Liste von Wasserlösungsstollen im Oberharz

Die Liste von Wasserlösungsstollen im Oberharz ist eine Zusammenfassung von Wasserlösungsstollen in der Region mit den jeweiligen durchschlägigen Gruben.

Liste

NameLängeBauphaseBetriebsphaseGeographische Lage (Mundloch)Durchschlägige GrubenAnmerkungen/Literatur
13-Lachter-Stollen8,9 km1524[1]51° 49′ 39″ N, 10° 16′ 46″ OTreue, Neue Benedicte, Prinz Friedrich Ludwig, Caroline, Haus Sachsen, Rheinischer Wein, Herzog Johann Friedrich, Neue WildemannsgrubeUNESCO-Weltkulturerbe[2]
ältestes, noch erhaltenes Bergwerk im Oberharz
16-Lachter-Stollen3,2 km155151° 49′ 28″ N, 10° 18′ 0″ OSonnenglanz, Segen Gottes, Cherubim, Haus Celle, Rheinischer Wein, Haus Sachsen, Erzengel Gabriel, Weißer Schwan, Himmelfahrt, Herzog Johann Friedrich, Samuel, Bleifeldkein Mundloch, wurde unter Tage begonnen
19-Lachter-Stollen8,8 km1535 bzw. 1551[1]51° 49′ 26,1″ N, 10° 16′ 53,1″ OCaroline, Prinzess-Elisabeth, Haus Ditfurth, Rheinischer Wein, Haus Sachsen, Ernst-August, Herzog Johann Friedrich, St. ElisabethUNESCO-Weltkulturerbe[2]
Edelleuter Stollen1,76 km[3]1534
Ernst-August-Stollen40 km1851–18641864–199251° 47′ 45″ N, 10° 11′ 28″ OCaroline, Ernst-August, Haus Sachsen, Silberne Schreibfeder, Bergwerkswohlfahrt, Ottiliae-Schacht, Silbersegener Schacht, Kaiser-Wilhelm-Schacht, Grube Lautenthals Glück, Königin-Marien-SchachtUNESCO-Weltkulturerbe[2]
jüngster, längster und tiefster Wasserlösungsstollen des Oberharzer Bergbaus
Festenburger Stollen[1]1,1 kmvor 1569bis 180551° 49′ 56″ N, 10° 23′ 48″ OSchacht Herzog Anton Ulrich, Weißer Schwan, Cronenburgs Glückdurch Tiefen Schulenberger Stollen enterbt
Frankenscharrn-Stollen8,5 km1548[1]51° 48′ 27″ N, 10° 18′ 22″ OWeißer Schwan, Rheinischer Wein, Kaiser Carl, Caroline, Prinzess-Elisabeth, Herzog Johann Friedrich, St. ElisabethTeilstrecke auch Unterer-Jesus-Anfangs-Stollen genannt[4]
Fürstenstollen (Clausthal-Zellerfeld)1,1 km[5]1554[1]Mundloch war im Tal gegenüber dem 4. Pochwerk auf dem Thurmrosenhofer ZugSilbersegen, Alter Segen, Sankt Johannes, Neuer Thurm Rosenhof, Alter Thurm Rosenhof, Brand Schacht, Drei Brüderauch tiefer Fürstenstollen
Fürstenstollen (Sankt Andreasberg)0,5 km[3]1600[1]Mundloch war am Knieberg unter Grube Felicitas[6]Felicitas, König Ludewig, St. Andreas, St. MoritzMitte des 18. Jahrhunderts nur noch bis König Ludewig, restliche Strecke verbrochen
Georg Wilhelmer Stollen[1]
Getroster Julius Stollen1,86 km[7]1570[1]Mundloch war am Meibersberg im kleinen Stuffenthalnach Herzog Julius benannt, 28 Lachter unter Oberer Stuffenthaler und 11 Lachter unter Frankenscharrn-Stollen
Glücksrader Stollen[1]
Gnade Gotteser Stollen[1]
Gottes Glücker Stollen[8]0,77 km1737vor 1854 eingestelltMundloch war im GemkenthalJohannesschacht(Mitte des 18. Jahrhunderts Verlängerung bis König Carl geplant, auch Königsglücker Stollen?)
Grumbacher Stollen[1]2 km1719–173051° 51′ 3″ N, 10° 18′ 20″ OHerzog August und Johann Friedrich, Herzog Anton Ulrichoder Krumbacher Stollen
Grünhirscher Stollen10,2 km[9]1582[1]51° 42′ 20,4″ N, 10° 30′ 12″ OGrube Samson, Felicitas, König Ludwig, Sankt Andreas, Catharina Neufang, Grube Wennsglückt7,1 km sind UNESCO-Weltkulturerbe[2]
Hahnenkleer Stollen1,1 km[10]1548–1680 / 1741vor 1854 eingestelltMundloch war im TodtenthalRitter St. Georg, Drei Brüder, Gnade Gottes, Glücks Hoffnung und Bescheert Glück, Theodora und Beständigkeit, Aufrichtigkeit, Herzogin Philippine Charlotte, St. Erasmus am Hahnenkley1741 wieder aufgewältigt, zuvor verbrochen
Himmlischer Heerzug-Stollen2,3 km[11]1552[12] - 1688vor 1854 eingestelltMundloch war im HüttschenthalHimmlisches Heer, Güldene Sonnevom Mundloch bis Güldene Sonne durch alle Spiegelthaler Gruben getrieben, 24,5 Lachter Teufe in Güldene Sonne
Hüttschenthaler Stollen0,46 m[7]1560[1]Baumgartenbereits vom Alten Mann begonnen
(Oberer) Jesus-Anfangs-Stollenbis 1628[7]noch oberhalb des Frankenscharrn-Stollens (Unterer-Jesus-Anfangs-Stollen), Ende des 18. Jahrhunderts schon lange verbrochen[13]
Königin Elisabether Stollen[1]
Langer Stollen0,8 km[14]15881612–1732Mundloch war im Papagegen Thal im Communion Forst[12]Haus Herzberger Fundgrubeetwa 1681 durchschlägig mit Frankenscharrn-Stollen, der 26 Lachter tiefer lag
Laubhütter Stollen1,7 km[15]1686–1719nie in Betrieb51° 47′ 51″ N, 10° 14′ 10″ Okeine Gruben erreichtbereits vom Alten Mann begonnen, ab 1686 verlängert; System aus höherem (1705–1717) und diesem Stollen zwecks Bewetterung
Lautenthaler Hoffnungsstollen4 km[16]1746[1] - 17991799–191051° 51′ 41″ N, 10° 18′ 24″ Ovor allem Gruben des Bockswieser Reviersversorgt Lautenthal seit 1970 mit Trinkwasser
Lauterberger Stollen[17]1696Mundloch war beim LutterflußKupferroseName unbekannt, einzige Funktion Wasserlösung Grube Kupferrose
Magdeburger Stollen1528[1]Mundloch war bei Bad Grund (Zeche)
Oberer Stubenthaler Stollen1,4 km[18]1561[7]vor 1763 verbrochenMundloch war unter dem Hause Sachsen am Berge nach der InnersteHaus Sachsen, Erzengel Gabriel, St. Johannes Enthauptung, Prophet Samuel, Augustusburg, Bleifelder Fundgrubeauch Oberer Stuffenthaler Stollen[19] oder Haus Sachsen Stollen[7]
Oberer wunderbarlicher Heinzenstollen1555[1]eventuell gehörte der Stollen zur Grube Wunderlicher Heinz (1532–1542 aufgefahren) in Wildemann[12]
Oderstollen[1]
Rabenstollen2,5 km[5]1570[20] bzw. 1573[1]Mundloch war im Rabenthal beim Hüttengraben (Mandelpochwerk)Silbersegen, Alter Segen, Sankt Johannes, Neuer Thurm Rosenhof, Alter Thurm Rosenhof, Brand Schacht, Drei Brüder10 Lachter tiefer als Fürstenstollen (CZ)
Sankt Annen Stollen0,5 km[21]1550–16061550–1570 / 1662–1673Redensglück, Jacobs Glück, Wennsglücktfrüher auch St. Heinrichs Stollen[6], 20 Lachter über St. Jacobsglücker Stollen
Schatzkammerstollen[22]0,2 km1570vor 1700 eingestelltMundloch war an der großen Oker gegenüber Schützenhausauch Alter Schatzkammerstollen, in Verbindung mit Grube Schatzkammer aufgefahren
Schulthaler Stollen[22]0,9 km1718vor 1854 eingestelltMundloch war im Schulthale in der Nähe der MühleKaysercrone, Silberlilie, Altenauer GlückMithilfe eines Lichtlochs 1738 mit Strecke der Grube Silberlilie durchschlägig
Seegen Gotteser Stollen[22]0,6 km1727bis 1741Mundloch war am Gewehr der Oker zum Hüttengrabenbei Erscheinen der Quelle temporär eingestellt, da man erst die Gangerkundung bei der Grube Löwenburg abwartete
Sieberstollen13,1 km[23]171651° 42′ 5,5″ N, 10° 28′ 59″ OGrube Samson, Prinz Maximilian, Fünf Bücher Moses, Felicitas, Gnade Gottes, Catharina Neufang, Grube Wennsglückt11,7 km sind UNESCO-Weltkulturerbe[2]
Spötterstollen1,28 km[3]1536[1]Mundloch war am KeilbergKönig Ludewig, Gnade Gottes, Samson, Catharina Neufang
St. Jacobsglücker Stollen1 km[3]1534Mundloch war am Fuß des Beerberges[24]Reichen Trost, St. Margaretha, St. Jacob, St. Burchard, St. Johann, St. Georgen, Weinstockbefand sich auf dem Jacobs Glücker und Weinstocker Gange, ein Flügelort auf dem Reichen Troster Gange (diese Teilstrecke hieß früher Wahrleichnams Stollen)
St. Johannes Stollen (Clausthal-Zellerfeld)1,6 km[25]1554[26] bzw. 1563[25]bis 1628Mundloch war im Bereich Zellbach/Eulenspiegeler TeichSilberkrone, Kron Calenberg, Fortunanoch oberhalb des Frankenscharrn-Stollens, war in den letzten Betriebsjahren bereits fast vollständig verbrochen und das Mundloch nicht mehr auffindbar
St. Johannes Stollen (Sankt Andreasberg)1,1 km[27]1529Mundloch war im Bereich Wäschgrund, Dambach unter St. Andreascreutzer TagesschachtSt. Jacobsglück, Morgenröthe, Silberner Bär, Weinstock13 Lachter unter St. Jacobsglücker Stollen
Tiefer Georg-Stollen25,9 km1777–1799ab 179951° 48′ 17″ N, 10° 14′ 7″ OCaroline, Haus Sachsen, Bergwerkswohlfahrt, St. Lorenzer Schacht, Schacht Samuel, Spiegelthaler Hoffnungsschacht, Herzog-Georg-Wilhelm-Schacht18,5 km sind UNESCO-Weltkulturerbe[2]
Tiefer Sachsen Stollen1,3 km[28]1549–16121612–1650 / 1681–1880Mundloch war gegenüber Zechenhaus am CreutzbergSt. Thomas, St. Jacob, Lautenthals Glückab 1681 nach Wiederaufnahme des Bergbaus bei Lautenthal wurden 700 m zwischen St. Thomas und St. Jacob wieder aufgewältigt
Tiefer Schatzkammerstollen1,8 km1739–1750175051° 48′ 21″ N, 10° 26′ 19″ OSchatzkammerauch Neuer Schatzkammerstollen
Tiefer Schulenberger Stollen[1]2,9 kmvor 1600, ab 171051° 49′ 33″ N, 10° 25′ 25″ OWeißer Schwan, Grube Glücksrad, Neue Gelbe Lilie, Grube St. Urban, Grube Gnade Gottes, Cronenburgs Glück

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Bornemann, Kerl: Berg- und Hüttenmännische Zeitung, 19. Jahrgang. 1860, S. 285.
  2. a b c d e f Ministry for Science and Culture of Lower Saxony: Upper Harz Water Management System. 2008, S. 26, abgerufen am 2. Dezember 2015 (englisch).
  3. a b c d Gruben im Andreasberger Revier. Abgerufen am 11. Dezember 2015.
  4. Freiesleben: Bemerkungen über den Harz. 1795, S. 42.
  5. a b Ließmann: Historischer Bergbau im Harz. 2010, S. 168.
  6. a b Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. 1763, S. 34.
  7. a b c d e Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. 1763, S. 26.
  8. Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. 1763, S. 31.
  9. Ließmann: Historischer Bergbau im Harz. 2010, S. 239.
  10. Dennert-Tanne 71. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 6. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dennert-tanne.de
  11. Dennert-Tanne 126. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 6. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dennert-tanne.de
  12. a b c Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. 1763, S. 25.
  13. Freiesleben: Bemerkungen über den Harz. 1795, S. 47.
  14. Dennert-Tanne 116. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 6. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dennert-tanne.de
  15. Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. 1763, S. 26 f.
  16. Dennert-Tanne 74 (Lautenthal-BGV). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 6. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dennert-tanne.de
  17. Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. 1763, S. 35.
  18. Dennert-Tanne 40. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 6. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dennert-tanne.de
  19. Freiesleben: Bemerkungen über den Harz. 1795, S. 46.
  20. Jugler: Der oberharzische Silberbergbau am Schluss des J. 1849 und der Ernst-August-Stollen. In: Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde., Band 26, Heft 1, 1854, S. 210.
  21. Dennert-Tanne 13 (St. Andreasberg-BGS). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 6. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dennert-tanne.de
  22. a b c Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. 1763, S. 32.
  23. Ließmann: Historischer Bergbau im Harz. 2010, S. 240.
  24. Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. 1763, S. 33 f.
  25. a b Fessner: Gründliche Abbildung des uralten Bergwerks. 2002, S. 92
  26. Jäger: Entwicklung und Wandlung der Oberharzer Bergstädte: Ein siedlungsgeographischer Vergleich. 1972, S. 52
  27. Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. 1763, S. 33.
  28. Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. 1763, S. 27 f.

Literatur

  • Henning Calvör: Acta Historico-Chronologico-Mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori. Verlag der Fürstlichen Waysenhaus-Buchhandlung, Braunschweig 1763.
  • Johann Carl Freiesleben: Bemerkungen über den Harz. Schäferische Buchhandlung, Leipzig 1795.
  • Friedrich Ludwig Christian Jugler: Der oberharzische Silberbergbau am Schluss des J. 1849 und der Ernst-August-Stollen. In: C. J. B. Karsten, H. v. Dechen (Hrsg.): Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde. Band 26 Heft 1. Georg Reimer, Berlin 1854, S. 199–294.
  • Karl Rudolph Bornemann, Bruno Kerl: Berg- und Hüttenmännische Zeitung mit besonderer Berücksichtigung der Mineralogie und Geologie. 19. Jahrgang / Neue Folge: 14. Jahrgang. J. G. Engelhardt, Freiberg 1860.
  • Wilfried Ließmann: Historischer Bergbau im Harz. 3. Auflage. Springer, Berlin 2010, ISBN 978-3-540-31327-4.