Bahnstrecke Planá u Mariánských Lázní–Tachov

odb. Karlín–Tachov
Kursbuchstrecke (SŽDC):184
Streckenlänge:11,736 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C3
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
Strecke – geradeaus
von Cheb (vorm. KFJB)
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
0,000odb. Karlín
   
nach Plzeň (–Wien FJB) (vorm. KFJB)
Haltepunkt, Haltestelle
6,684Lom u Tachova früher Lohm (b Tachau)505 m
Haltepunkt, Haltestelle
9,458Tachov-Bíletín 510 m
   
von Domažlice (vorm. LB Taus–Tachau)
Kopfbahnhof – Streckenende
11,736Tachov früher Tachau530 m

Die Bahnstrecke Planá u Mariánských Lázní–Tachov ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich als Lokalbahn Plan–Tachau (tschech. Místní dráha Planá–Tachov) erbaut und betrieben wurde. Die Strecke zweigt bei Planá u Mariánských Lázní (Plan) von der Bahnstrecke Plzeň–Cheb ab und führt in Westböhmen nach Tachov (Tachau), wo sie in die Bahnstrecke Domažlice–Tachov einmündet.

Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[1]

Geschichte

Am 25. Juli 1893 erhielt „der Bürgermeister Heinrich Swoboda im Namen der Stadtgemeinde Tachau im Vereine mit dem Bezirksobmanne Dr. Josef Böttger namens der dortigen Bezirksvertretung“ die Konzession „zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von einem Puncte der Staatsbahnlinie Pilsen-Eger zwischen den Stationen Josefihütte und Plan-Tachau über Lohm, Buhlöding und Wittingreith nach Tachau“ erteilt.[2] Das Aktienkapital der Gesellschaft betrug insgesamt 217.000 Kronen.[3] Der Sitz der Gesellschaft war in Tachau.

Am 16. Januar 1895 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führte die Gesellschaft selbst aus.

Am 28. April 1913 wurde die Aktiengesellschaft in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Ges.m.b.H.) überführt.

Im Jahr 1925 ging die Lokalbahn Plan–Tachau in das Eigentum der ČSD über.[4]

Haltestelle Tachov-Biletín (2016)

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Regensburg. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als KBS 422g Plan–Haid–Ronsberg–Stankau enthalten.[5] Damit einher ging die endgültige Verstaatlichung und Auflösung der Lokalbahn Plan–Tachau. Das Gesetz vom 2. August 1940 „betreffend die Übernahme von Eisenbahnen im Reichsgau Sudetenland und in den in die Reichsgaue Oberdonau und Niederdonau eingegliederten Teilen der sudetendeutschen Gebiete auf das Reich“ regelte u. a. die Verstaatlichung von neun Lokalbahnen mit einer Gesamtlänge von 169,77 km, an denen der tschechoslowakische Staat bereits die Mehrheit der Aktienanteile besessen hatte.[6][7]

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC), heute: Správa železnic.

Im Fahrplan 2018 bedient die České dráhy die Strecke werktags etwa stündlich mit Personenzügen, die teilweise über Tachov hinaus bis Domažlice durchgebunden werden.

Fahrzeugeinsatz

Triebwagen der Reihe 810 (Tachov, 2017)

Auf Rechnung der Lokalbahn Plan–Tachau erwarb die kkStB zwei Lokomotiven der Reihe 97. Die Lokomotiven besaßen die Betriebsnummern 97.76 und 97.77.

Heute kommen Dieseltriebwagen der Baureihen 810 und 814 zum Einsatz.

Literatur

  • Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007. 2. Auflage. Dopravní vydavatelství Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1.

Weblinks

Commons: Railway line 184 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995
  2. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 1. September 1893
  3. Historische Wertpapiere: Lokalbahn Plan–Tachau. Abgerufen am 16. Januar 2021.
  4. Staatsgesetz der Tschechoslowakei Nr. 156/25 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (tschechisch)
  5. Fahrplan 1944. Abgerufen am 16. Januar 2021.
  6. Siegfried Bufe, Heribert Schröpfer: Eisenbahnen im Sudetenland. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1991, ISBN 3-922138-42-X, S. 54f
  7. Gesetz betreffend die Übernahme von Eisenbahnen im Reichsgau Sudetenland und in den in die Reichsgaue Oberdonau und Niederdonau eingegliederten Teilen der sudetendeutschen Gebiete auf das Reich vom 2. August 1940

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