Liu Xiang (Leichtathlet)

Liu Xiang

Liu Xiang beim Weltfinale in Stuttgart 2006
Liu Xiang in Stuttgart 2006

NationChina Volksrepublik Volksrepublik China
Geburtstag13. Juli 1983 (40 Jahre)
GeburtsortShanghai, China
Größe189 cm
Gewicht87 kg
Karriere
Disziplin110-Meter-Hürdenlauf
Bestleistung12,88 s
VereinShanghai Municipal Athletics Team
TrainerSun Haiping
Statuszurückgetreten
Karriereende2015
Medaillenspiegel
Olympische Spiele1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Asienspiele3 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Asienmeisterschaften4 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Ostasienspiele3 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Sommer-Universiade1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
GoldAthen 2004110 m Hürden
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
BronzeParis 2003110 m Hürden
SilberHelsinki 2005110 m Hürden
GoldOsaka 2007110 m Hürden
SilberDaegu 2011110 m Hürden
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
BronzeBirmingham 200360 m Hürden
SilberBudapest 200460 m Hürden
GoldValencia 200860 m Hürden
SilberIstanbul 201260 m Hürden
Logo der Asian Games Asienspiele
GoldBusan 2002110 m Hürden
GoldDoha 2006110 m Hürden
GoldGuangzhou 2010110 m Hürden
Asienmeisterschaften
GoldColombo 2002110 m Hürden
GoldIncheon 2005110 m Hürden
GoldGuangzhou 2009110 m Hürden
GoldKōbe 2011110 m Hürden
Logo der Ostasienspiele Ostasienspiele
GoldOsaka 2001110 m Hürden
GoldMacau 2005110 m Hürden
GoldHongkong 2009110 m Hürden
Logo der FISU Universiade
GoldPeking 2001110 m Hürden
letzte Änderung: 19. Januar 2021

Liu Xiang (chinesisch 刘翔, Pinyin Liú Xiáng; * 13. Juli 1983 in Shanghai) ist ein ehemaliger chinesischer Leichtathlet, der sich auf den 110-Meter-Hürdenlauf spezialisiert hat. Er wurde Olympiasieger und Weltmeister und gewann zahlreiche Goldmedaillen auf kontinentaler Ebene und war Inhaber des Weltrekordes, weshalb er einer der erfolgreichsten asiatischen Leichtathleten aller Zeiten ist.

Sportliche Laufbahn

Liu Xiang begann seine sportliche Laufbahn zunächst als Hochspringer, doch auf internationaler Ebene konnte er infolge zu geringer Sprungkraft nicht mithalten und wechselte zum Hürdensprint. Erste internationale Erfahrungen sammelte er im Jahr 2000, als er bei den Juniorenweltmeisterschaften in Santiago de Chile in 13,87 s den vierten Platz belegte. Im Jahr darauf siegte er bei den Ostasienspielen in Osaka mit neuem Spielerekord von 13,42 s und qualifizierte sich damit für die Weltmeisterschaften im kanadischen Edmonton, bei denen er mit 13,51 s im Halbfinale ausschied. Daraufhin nahm er an der Sommer-Universiade in Peking teil und siegte dort in 13,33 s. 2002 stellte er ber der Athletissima in Lausanne mit 13,12 s einen neuen Juniorenweltrekord auf, der gleichzeitig auch einen neuen Asienrekord bedeutete. Damit verbesserte er die Bestmarke des US-Amerikaners Renaldo Nehemiah, die beinahe 25 Jahre Bestand hatte. Anschließend siegte er bei den Asienmeisterschaften in Colombo in 13,56 s und konnte seinen Lauf beim IAAF World Cup in Madrid nicht beenden. Zudem nahm er anschließend erstmals an den Asienspielen in Busan teil und siegte dort mit neuem Spielerekord von 13,27 s.

2003 gewann er bei den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham in 7,52 s die Bronzemedaille im 60-Meter-Hürdenlauf hinter dem US-Amerikaner Allen Johnson und Anier García aus Kuba. Auch bei den Freiluftweltmeisterschaften in Paris/Saint-Denis im selben Jahr erreichte er über 110 m Hürden das Finale und gewann dort in 13,23 s die Bronzemedaille hinter den US-Amerikanern Allen Johnson und Terrence Trammell. Anschließend wurde er beim IAAF World Athletics Final in Monaco in 13,27 s Vierter. Im Jahr darauf gewann er bei den Hallenweltmeisterschaften in Budapest in 7,43 s die Silbermedaille hinter Johnson und stellte damit einen neuen Asienrekord auf. Seinen größten sportlichen Erfolg konnte er bei den Olympischen Spielen in Athen feiern. Dort gewann er das Finalrennen über 110 Meter Hürden in 12,91 s und egalisierte damit den von Colin Jackson gehaltenen Weltrekord.

2005 musste er sich bei den Weltmeisterschaften in Helsinki mit 13,08 s dem Franzosen Ladji Doucouré geschlagen geben und gewann die Silbermedaille. Anschließend siegte er bei den Asienmeisterschaften in Incheon in 13,30 s sowie bei den Ostasienspielen in Macau mit neuem Spielerekord von 13,21 s. Am 11. Juli 2006 wurde er zum alleinigen Weltrekordhalter über 110 Meter Hürden, als er beim Leichtathletik-Meeting in Lausanne die Ziellinie nach 12,88 s überquerte und damit den bisherigen Rekord um drei Hundertstelsekunden verbesserte. Auch der Zweitplatzierte Dominique Arnold blieb mit seiner Zeit von 12,90 s unter dem alten Weltrekord und stellte damit einen neuen US-Rekord auf. Anfang September siegte er dann beim World Athletics Final in Stuttgart in 12,96 s und durchbrach dort erneut die 13-Sekudnden-Marke. Beim World Cup in Athen lief er 13,03 s und wurde damit Zweiter hinter dem US-Amerikaner Allen Johnson. Anschließend nahm er erneut an den Asienspielen in Doha teil und verteidigte dort mit neuem Spielerekord von 13,15 s seinen Titel aus dem Jahr 2002.

2007 gewann er schließlich bei seinen vierten Weltmeisterschaften in Osaka in 12,95 s seinen Weltmeistertitel. Im Jahr darauf siegte er bei den Hallenweltmeisterschaften in Valencia in 7,46 s über 60 m Hürden und nahm im Sommer erneut an den Olympischen Spielen in Peking teil, musste dort aber nach einem nicht selbst verursachten Fehlstart im Vorlauf wegen einer Achillessehnenentzündung aufgeben, die ihn bereits zuvor behindert hatte. Die Verletzung zwang ihn zu einer über einjährigen Pause.[1] Nachdem er hierdurch an den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin nicht teilnehmen konnte, siegte er im November bei den Asienmeisterschaften in Guangzhou in 13,50 s und anschließend auch bei den Ostasienspielen in Hongkong in 13,66 S. 2010 belegte er bei den Hallenweltmeisterschaften in Doha in 7,65 s den sechsten Platz über 60 m Hürden und siegte im November in 13,09 s zum dritten Mal in Folge bei den Asienspielen in Guangzhou.

2011 feierte er bei den Asienmeisterschaften in Kōbe in 13,22 s seinen dritten Titelgewinn und gewann anschließend bei den Weltmeisterschaften in Daegu in 13,27 s die Silbermedaille hinter dem US-Amerikaner Jason Richardson Vizeweltmeister, nachdem der Kubaner Dayron Robles wegen Behinderung disqualifiziert worden war.[2] Im Jahr darauf verbesserte er in Birmingham den Asienrekord im 60-Meter-Hürdenlauf auf 7,41 s und gewann kurz darauf bei den Hallenweltmeisterschaften in Istanbul in 7,49 s die Silbermedaille hinter dem US-Amerikaner Aries Merritt. Beim Prefontaine Classic in Eugene (Oregon) am 2. Juni 2012 stellte er mit einer Zeit von 12,87 s den Weltrekord von Dayron Robles ein. Der zu starke Rückenwind (2,4 m/s) verhinderte allerdings eine offizielle Anerkennung seiner Leistung.[3] Bei den Olympischen Spielen in London schied Liu Xiang nach einem Sturz nach der ersten Hürde bereits im Vorlauf aus.[4] Dieser Wettkampf stellte seinen letzten offiziellen Auftritt dar. Trotz zahlreicher Versuche für ein Comeback ging er bis 2015 nie mehr an den Start und beendete dann am 7. April 2015 offiziell seine aktive sportliche Karriere.[5]

In den Jahren 2002 und 2004 sowie 2005 und 2006 wurde Liu chinesischer Meister im 110-Meter-Hürdenlauf.

Im Zuge der Olympischen Jugendspiele in Nanjing war Liu gemeinsam mit Kajsa Bergqvist und Dwight Phillips und anderen ein Athlete Role Model des Internationalen Olympischen Komitees.[6] Zudem veranstaltete er ein Event zur Förderung der Leichtathletik für Kinder.[7] Auch für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 in Peking war er als Promoter tätig.[8][9]

Persönliche Bestleistungen

  • 110 m Hürden: 12,88 s (+1,1 m/s), 11. Juli 2006 in Lausanne (Asienrekord)
    • 50 m Hürden (Halle): 6,44 s, 28. Februar 2004 in Liévin (Asienrekord)
    • 60 m Hürden (Halle): 7,41 s, 18. Februar 2012 in Birmingham (Asienrekord)

Leistungsdaten

Liu Xiangs 110-Meter-Hürden-Zeiten unter 13 Sekunden:

Die meisten 110-Meter-Hürden-Läufe unter 13 Sekunden
RangLeichtathletAnzahl
1.Vereinigte Staaten Allen Johnson11
2.Vereinigte Staaten David Oliver9
3.Kuba Dayron Robles8
Vereinigte Staaten Aries Merritt8
5.China Volksrepublik Liu Xiang6
6.Vereinigtes Konigreich Colin Jackson5
7.Jamaika Omar McLeod4
Stand: 7. Mai 2018


Zeit (s)Wind (m/s)DatumOrt
12,881,111. Juli 2006Lausanne (Athletissima)
12,910,327. Aug. 2004Athen (XXVIII. Olympische Spiele)
12,921,52. Juni 2007New York City
12,93−0,69. Sep. 2006Stuttgart (4. IAAF Weltfinale)
12,951,731. Aug. 2007Osaka (Weltmeisterschaften 2007)
12,970,419. Mai 2012Shanghai (Diamond-League-Meeting)

Persönliches

Liu Xiang war von 2014 bis 2015 mit der Schauspielerin Ge Tian verheiratet und seit 2016 ist er mit der Stabhochspringerin Wu Sha verheiratet. Er war Markenbotschafter für die Firmen Coca-Cola und Cadillac und wurde während seiner aktiven Zeit vom Sportartikelhersteller Nike gesponsert.

Weblinks

Commons: Liu Xiang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. FTD 2. März 2010 (Memento vom 4. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  2. stern.de 29. August 2011
  3. HDsports.at 2. Juni 2012
  4. HDsports.at 7. August 2012
  5. Phil Minshull: 2004 Olympic 110m hurdles champion Liu Xiang retires. IAAF, 7. April 2015, abgerufen am 19. Januar 2021 (englisch).
  6. Bergqvist, Liu and Phillips to be Athlete Role Models at Youth Olympic Games in Nanjing. IAAF, 17. März 2014, abgerufen am 19. Januar 2021 (englisch).
  7. Steve Landells: Liu leads the way at IAAF Kids’ Athletics event in Nanjing. IAAF, 20. August 2014, abgerufen am 19. Januar 2021 (englisch).
  8. Countdown clock switched on outside Bird’s Nest to mark 'one year to go' before IAAF World Championships, Beijing 2015. IAAF, 22. August 2014, abgerufen am 19. Januar 2021 (englisch).
  9. Top Chinese athletes mark 200-day countdown to IAAF World Championships, Beijing 2015. IAAF, 3. Februar 2015, abgerufen am 19. Januar 2021 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Athletics pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports – . This is an unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
World Athletics icon logo.svg
Icon logo of World Athletics
Asian Games logo.svg
Logo of Olympic Council of Asia
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United States (1891-1896).svg
US Flag with 44 stars. In use 4 July 1891–3 July 1896. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain.
Flag of the United States (1891–1896).svg
US Flag with 44 stars. In use 4 July 1891–3 July 1896. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain.
Flag of the United States (1896-1908).svg
US Flag with 45 stars. In use 4 July 1896–3 July 1908. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain. This flag was used during the Spanish-American War.
Flag of the United States (1896–1908).svg
US Flag with 45 stars. In use 4 July 1896–3 July 1908. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain. This flag was used during the Spanish-American War.
Flag of the United States (1912-1959).svg
US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
Canadian Red Ensign (1921-1957).svg
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.

This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW
Flag of Canada (1921–1957).svg
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.

This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Logo FISU (wordmark).svg
Logo of FISU (wordmark)
Flag of the United States (1908-1912).svg

US Flag with 46 stars. In use 4 July 1908–3 July 1912. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain.

Other version: Image:US 46 Star Flag.svg
Sport records icon AR.svg
Sport records icon for AR
East Asian Games Association logo.png
Autor/Urheber:

Unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo der Ostasienspiele

LiuXiang.jpg
Autor/Urheber:

LiuXiang_Fans.

Liuxiang fans at de.wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sieger der 110m Hürden bei Welffinale in Stuttgart 2006