Logistikschule der Bundeswehr (Hamburg)

Logistikschule der Bundeswehr
— LogSBw —

LogSBw (V1).png

internes Verbandsabzeichen
Aktiv1. Mai 1958 bis 30. Juni 1999
StaatDeutschland Deutschland
StreitkräfteBundeswehr Kreuz.svg Bundeswehr
UnterstellungCOA SKA.svg Streitkräfteamt
StandortDEU Hamburg COA.svg Hamburg, Bezirk Altona, OT Iserbrook
Führung
letzter KommandeurKapitän zur See Albrecht Dettmann

Die in der Reichspräsident-Ebert-Kaserne in Hamburg, im Bezirk Altona, stationierte Logistikschule der Bundeswehr war eine Lehreinrichtung der Bundeswehr von 1958 bis 1999.[1]

Aufgaben

Die Logistikschule der Bundeswehr war von 1959/60 bis 1999 die zentrale Ausbildungsstätte der Bundeswehr für Logistik. Ihre Aufgaben bestanden in der Vermittlung betriebswirtschaftlichen Denkens und der Einführung in die Grundsätze wirtschaftlicher Betriebsgestaltung ebenso wie Arbeitsorganisation, leistungsgerechte Terminplanung und die Anwendung elektronischer Datenverarbeitung; sie baute damit auf dem Lehrstoff der Schulen der Teilstreitkräfte auf. Das Personal wurde ausgebildet zum:

  • Einsatz in den Basisdepots,
  • zur Leitung und Durchführung von Transporten in und aus der Basis sowie zur
  • Bearbeitung des Nachschubes aus Übersee.

Außerdem wurden von November 1982 bis Juni 1998 halbjährlich die NATO Logistics Courses an der Logistikschule der Bundeswehr durchgeführt. Unterstellt war die Logistikschule dem Streitkräfteamt.

Geschichte

Am 1. Mai 1958 wurde das Vorauspersonal Logistikschule der Bundeswehr auf dem Kommandoweg aufgestellt. Zunächst bezog es die Ermekeil-Kaserne in Bonn; einen Monat später wurde der Fliegerhorst Wahn neuer Dienstort. Im April 1959 setzte ein neues Vorauskommando den Aufbau in Rengsdorf fort. Zu diesem Zeitpunkt war die Entscheidung für Hamburg als zukünftigem Standort der Logistikschule der Bundeswehr bereits gefallen; die als Unterkunft vorgesehene Iserbrook-Kaserne war jedoch noch nicht frei. So begann im September 1959 der erste Lehrgang für "Logistische Führung" in Putlos und wurde im Standortkommando Hamburg fortgesetzt. Im Mai 1960 schließlich konnten erste Teile der Schule die Iserbrook-Kaserne beziehen; abgeschlossen war der Umzug endgültig im August 1960. Am 12. Oktober 1960 erfolgte die offizielle Indienststellung durch den Generalinspekteur der Bundeswehr General Adolf Heusinger. Am 12. März 1999 wurde der Lehrbetrieb eingestellt[2], und die Schule zum 30. Juni 1999 aufgelöst. Funktionsnachfolger sind u. a. die Technische Schule des Heeres und Fachschule des Heeres für Technik in Aachen, die Nachschubschule des Heeres in Garlstadt und die Schule für Feldjäger und Stabsdienst in Sonthofen.

Gliederung

Die Logistikschule der Bundeswehr gliederte sich zu Beginn folgendermaßen: Dem Kommandeur und seinem Stab unterstanden direkt der Ausbildungsleiter und der Leiter des Spezialstabes für Auswertung, Truppenversuch, Planung (ATP). Der Ausbildungsleiter wurde später in Kommandeur Lehrstab und schließlich in Kommandeur Lehrgruppe, der Leiter des Spezialstabes ATP in Leiter Spezialstab Auswertung, Truppenversuche, Vorschriften (ATV) umbenannt.

1960/1970 Jahre

Dem Ausbildungsleiter unterstanden nach der Gründung der Schule vier Lehrgruppen und der Zentrale Lehrkörper; in ihm wurden Lehrer für Spezialgebiete zusammengefasst. Die vier Lehrgruppen wiederum waren folgendermaßen aufgeteilt:

  • Lehrgruppe A umfasste Lehrgänge für Stabsoffiziere sowie entsprechende Beamte in der höheren und mittleren logistischen Führung;
  • Lehrgruppe B Lehrgänge für Kommandeure, Kompaniechefs und Zugführer der Logistiktruppen sowie Lehrgänge für Offiziere und Stabsfeldwebel als Sachbearbeiter und Hilfssachbearbeiter in logistischen Führungsstäben, logistischen Einrichtungen und Spezialstäben;
  • Lehrgruppe C Lehrgänge für Unteroffiziere als Bearbeiter und Hilfsbearbeiter in logistischen Führungsstäben, Einrichtungen und Spezialstäben sowie Lehrgänge für Mannschaftsdienstgrade für den logistischen Stabsdienst allgemein und
  • Lehrgruppe D Lehrgänge im Verkehrswesen für alle Dienstgradstufen.

Ende der 1970er Jahre wurden der Zentrale Lehrkörper in Fachlehrergruppe umbenannt und die Lehrgruppen aufgelöst. An ihre Stelle traten zwei Inspektionen:

  • Inspektion A (Organisation und Führungsmittel) mit vier Untergruppen und
  • Inspektion B (Logistik) mit elf Untergruppen.

1980 Jahre

In den 1980er Jahren wurden diese beiden Inspektionen wiederum aufgelöst. An ihrer Stelle wurden drei Inspektionen errichtet:

  • I. Inspektion (Logistische Führung und Transportwesen),
  • II. Inspektion (Materialwirtschaft, Betriebsschutz und DV-Anwendung) und
  • III. Inspektion (REFA/MTM und Netzplantechnik).

Die III. Inspektion wurde nur wenige Jahre später aufgelöst und ihre Aufgaben an die verbleibenden I. und II. Inspektion verteilt. Neu eingerichtet wurde hingegen die Gruppe Ausbildung, die für alle organisatorischen und inhaltlichen Belange der Ausbildung an der Schule zuständig war. Der Spezialstab ATP bzw. ATV war in drei Dezernatsgruppen aufgegliedert:

  • Dezernatsgruppe 1 war für Logistische Organisation, Ausbildung, DV-Anwendungen sowie Verwaltung und Recht,
  • Dezernatsgruppe 2 für Grundsatzangelegenheiten in der Materialbewirtschaftung, Materialerhaltung, Depotwesen und Betriebsschutz und
  • Dezernatsgruppe 3 für das Transportwesen zuständig.

1990 Jahre

Ende der 1980er Jahre kam es zu einer Umorganisation der Dezernate I und II:

  • Dezernat I war daraufhin nur noch für Logistische Grundlagen und
  • Dezernat II nur noch für Materialwirtschaft zuständig.

Mitte der 1990er Jahre verschmolzen beide Dezernate schließlich zu einem Dezernat. Dem Leiter Spezialstab ATV unterstanden somit bei Auflösung der Logistikschule der Bundeswehr nur noch zwei Referate.

Die Kommandeure / Leiter

Nr.DienstgradNameBeginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
1BrigadegeneralLudwig Hahne1. Juni 196030. September 1964
2FlottillenadmiralHelmut Klemm1. Oktober 196430. September 1967
3BrigadegeneralGustav-Adolf Klüter1. Oktober 196730. September 1971
4FlottillenadmiralWilfried Toepser1. Oktober 197131. Dezember 1973
5FlottillenadmiralHenrich Grote1. Januar 197431. März 1981
6FlottillenadmiralHansjakob Kratzmair1. April 198130. September 1982
7OberstHans-Niklas von Selchow1. Oktober 198231. März 1988
8Kapitän zur SeeWolfgang Guthmann1. April 198830. Juni 1992
9Kapitän zur SeeAlbrecht Dettmann1. Juli 199230. Juni 1999

Koordinaten: 53° 34′ 23,7″ N, 9° 49′ 39,3″ O

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Archivportal Europa: Logistikschule der Bundeswehr, vom August 2007. Abgerufen am 23. August 2015.
  2. www.abendblatt.de: Hamburg verliert seine Truppen-Versorger, vom 25. März 1999. Abgerufen am 23. August 2015.

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Kleines Landeswappen Hamburgs
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Wappen des Streitkräfteamtes der Bundeswehr

Das Wappen des Streitkräfteamts zeigt im Schildhaupt das schwarz-silberne kurkölnische Kreuz und dokumentiert den Status Bonns als kurkölnische Stadt. Der schreitende gelbe Löwe (heraldisch Panther) auf rotem Grund ist dem Wappen der Stadt Bonn entnommen. Der Bonner Löwe und das kurkölnische Kreuz symbolisieren die Verbundenheit des SKA zum Standort und dessen Geschichte. Das Eiserne Kreuz im Schildfuß dient als Hinweis, dass das SKA eine teilstreitkraftübergreifende Dienststelle ist. Die Farbgebung schwarz (Kreuz), rot (Hintergrund) und gold (gelber Löwe) entspricht den Nationalfarben der Bundesrepublik Deutschland.
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