeindevorstand. Die Zahl dieser „Gemeinderäte“ darf aber gemäß § 55 den vierten Teil der Zahl der Gemeindevertreter nicht übersteigen.
Der Bürgermeister führt den Vorsitz bei den generell öffentlichen Sitzungen der Gemeindevertretung, in denen kommunale Belange besprochen und Beschlüsse gefasst werden. Beobachter haben kein Mitspracherecht und kein Stimmrecht. Die Gemeindevertretung kann nach Bedarf Ausschüsse bestellen. Sitzungen des Gemeindevorstandes und der Ausschüsse sind nicht öffentlich.kann nach Bedarf Ausschüsse bestellen. Sitzungen des Gemeindevorstandes und der Ausschüsse sind nicht öffentlich.
Sitzverteilung nach den Wahlen
- Gemeindevertretungswahlen 1985: ÖVP 9.[16]
- Gemeindevertretungswahlen 1990: ÖVP 9.[17]
- Gemeindevertretungswahlen 1995: ÖVP 9.[18]
- Gemeindevertretungswahlen 2000: ÖVP 9.[19]
- Gemeindevertretungswahlen 2005: ÖVP 9.[20]
- Gemeindevertretungswahlen 2010: ÖVP 9.[21]
- Gemeindevertretungswahlen 2015: ÖVP 97, FPÖ 2.[22]
- Gemeindevertretungswahlen 2020: Liste Lorüns 6, Liste Zemma für Lorüns 3.[23]
- Gemeindevertretungswahlen 2025: Zemma für Lorüns 9.[24]
Bürgermeister
Wappen

Blasonierung: In Blau ein silberner Wellenbalken, begleitet oben von einer goldenen Sonne, unten von zwei goldenen sechsstrahligen Sternen.
Das Wappen wurde Lorüns im Jahr 1967 von der Vorarlberger Landesregierung verliehen. Das Wappenbild ist dem Wappen der mittelalterlichen Familie der Arünser entnommen, welches ins 15. Jahrhundert zurückgreift.
- Bis Anfang des 17. Jahrhunderts hat sich der Ortsname Arüns erhalten, ebenso haben sich die Familien „von Arüns“ bezeichnet. Mit der Umänderung des Ortsnamens von „Arüns“ in „Lorüns“ hat auch der Familienname sich entsprechend gewandelt. In der Tat ist das Wappen derer von Arüns und der späteren Lorünser identisch.
Dieses alte Wappen ist nicht von der Art der meisten Familienwappen, die gewöhnlich eine Eigentümlichkeit des Trägers andeuten. Das Wappen derer von Arüns bezeichnet vielmehr den Ort.
Schon Friedrich Wilhelm Lorinser schreibt 1868, dass im Wappen der Illfluss gezeicht ist, der von Mittag (Sonne – Süden) nach Mitternacht (Sterne – Norden) fließt. Herr Dr. Bilgeri schreibt dazu: „Es liegt also ein echtes Ortswappen von nicht alltäglichem Alter vor.“- (Originaltext aus dem Ansuchens um die Verleihung)[28]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
- Martin Thurnher (1844–1922), Lehrer und Politiker (CSP)
- Otto Ladner, Altbürgermeister
Weblinks
- 80114 – Lorüns. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Lorüns, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ Montafoner Heimatbuch
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Lorüns, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 31. März 2019.
- ↑ Alfenzbrücke (360° Panorama)
- ↑ Preisgekröntes „Tor ins Montafon“
- ↑ redaktion @ allerhand!: Steinzeit. In: allerhand! 28. November 2022, abgerufen am 24. Februar 2023 (deutsch).
- ↑ Zahlen und Fakten, Wirtschaft. Gemeinde Lorüns, abgerufen am 6. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Lorüns, Ein Blick auf die Gemeinde Lorüns. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Lorüns, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ vorarlberg ORF at red: Neue Pläne für Ortsumfahrung von Lorüns. 17. Oktober 2022, abgerufen am 21. Dezember 2022.
- ↑ mspringer: Ortsumfahrung Lorüns: Gemeinde und Land unter Zeitdruck. 30. Januar 2022, abgerufen am 21. Dezember 2022.
- ↑ Protokoll der Gemeindevertretungssitzung Lorüns vom 17. November 2022; Seite 4
- ↑ Schulstatistik 2020/21. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Juli 2022.
- ↑ Gemeindewahlgesetz GWG. §§ 59–63 Wahlen in die Gemeindevertretung in Ermangelung von Wahlvorschlägen. Vorarlberger Landtag, abgerufen im Jahr 2025 (Der Wähler trägt bis zu doppelt so viele Namen, als Gemeindevertreter zu wählen sind, in die Stimmliste ein.).
- ↑ Gemeindegesetz. 2. Abschnitt Gemeindevertretung (ab § 33), 3. Abschnitt Gemeindevorstand (ab § 54), 4. Abschnitt Bürgermeister (ab § 61). Vorarlberger Landtag, abgerufen im Jahr 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1985 in Lorüns. Land Vorarlberg, 21. April 1985, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1990 in Lorüns. Land Vorarlberg, 1. April 1990, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1995 in Lorüns. Land Vorarlberg, 2. April 1995, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2000 in Lorüns. Land Vorarlberg, 2. April 2000, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2005 in Lorüns. Land Vorarlberg, 10. April 2005, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2010 in Lorüns. Land Vorarlberg, 14. März 2010, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2015 in Lorüns. Land Vorarlberg, 15. März 2015, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2020 in Lorüns. Land Vorarlberg, 13. September 2020, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2025 in Lorüns. Land Vorarlberg, 16. März 2025, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ a b c Gemeindedaten von LORÜNS. Bürgermeister (seit 1945). In: Vorarlberg Chronik. Land Vorarlberg, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Bürgermeister Direktwahl 2015. 78,65% JA fürLadner Lothar, 1955. Land Vorarlberg, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Bürgermeister Direktwahl 2020. 56,25% für Ing. Batlogg Andreas, 1966. Land Vorarlberg, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Geschichte von Lorüns auf der Website der Gemeinde Lorüns, abgerufen am 2. Dezember 2015.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Autor/Urheber: SchiDD, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Pfarrkirche hl. Johannes Nepomuk in Lorüns
Karte des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg, Bludenz hervorgehoben
Lorüns, Vorarlberg: In Blau ein silberner Wellenbalken, begleitet oben von einer goldenen Sonne, unten von zwei goldenen sechsstrahligen Sternen. (Verleihung: 29. August 1967)
(c) Foto: Raumplanung/Land Vorarlberg, CC BY-SA 4.0
Luftbild der österreichischen Gemeinde Lorüns im Montafon von Südwesten aus gesehen.
Dienstflagge des Landes Vorarlberg, Österreich
Autor/Urheber: 32-Fuß-Freak, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blick vom Diebsschlößle auf Lorüns und ins Montafon
(c) Foto: Raumplanung/Land Vorarlberg, CC BY-SA 4.0
Die Zementwerke Lorüns befanden sich an der Grenze zwischen den Gemeinden Bludenz, Lorüns und Stallehr in Vorarlberg, Österreich und erzeugten Zement und Steine. Der Steinbruchbetrieb läuft nach der Einstellung der Zementproduktion unter dem Firmennamen "Brech- und Siebwerk Lorüns" weiter. Der westlichste Zipfel des Verwallgebirges, der vormals bis an die Alfenz (ganz links) reichte, ist schon abgebaggert und wird weiter abgetragen.
Autor/Urheber: böhringer friedrich, Lizenz: CC BY-SA 2.5
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