Lithiumdiisopropylamid
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Lithiumdiisopropylamid | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C6H14LiN | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | selbstentzündlicher, feuchtigkeitsempfindlicher Feststoff[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 107,12 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand | fest (meist jedoch in Lösung) | ||||||||||||||||||
Dichte | 0,86 g·cm−3 (25 °C)[2] | ||||||||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Lithiumdiisopropylamid (LDA) ist eine chemische Verbindung aus der Stoffgruppe der Metallamide. Es handelt sich um das Lithiumsalz von Diisopropylamin.
Herstellung
LDA kann aus Diisopropylamin mit Organo-Lithiumverbindungen wie Phenyllithium oder Butyllithium hergestellt werden.[3] Ein günstigerer Weg ist die Umsetzung von elementarem Lithium mit Diisopropylamin in Gegenwart von Styrol.[4]
Eigenschaften und Verwendung
Lithiumdiisopropylamid ist eine starke Base, die in der Organischen Chemie oft zur Deprotonierung von CH-aciden Verbindungen eingesetzt wird. Auf Grund der sterischen Hinderung durch die raumerfüllenden Isopropylreste ist LDA wenig nucleophil. Der pKS-Wert der konjugierten Säure beträgt 40. Damit ist es möglich, auch schwach CH-acide Verbindungen wie Carbonylverbindungen in α-Position zu deprotonieren und diese dadurch in Enolate zu überführen.[5] Kommerziell ist LDA meist als Lösung in Diethylether oder THF erhältlich. In diesen Lösungen bildet es dimere Strukturen aus.[6] In unpolaren Lösungsmitteln wie z. B. Toluol liegt es hingegen als ein Gemisch aus Trimeren, Tetrameren, Pentameren und höheren Oligomeren vor.[7][8]
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag zu Lithiumdiisopropylamid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 16. August 2015.
- ↑ a b c d Datenblatt Lithiumdiisopropylamid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. August 2015 (PDF).
- ↑ A. P. Smith, J. J. S. Lamba, C. L. Fraser: Efficient Synthesis of Halomethyl-2,2'-Bipyridines: 4,4'-Bis(chloromethyl)-2,2'-Bipyridine In: Organic Syntheses. 78, 2002, S. 82, doi:10.15227/orgsyn.078.0082; Coll. Vol. 10, 2004, S. 107 (PDF).
- ↑ M. T. Reetz, W. F. Maier: Einfache Darstellung von Lithiumdiisopropylamid in molarem Maßstab. In: Liebigs Annalen. 10, 1980, S. 1471–1473, doi:10.1002/jlac.198019801002.
- ↑ K. P. C. Vollhardt, N. E. Schore: Organische Chemie. 3. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2000, ISBN 3-527-29819-3.
- ↑ P. G. Williard, J. M. Salvino: Synthesis, Isolation, and Structure of an LDA-THF Complex. In: J. Org. Chem. 58 (1), 1993, S. 1–3, doi:10.1021/jo00053a001.
- ↑ R. Neufeld, M. John, D. Stalke: Aufklärung der donorbasenfreien Aggregation von Lithiumdiisopropylamid in Kohlenwasserstoffen mithilfe einer DOSY-Methode. In: Angew. Chem. 127 (1), 2015, S. 7100–7104, doi:10.1002/ange.201502576.
- ↑ R. Neufeld: DOSY External Calibration Curve Molecular Weight Determination as a Valuable Methodology in Characterizing Reactive Intermediates in Solution. Dissertation. Georg-August-Universität, Göttingen 2016.
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Dimer of lithium diisopropyl amide in THF.
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Strukturformel von Lithiumdiisopropylamid