Literatur (Schnitzler)

Literatur ist ein Lustspiel in einem Akt von Arthur Schnitzler. 1901 entstanden, gehört es gemeinsam mit drei anderen zum Einakterzyklus Lebendige Stunden. Das Stück wurde mit den anderen am 4. Januar 1902 im Deutschen Theater Berlin uraufgeführt.

Vor die Wahl zwischen Schriftstellerei und Ehe gestellt, entscheidet sich Margarethe für ihren Bräutigam Baron Clemens.

Inhalt

Gilbert schaut bei seiner ehemaligen Geliebten Margarethe vorbei. Im Dialog ergibt sich, beide haben die Geschichte ihrer verflossenen Beziehung in jeweils einem Roman verarbeitet. Natürlich hat jeder der beiden Autoren die Spuren kräftig verwischt. Ein Lapsus ist allerdings unterlaufen. Beide Schriftsteller haben ihren Briefwechsel Wort für Wort in den jeweiligen Romantext eingefügt.

Die oben genannte Wahl zwischen Schriftstellerei und der Ehe mit dem Baron fällt Margarethe leicht. Stellt die Ehe doch ganz nebenbei die elegante Lösung des Problems der publizierten Liebesbriefe dar. Margarethe lässt ihren kurz vor der Auslieferung stehenden Roman einstampfen, wirft das Exemplar, das der Baron von einem Besuch des Verlegers mitbringt, ins Feuer und gibt sich heiratswillig.

Rezeption

  • Farese nennt jene Schriftsteller Heuchler, die Liebeserlebnisse ausschlachten.[1]
  • Nach Sprengel[2] spiele Schnitzler in dem Stück auf Begebenheiten in Münchner Künstlerkreisen an.

Verfilmungen

Hörspiele

Einträge 60 bis 67 in: Hörspiele (Memento vom 5. Dezember 2008 im Internet Archive)

Literatur

Quelle
  • Arthur Schnitzler: Literatur. S. 378–403 in Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Arthur Schnitzler: Reigen. Die Einakter. Mit einem Nachwort von Hermann Korte. S. Fischer, Frankfurt am Main 1961 (Ausgabe 2000). 602 Seiten, ISBN 3-10-073557-9
Erstausgabe
Hörbuch
  • Arthur Schnitzler: Literatur. Lustspiel in einem Akt. Gelesen von Andrea Seitz, Fabian von Klitzing und Florian Stadler. Musik von Antje Uhle und Wolfgang Roth. PRO ARTE Verlag, April 2003, ISBN 978-3-9808596-2-2
Sekundärliteratur
  • Peter Sprengel: Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1900 - 1918. München 2004. 924 Seiten, ISBN 3-406-52178-9
  • Therese Nickl (Hrsg.), Heinrich Schnitzler (Hrsg.): Arthur Schnitzler. Jugend in Wien. Eine Autobiographie. Mit einem Nachwort von Friedrich Torberg. Fischer Taschenbuch. Frankfurt am Main 2006. 381 Seiten, ISBN 978-3-596-16852-1 (© Verlag Fritz Molden, Wien 1968)
  • Gero von Wilpert: Lexikon der Weltliteratur. Deutsche Autoren A – Z. S. 555, 2. Spalte, 20. Z.v.u. Stuttgart 2004. 698 Seiten, ISBN 3-520-83704-8
  • Giuseppe Farese: Arthur Schnitzler. Ein Leben in Wien. 1862 - 1931. Aus dem Italienischen von Karin Krieger. C. H. Beck München 1999. 360 Seiten, ISBN 3-406-45292-2. Original: Arthur Schnitzler. Una vita a Vienna. 1862 - 1931. Mondadori Mailand 1997

Einzelnachweise

  1. Farese, S. 103 Mitte
  2. Sprengel, S. 500, 3. Z.v.o.

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