Literaturjahr 1938
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Übersicht der Literaturjahre
Weitere Ereignisse
Literaturjahr 1938 | |
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Die US-amerikanische Schriftstellerin Pearl S. Buck erhält den Nobelpreis für Literatur. | Ödön von Horváth wird in der Emigration in Paris durch einen herabfallenden Ast erschlagen. |
Egon Friedell verübt Suizid aus Furcht vor der Verhaftung durch die SA. |
Ereignisse
Prosa
Englischsprachige Literatur
- April: Die Britin Daphne du Maurier veröffentlicht ihren bekanntesten Roman Rebecca.
- Agatha Christie veröffentlicht die beiden Kriminalromane Appointment with Death (2. Mai) und Hercule Poirot’s Christmas (19. Dezember) mit der Hauptfigur des Privatdetektivs Hercule Poirot.
- 16. Juli: The Saturday Evening Post beginnt The Code of the Woosters (Alter Adel rostet nicht), einen weiteren Roman P. G. Wodehouse um Bertie Wooster und seinen Kammerdiener Reginald Jeeves, als Fortsetzungsgeschichte zu veröffentlichen. Noch im gleichen Jahr wird der komische Roman auch in Buchform veröffentlicht.
- 17. Dezember: Der US-amerikanische Schriftsteller Eric Knight veröffentlicht in der Saturday Evening Post mit Lassie Come Home die erste Kurzgeschichte über die Hündin Lassie.
- Die US-Amerikanerin Marjorie Kinnan Rawlings veröffentlicht den Roman The Yearling (Frühling des Lebens), für den sie im folgenden Jahr mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wird.
- Virginia Woolf veröffentlicht den feministischen Essay Three Guineas (Drei Guineen).
Deutschsprachige Literatur
- Der Roman Zwei an der Grenze von Friedrich Wolf erscheint.
- Erich Kästner veröffentlicht den Roman Georg und die Zwischenfälle.
- Von Hans Fallada erscheinen die Geschichten aus der Murkelei.
- Von Stefan Zweig erscheint der im Exil entstandene biografische Roman Magellan. Der Mann und seine Tat.
- Im selben Jahr, in dem Ödön von Horváths Roman Jugend ohne Gott in acht verschiedene Sprachen übersetzt wird, wird er in Deutschland auf die Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums gesetzt.
Literatur in anderen Sprachen
- Antonio Delfini veröffentlicht Il ricordo della Basca, eine thematisch verbundene Sammlung von elf Erzählungen.
- Samuel Becketts erster Roman Murphy wird in französischer Sprache erstveröffentlicht.
- Anton Makarenkos Roman Flaggen auf den Türmen erscheint erstmals in der Zeitschrift Krasnaja now.
- Der zweite Teil von Anton Makarenkos Roman Ehre erscheint in der Zeitschrift Oktjabr.
- Der polnische Schriftsteller Witold Gombrowicz veröffentlicht seinen Roman Ferdydurke.
Lyrik
- Juni/September: Die Häftlinge Jura Soyfer und Herbert Zipper verfassen gemeinsam das Dachaulied mit dem Refrain „Arbeit macht frei“.
- Im September erscheinen die Zigeunerromanzen von Federico García Lorca in der Übertragung durch Enrique Beck in Zürich.
Drama
- 22. Januar: Das epische Theaterstück Our Town von Thornton Wilder hat seine Uraufführung in den Vereinigten Staaten. Noch im gleichen Jahr erhält der Autor dafür den Pulitzer-Preis.
- 21. Mai: Furcht und Elend des Dritten Reiches, ein Theaterstück des deutschen Dramatikers Bertolt Brecht, wird in acht Szenen in Paris uraufgeführt. Bis Juni steigt die Anzahl der von Brecht entworfenen Szenen der von ihm so genannten „Montage“ auf 27.
Sachliteratur
- Von Carl Schmitt erscheint die Abhandlung Die Wendung zum diskriminierenden Kriegsbegriff.
- Von Jomo Kenyatta erscheint die anthropologische Studie Facing Mount Kenya.
Comic
- 15. April: Der Band L'Île Noire aus der Serie Les aventures de Tintin von Hergé erscheint in Belgien erstmals.
- Juni: Nach der Ablehnung durch mehrere Verlage erscheint in den Vereinigten Staaten in der Reihe Action Comics das erste Superman-Comic, geschaffen von Jerry Siegel und Joe Shuster. Superman gilt als der erste Superheld der Comicgeschichte.
Preisverleihungen
- Die US-Amerikanerin Pearl S. Buck erhält „für ihre reichen und echten epischen Schilderungen aus dem chinesischen Bauernleben und für ihre biographischen Meisterwerke“ den Nobelpreis für Literatur.
Geboren
Januar bis März
- Hans Herbjørnsrud, norwegischer Schriftsteller († 2023) 2. Januar:
- Ngũgĩ wa Thiong’o, kenianischer Schriftsteller und Kulturwissenschaftler 5. Januar:
- Mario Rodríguez Cobos, argentinischer Schriftsteller († 2010) 6. Januar:
- Roland Topor, französischer Autor, Schauspieler und Maler († 1997) 7. Januar:
- 10. Januar: Renate Schostack, deutsche Journalistin und Schriftstellerin († 2016)
- 13. Januar: Nabanita Dev Sen, bengalische Schriftstellerin († 2019)
- 19. Januar: Manfred Osten, deutscher Autor und Kulturhistoriker
- 23. Januar: Nino Filastò, italienischer (Krimi-)Schriftsteller und Rechtsanwalt († 2021)
- 25. Januar: Wladimir Wyssozki, russischer Sänger, Poet und Schauspieler († 1980)
- 28. Januar: William Voltz, deutscher Schriftsteller († 1984)
- Horst Bosetzky, deutscher Soziologe und Schriftsteller († 2018) 1. Februar:
- Martin Greif, US-amerikanischer Anglist und Autor († 1996) 4. Februar:
- John Guare, US-amerikanischer Bühnenautor 5. Februar:
- Friedrich Karl Barth, deutscher Pfarrer und Liedautor 7. Februar:
- 18. Februar: Elke Erb, deutsche Lyrikerin und Schriftstellerin
- 19. Februar: Tomás Mac Síomóin, irischer Schriftsteller, Dichter, Übersetzer, Verleger († 2022)
- 24. Februar: Jürgen Günther, deutscher Comiczeichner († 2015)
- 26. Februar: Hans Haid, österreichischer Volkskundler, Bergbauer und Mundartdichter († 2019)
- F. W. Bernstein, deutscher Lyriker und Karikaturist († 2018) 4. März:
- Kito Lorenc, sorbisch-deutscher Lyriker, Dramatiker und Übersetzer († 2017) 4. März:
- 11. März: Dieter Masuhr, deutscher Maler, Schriftsteller und Übersetzer († 2015)
- 13. März: Hans-Joachim Hespos, deutscher Komponist und Verleger († 2022)
- 14. März: Anar, aserbaidschanischer Schriftsteller
- 14. März: Angus MacLise, US-amerikanischer Schlagzeuger, Komponist, Dichter und bildender Künstler († 1979)
- 15. März: Jürgen Schweinebraden, deutscher Galerist und Publizist
- 18. März: Álfrún Gunnlaugsdóttir, isländische Schriftstellerin († 2021)
- 22. März: Věra Linhartová, tschechische Schriftstellerin
- 23. März: Federica de Cesco, Schweizer Schriftstellerin
- 27. März: Hansjörg Schneider, schweizerischer Schriftsteller und Dramatiker
April bis Juni
- 12. April: Ernst Halter, Schweizer Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber
- 24. April: Michael Koser, deutscher Schriftsteller
- 30. April: Antonia Arslan, armenische Archäologin und Professorin für moderne und zeitgenössische italienische Literatur
- 30. April: Larry Niven, US-amerikanischer Science-Fiction-Schriftsteller
- Jean Giraud, französischer Comic-Zeichner († 2012) 8. Mai:
- Charles Simic, US-amerikanischer Dichter, Essayist und Übersetzer († 2023) 9. Mai:
- 11. Mai: Joan Margarit, spanisch-katalanischer Lyriker, Essayist und Architekt († 2021)
- 16. Mai: Monique Laederach, Schweizer Schriftstellerin und Literaturkritikerin († 2004)
- 18. Mai: Ole Haldrup, deutscher Arzt und Limerickautor
- 21. Mai: Urs Widmer, Schweizer Schriftsteller († 2014)
- 25. Mai: Raymond Carver, US-amerikanischer Schriftsteller und Dichter († 1988)
- 25. Mai: Margaret Forster, britische Schriftstellerin († 2016)
- 30. Mai: Claude Michelet, französischer Schriftsteller († 2022)
- Ulrich Grasnick, deutscher Autor 4. Juni:
- 11. Juni: Gudrun Penndorf, deutsche Romanistin und Übersetzerin
- 16. Juni: Torgny Lindgren, schwedischer Schriftsteller († 2017)
- 16. Juni: Joyce Carol Oates, US-amerikanische Schriftstellerin
- 22. Juni: Peter Griese, deutscher Science-Fiction-Autor († 1996)
- 27. Juni: Konrad Kujau, deutscher Maler, Fälscher der Hitler-Tagebücher († 2000)
Juli bis September
- Manfred Sondermann, deutscher Karikaturist 2. Juli:
- 13. Juli: Helga Königsdorf, deutsche Mathematikerin und Schriftstellerin († 2014)
- 17. Juli: Franz Alt, deutscher Journalist und Buchautor
- 18. Juli: Jan Stanisław Skorupski, polnischer Dichter
- 19. Juli: Dom Moraes, indischer Schriftsteller, Poet und Journalist († 2004)
- 21. Juli: Hermann Schulz, deutscher Schriftsteller und Verleger
- 23. Juli: Bill Schermbrucker, kanadischer Schriftsteller und Hochschullehrer († 2019)
- 27. Juli: Jerry Juhl, US-amerikanischer Drehbuchautor († 2005)
- 29. Juli: Peter Jennings, US-amerikanischer Journalist († 2005)
- Bernward Vesper, deutscher Schriftsteller, politischer Aktivist und Verleger († 1971) 1. August:
- Helen Caldicott, australische Ärztin, Buchautorin und Anti-Kernwaffen-Aktivistin 7. August:
- Clarisse Nicoïdski, französische Schriftstellerin († 1996) 9. August:
- 10. August: Tony Ross, britischer Kinderbuchautor und -illustrator
- 17. August: Ruth Stöbling, deutsche Übersetzerin und Dolmetscherin
- 19. August: Barbara Bronnen, deutsche Schriftstellerin († 2019)
- 19. August: Werner Bucher, Schweizer Dichter, Schriftsteller und Verleger († 2019)
- 20. August: Anne Cameron, kanadische Schriftstellerin und Drehbuchautorin
- 25. August: Frederick Forsyth, britischer Schriftsteller
- Rei Nakanishi, japanischer Liedtexter, Erzähler und Essayist († 2020) 2. September:
- Caryl Churchill, britische Dramatikerin 3. September:
- Wibke Bruhns, deutsche Journalistin († 2019) 8. September:
- 13. September: Janusz Głowacki, polnischer Schriftsteller und Dramatiker († 2017)
- 15. September: Lya Luft, brasilianische Schriftstellerin und Übersetzerin († 2021)
- 17. September: Dilip Chitre, indischer Schriftsteller († 2009)
Oktober bis Dezember
- Peter Gosse, deutscher Lyriker, Prosaautor und Essayist 6. Oktober:
- 14. Oktober: Wladislaw Krapiwin, sowjetischer bzw. russischer Schriftsteller († 2020)
- 15. Oktober: Marie-Luise Scherer, deutsche Schriftstellerin und Reporterin († 2022)
- 17. Oktober: Les Murray, australischer Dichter und Literaturkritiker († 2019)
- 19. Oktober: Renata Adler, US-amerikanische Journalistin und Schriftstellerin
- 19. Oktober: Eugenio Montejo, venezolanischer Dichter und Essayist († 2008)
- 24. Oktober: Walter Kappacher, österreichischer Schriftsteller
- 24. Oktober: Jörg Schröder, deutscher Verleger, Herausgeber, Schriftsteller, Übersetzer, … († 2020)
- 25. Oktober: Michael Buselmeier, deutscher Schriftsteller
- 25. Oktober: Claude Minière, französischer Lyriker und Essayist
- 28. Oktober: Anne Perry, britische Schriftstellerin († 2023)
- 29. Oktober: Peter Krassa, österreichischer Autor († 2005)
- Pat Buchanan, US-amerikanischer Politiker, Journalist 2. November:
- Terrence McNally, US-amerikanischer Dramatiker († 2020) 3. November:
- Claude Durand, französischer Schriftsteller, Verleger und Übersetzer († 2015) 9. November:
- 14. November: Karla Schneider, deutsche Schriftstellerin
- 23. November: Herbert Achternbusch, deutscher Schriftsteller, Regisseur und Maler († 2022)
- 24. November: Ludwig Verbeek, deutscher Dichter, Schriftsteller, Essayist, Hörspielautor und Übersetzer († 2020)
- 26. November: Luisa Valenzuela, argentinische Schriftstellerin und Journalistin
- Claude Lapointe, französischer Kinderbuchillustrator 3. Dezember:
- Alois Brandstetter, österreichischer Schriftsteller und Philologe 5. Dezember:
- 18. Dezember: Norman Junge, deutscher (Bilderbuch-)Illustrator († 2022)
- 21. Dezember: Felix Huby, deutscher Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller († 2022)
- 21. Dezember: Frank Moorhouse AM, australischer Schriftsteller († 2022)
- 23. Dezember: Mıgırdiç Margosyan, türkischer Schriftsteller, armenisch und türkisch schreibend († 2022)
Gestorben
- 2. Januar: Wassyl Bobynskyj, ukrainischer Schriftsteller, Dichter und Übersetzer (* 1898)
- 16. Januar: Djado Blago, bulgarischer Dichter und Lehrer (* 1864)
- 25. Januar: William Slavens McNutt, US-amerikanischer Drehbuchautor und Schriftsteller (* 1885)
- 2. Februar: Friedrich Adler, österreichisch-tschechoslowakischer Schriftsteller (* 1857)
- 13. Februar: Karl Ludwig Schemann, deutscher Schriftsteller, Übersetzer und antisemitischer Rassentheoretiker (* 1852)
- 14. Februar: Arthur Eloesser, deutscher Journalist und Literaturhistoriker (* 1870)
- 16. Februar: Otto zur Linde, deutscher Schriftsteller (* 1873)
- 18. Februar: Leopoldo Lugones, argentinischer Dichter und Essayist (* 1874)
- 1. März: Gabriele D’Annunzio, italienischer Schriftsteller und Dichter (* 1863)
- 16. März: Egon Friedell, österreichischer Schriftsteller, Philosoph und Schauspieler, Opfer des Nationalsozialismus (* 1878)
- 22. April: Robert Seitz, deutscher Schriftsteller (* 1891)
- 4. Mai: Carl von Ossietzky, deutscher Redakteur und Herausgeber, Friedensnobelpreisträger, Pazifist und Opfer des Nationalsozialismus (* 1889)
- 28. Mai: Diedrich Speckmann, deutscher Schriftsteller (* 1872)
- 1. Juni: Ödön von Horváth, österreichisch-ungarischer Schriftsteller, Opfer des Nationalsozialismus (* 1901)
- 4. August: Rudolf G. Binding, deutscher Schriftsteller (* 1867)
- 26. August: Migjeni, albanischer Dichter (* 1911)
- 3. September: Bart de Ligt, niederländischer Theologe, Autor und Anarchist (* 1883)
- 14. September: Adam Karrillon, deutscher Arzt und Schriftsteller (* 1853)
- 15. September: Thomas Wolfe, US-amerikanischer Dichter (* 1900)
- 4. Oktober: Paul Hagen, deutscher Philologe und Bibliothekar (* 1864)
- 13. Oktober: Elzie Segar, amerikanischer Comiczeichner (* 1894)
- 17. Oktober: Lily Alice Lefevre, kanadische Lyrikerin (* 1853)
- 27. Oktober: Lascelles Abercrombie, britischer Lyriker und Literaturwissenschaftler (* 1881)
- 23. November: Eduard Engel, deutscher Literaturhistoriker und Stilist (* 1851)
- 3. Dezember: Antonia Pozzi, italienische Dichterin (* 1912)
- 8. Dezember: Friedrich Glauser, Schweizer Schriftsteller (* 1896)
- 25. Dezember: Karel Čapek, tschechischer Journalist (* 1890)
- 27. Dezember: Ossip Mandelstam, russischer Dichter (* 1891)
Weblinks
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Pearl S. Buck — receiving the Nobel Prize for Literature from King Gustav V of Sweden in the Stockholm Concert Hall, in 1938.
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Plaque where Odon von Horvath was killed in Paris.
Autor/Urheber: Walter Anton, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gedenktafel am Wohnhaus von Egon Friedell in Wien Gentzgasse 7
(c) I, Michael Kranewitter, CC BY 2.5
Heiligenstädter Friedhof, Grabmal von Ödön von Horvath
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Young Daphne du Maurier (about 1930)
Grab Carl von Ossietzky in Berlin. Friedhof IV Pankow.