Lonnie G. Thompson

Lonnie Thompson (2015)
Entnahme eines Eisbohrkerns

Lonnie G. Thompson (* 1. Juli 1948 in Gassaway, West Virginia[1]) ist ein US-amerikanischer Paläoklimatologe und Professor an der Ohio State University, der sich auf die Untersuchung tropischer und subtropischer Berggletscher und Eiskappen spezialisiert hat. Zusammen mit seiner Frau Ellen Mosley-Thompson leitet er eine Forschungsgruppe am Byrd Polar Research Center, welche paläoklimatologische Analysen von Eisbohrkernen durchführt.[2]

Forschung

Restgletscher auf dem Kilimandscharo (2003)

Lonnie G. Thompson studierte Geologie an der Marshall University und der Ohio State University. In den 1970er Jahren war er der erste Paläoklimatologe, welcher tropischen Eiskappen Eisbohrkerne entnahm, um daraus Rückschlüsse auf die klimatischen Verhältnisse der Vergangenheit zu ziehen.[3]

Seine regelmäßigen Beobachtungen und Untersuchungen einzelner Gletscher seit den 1970er Jahren zeigen, dass sich tropische Berggletscher weltweit auf dem Rückzug befinden und abschmelzen.[4][5] Besonderes Medienecho fanden seine Untersuchungen der Eiskappe des Kilimandscharo,[6][7][8][9] die seit Ende des 19. Jahrhunderts – allerdings hauptsächlich wegen ausbleibender Niederschläge – abschmilzt.[10]

Im Jahr 2005 war Thompson wissenschaftlicher Berater für Al Gores Dokumentarfilm Eine unbequeme Wahrheit.[3]

Auszeichnungen

Veröffentlichungen (Auszug)

Einzelnachweise

  1. Lonnie G. Thompson. In: frontiersofknowledgeawards-fbbva.es. Abgerufen am 15. Januar 2022 (englisch).
  2. Directory by Group. (Nicht mehr online verfügbar.) Byrd Polar Research Center, 29. September 2009, archiviert vom Original am 6. Januar 2015; abgerufen am 20. November 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bprc.osu.edu
  3. a b Lonnie Thompson To Receive National Medal Of Science. Ohio State University, 29. Mai 2007, abgerufen am 14. November 2009.
  4. Michael Hagmann: Eismann in den Tropen. Die Zeit, 9. Januar 2003, abgerufen am 14. November 2009.
  5. Klimawandel: Tropengletscher so warm wie seit 2000 Jahren nicht mehr. Der Spiegel, 27. Juni 2006, abgerufen am 14. November 2009.
  6. Klimawandel: Afrikas Gletscher verschwinden in 20 Jahren. Der Spiegel, 18. Oktober 2002, abgerufen am 14. November 2009.
  7. Andrew C. Revkin: Climate Debate Gets Its Icon: Mt. Kilimanjaro. New York Times, 23. März 2004, abgerufen am 14. November 2009.
  8. Tim Dickinson: Diary of a Dying Planet. (Nicht mehr online verfügbar.) Rolling Stone, 19. Mai 2004, archiviert vom Original am 30. August 2009; abgerufen am 14. November 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rollingstone.com
  9. Erderwärmung: Kein Schnee mehr auf dem Kilimandscharo. Der Spiegel, 3. November 2009, abgerufen am 14. November 2009.
  10. Brian Vastag: The melting snows of Kilimanjaro. Nature, 2. November 2009, abgerufen am 21. November 2009.
  11. Funds & awards – Laureates – Dr A.H. Heineken Prize for Environmental Sciences – Lonnie G. Thompson (1948), USA. Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  12. Office of Science and Technology Policy: President Bush Announces the Recipients of the 2005 National Medal of Science. 29. Mai 2007.
  13. Member History: Lonnie G. Thompson. American Philosophical Society, abgerufen am 12. November 2018 (englisch, mit biographischen Anmerkungen).
  14. BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award 2021

Weblinks

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Glacier at summit of Mt Kilimanjaro 001.JPG
Autor/Urheber: Yosemite., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Blick vom Uhuru Peak (Gipfel des Kibo) über den Rest des Furtwängler-Gletschers zum Nordeisfeld, die größte zusammenhängende Eisfläche am Kibo.
Icecore 4.jpg
Ice Core sample taken from drill.