Lolitas

Lolitas
Allgemeine Informationen
HerkunftDeutschland, Berlin
Genre(s)Rockmusik
Gründung1986
Auflösung1992
Gründungsmitglieder
Françoise Cactus (Françoise van Hove)
Coco Neubauer
Michele Tutti Frutti (Mike B. Bordini)
Letzte Besetzung
Françoise Cactus
Coco Neubauer
Tex Morton (Peter Hajunga)
Olga La Basse

Die Lolitas waren eine deutsche Rockband. Sie wurde in den 1980er Jahren in Berlin gegründet und spielte vorwiegend französischen Gitarren-Rock.

Geschichte

Mitte der 1980er kam die 1964 geborene Françoise Cactus nach West-Berlin. Sie verdingte sich als DJ und arbeitete als Layouterin bei Die Tageszeitung.[1] 1986 gründete sie zusammen mit dem Deutsch-Franzosen Coco Neubauer und dem Italiener Mike B. Bordini (Michele Tutti Frutti) die Band Lolitas.[1] Sie selbst sang, schrieb alle Texte und bediente auch das Schlagzeug.[2] Das Trio wurde bald durch Olga La Basse verstärkt, die den Bass übernahm. Später wurde Gitarrist Tutti Frutti durch Tex Morton ersetzt. Die Band spielte schnellen, punkigen Rock mit überwiegend französischen Texten.[3] Verglichen wurde die Band mit The Velvet Underground und der Gesang und das Auftreten von Cactus mit Nico.[4]

Die Band machte sich schnell einen Namen in der West-Berliner Musikszene und veröffentlichte mehrere Alben über What’s So Funny About… und Vielklang.[5] Bekannt wurde vor allem ihr Song D’yer Maker, eine Coverversion von Led Zeppelin, die Cactus von einer typischen Herzschmerz-Rockballade zu einer feministischen Punk-Hymne umarbeitete.[6]

1992 löste Cactus die Lolitas auf und gründete ein Jahr später mit ihrem Partner Brezel Göring, der zunächst bei den Auftritten der Lolitas mit Der böhmische Elvis im Vorprogramm auftrat,[7][4] die Band Stereo Total.[8]

Diskografie

Alben

  • 1986: Lolitas (LP, What’s So Funny About)
  • 1987: Series Americaines (LP, What’s So Funny About)
  • 1989: Fusée d'Amour (LP, Vielklang)
  • 1990: Bouche-baiser (LP, Vielklang)
  • 1991: La Fiancée du Pirate (Live-LP, Vielklang)
  • 1992: My English Sucks (LP, Vielklang)

Kompilationen

  • 1998: New York Memphis (Last Call Records)

EPs

  • 1989: Hara Kiri (12"-EP, Vielklang)
  • 1990: Bambino (4-Track-7"-EP, Vielklang)

Singles

  • 1987: Touche Moi (New Rose Records)
  • 1988: La Fille Qui Se Promène Sur Les Rails (New Rose Records)
  • 1988: Cannelle (New Rose Records)
  • 1990: Solo Solo Solo Solo (Doppel-Single, Vielklang)
  • 1990: Le Kit Single (Rock Hardi)
  • 1990: Le Cadeau – Hot Number (New Rose Records)
  • 1991: Ton Cheval (Vielklang)

Weitere Veröffentlichungen

  • 1987: Il est terrible, zusammen mit Frank Mandolino auf The Sound & The Fury, Big Store, BST 006
  • 1989: Not Fade Away auf Everyday Is a Holly Day - Tribute to Buddy Holly, ROSE 175
  • 1989: I’m Alright auf The Ghost Of Brian - The Brian Jones Memorial Album
  • 1990: Ne me regarde pas comme ça, auf Naturidentische Paradise, RA 3
  • 1991: Elle se balance, auf Live aus Kremlin Vol. 2, Rose 248
  • 1992: Crazy Little Thing Called Love auf The Queen Is Dead - The Royal Salute

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Musik-Star mit nur 57 Jahren in Berlin gestorben: Ihre Band prägte deutsche Szene. In: Tz. 20. Februar 2021, abgerufen am 16. Mai 2021.
  2. Supergirl Françoise Cactus ist tot. In: Der Tagesspiegel. 17. Februar 2021, abgerufen am 16. Mai 2021.
  3. Françoise Cactus von Stereo Total ist tot. In: Der Spiegel. Abgerufen am 16. Mai 2021.
  4. a b Bloß nicht brrr-kalt wie der Kühlschrank. In: Zitty. 17. Juli 2019, abgerufen am 16. Mai 2021 (deutsch).
  5. Deutsche Welle (www.dw.com): "Stereo Total"-Sängerin Cactus ist tot | DW | 18.02.2021. Abgerufen am 16. Mai 2021 (deutsch).
  6. Jenni Zylka: Zum Tod von Françoise Cactus: Eine deutsch-französische Liebe. In: Die Tageszeitung: taz. 17. Februar 2021, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 16. Mai 2021]).
  7. Mascha Jacobs: Françoise Cactus: Lolita des Untergrunds. In: Zeit Online. 18. Februar 2021, abgerufen am 16. Mai 2021.
  8. Stereo-Total-Sängerin Françoise Cactus an Brustkrebs gestorben. In: Rolling Stone. 17. Februar 2021, abgerufen am 16. Mai 2021 (deutsch).