Lohnveredelung

Unter Lohnveredelung versteht man die Weiterverarbeitung von Waren gegen Entgelt, die Ware verbleibt dabei im Eigentum des Auftraggebers.

Je nach dem Ort der Dienstleistung werden im Außenhandel passive und aktive Lohnveredelung unterschieden:

  • passive Lohnveredelung (engl. outward processing, auch: passiver Veredelungsverkehr) ist die Bearbeitung, Verarbeitung und Ausbesserung von Waren, die aus dem freien Verkehr des Wirtschaftsgebietes in fremde Wirtschaftsgebiete verbracht werden und veredelt oder fertiggestellt wieder eingeführt werden.
Die Veredelung ist eine Form der Auslagerung bestimmter Arbeitsprozesse aus dem Eigenen in ein fremdes Unternehmen und bekommt dann eine besondere Bedeutung, wenn es sich um eine grenzüberschreitende Kooperation handelt. Als Grund für den passiven Veredelungsverkehr (PV) steht heute meist die Ausnutzung eines Lohngefälles zur Auslagerung von arbeitsintensiven Be- oder Verarbeitungsprozessen im Vordergrund. Arbeitsintensive Branchen, wie die Textil- oder Bekleidungsindustrie haben lange Erfahrungen mit Südeuropa, Osteuropa, Asien und Entwicklungsländern gesammelt.
Dort sind die Lohnkosten niedrig und die Produktion wird nicht durch Arbeits- und Umweltschutzauflagen verteuert. Natürlich wird der Aufwand für den Transport der Textilien und die gesamte Logistik für die Betriebe dadurch erhöht.
  • aktive Lohnveredelung (engl. inward processing, auch: aktiver Veredelungsverkehr): Ausländische Ware wird vorübergehend importiert und im Innenland bearbeitet.

Die Begriffe sind dabei spiegelbildlich: aktive Lohnveredelung aus der Sicht des einen Landes stellt sich immer als passive aus der Sicht des anderen beteiligten Landes dar.