Liste von Raumfahrtunfällen
Dies ist eine chronologische Liste von Raumfahrtunfällen, bei denen Menschen während oder in Zusammenhang mit einer bestimmten Raumfahrtmission getötet oder verletzt wurden bzw. in akute Lebensgefahr gerieten.
Chronik
Datum | Art | Vorfall | Tote |
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1. November 1962 | bemannt | Am 1. November 1962 starb Pjotr Iwanowitsch Dolgow bei einem Ausstiegstest in großer Höhe während der Entwicklung eines Ausstiegs aus der Raumkapsel Wostok.[1] | |
14. Dezember 1966 | unbemannt | Das zweite angefertigte Exemplar des neuen Sojus-Raumschiffs sollte zu einem unbemannten Testflug gestartet werden. Da die Triebwerke nicht korrekt arbeiteten, wurde der Start noch auf der Startrampe abgebrochen. 27 Minuten später zündete während des Enttankens der Rakete das Kosmonauten-Notfall-Rettungssystem, woraufhin die gesamte Rakete in Brand geriet und kurz darauf explodierte. Mindestens eine Person kam dabei ums Leben. | 1 |
27. Januar 1967 | bemannt | An Bord einer Apollo-Kommandokapsel brach während einer Startsimulation der auf dem Starttisch stehenden Rakete Feuer aus. Die drei Astronauten Virgil Grissom, Edward H. White und Roger B. Chaffee starben. | 3 |
24. April 1967 | bemannt | Bei Sojus 1 traten im Orbit mehrere Probleme mit der Energieversorgung und Lageregelung auf. Bei der Landung verblieb der Hauptschirm im Behälter, der Reserveschirm konnte sich im Windschatten des nicht abwerfbaren Hilfsschirms nicht entfalten, die Landekapsel stürzte ab. Der Kosmonaut Wladimir Komarow starb beim Aufprall. | 1 |
15. November 1967 | bemannt | Ein amerikanisches Raketenflugzeug vom Typ X-15A geriet in 80 km Höhe außer Kontrolle und zerbrach beim Wiedereintritt in die Atmosphäre. Der Pilot Michael Adams wurde getötet. | 1 |
14. April 1970 | bemannt | Bei der amerikanischen Mission Apollo 13 explodierte 55 Stunden nach dem Start ein Sauerstofftank. Die geplante Mondlandung musste abgesagt werden, alle drei Mannschaftsmitglieder wurden gerettet. 1995 wurde das Drama verfilmt, siehe Apollo 13 (Film). | 0 |
29. Juni 1971 | bemannt | Bei der Landung der Rückkehrkapsel des Raumschiffs Sojus 11 erstickten die Kosmonauten Georgi Dobrowolski, Wiktor Pazajew und Wladislaw Wolkow. Ein Frischluftventil hatte sich beim Absprengen des Service-Moduls nach erfolgtem Bremsmanöver noch im All zu früh geöffnet, so dass die Atemluft aus der Rückkehrkapsel entwich. Druckanzüge wurden in der Kapsel nicht getragen. | 3 |
26. Juni 1973 | unbemannt | Bei der Explosion einer startklaren Kosmos-3M-Rakete auf der Startrampe kamen am Kosmodrom Plessezk neun Personen ums Leben. | 9 |
5. April 1975 | bemannt | Bei der Sojus-18-1-Mission versagte die Trennung der dritten Stufe, die Kosmonauten wurden durch das normale Landesystem gerettet, erlitten aber innere Verletzungen. | 0 |
18. März 1980 | unbemannt | Während des Auftankens explodierte in der sowjetischen Raumfahrtbasis Plessezk direkt auf der Startrampe eine Wostok-2M-Rakete. 48 Menschen wurden getötet. | 48 |
19. März 1981 | unbemannt | Nach der erfolgreichen Countdown-Übung des ersten Space Shuttles atmeten sechs Ingenieure puren Stickstoff ein. Zwei der Männer verstarben.[2] | 2 |
26. September 1983 | bemannt | Während des Starts geriet die Trägerrakete von Sojus T-10-1 auf dem Starttisch in Brand und explodierte. Das Raumschiff mit den Kosmonauten wurde durch das automatisierte Rettungssystem von der Rakete gezogen, die Besatzung blieb unverletzt. | 0 |
28. Januar 1986 | bemannt | Die Raumfähre Challenger zerbrach 73 Sekunden nach dem Start. Sieben Astronauten (Dick Scobee, Michael Smith, Ronald McNair, Ellison Onizuka, Judith Resnik, Gregory Jarvis und Christa McAuliffe) starben. | 7 |
25. Januar 1995 | unbemannt | Eine chinesische Trägerrakete vom Typ CZ-2E stürzte nach dem Start ab. Trümmer töteten nach offiziellen Angaben 21 Bewohner eines Dorfes, laut westlicher Medienberichte etwa 120. | 21-120 |
15. Februar 1996 | unbemannt | Wenige Sekunden nach dem Start vom Kosmodrom Xichang wich eine chinesische CZ-3B mit einem kommerziellen Intelsat-Kommunikationssatelliten vom Kurs ab und schlug in einem nur wenige Kilometer entfernten Dorf auf, wo die noch nahezu vollbetankte Rakete explodierte. Medien und westliche Experten wurden nicht an den Unfallort gelassen. Offiziell wurden von der chinesischen Führung 6 Tote und 57 Verletzte bestätigt, inoffizielle Stellen sprechen von bis zu 500 Toten. | 6-500 |
15. Oktober 2002 | unbemannt | Eine Sojus-U-Rakete stürzte nur Sekunden nach dem Start in Plessezk zurück auf die Startplattform und explodierte. Ein Soldat wurde durch die Explosionsdruckwelle in einem benachbarten Gebäude getötet. | 1 |
1. Februar 2003 | bemannt | Bei der Rückkehr zur Erde wurde die Raumfähre Columbia aufgrund einer beim Start erfolgten Beschädigung des Hitzeschildes zerstört. Sechs amerikanische und ein israelischer Astronaut starben (Rick Husband, William C. McCool, Michael P. Anderson, David M. Brown, Kalpana Chawla, Laurel Clark und Ilan Ramon). | 7 |
22. August 2003 | unbemannt | Eine brasilianische Trägerrakete VLS-1 explodierte bei Startvorbereitungen und tötete 21 Techniker. | 21 |
31. Oktober 2014 | bemannt | Bei einem Testflug stürzte der SpaceShipTwo-Prototyp VSS Enterprise ab. Einer der beiden Piloten, Peter Siebold, konnte sich per Fallschirm retten, Mike Alsbury kam ums Leben. | 1 |
11. Oktober 2018 | bemannt | Kurz nach dem Start der Sojus MS-10 versagte die Trägerrakete. Die Kapsel musste durch den Zwischenfall 25 km entfernt von der kasachischen Stadt Dscheskasgan notlanden und dabei in einem steileren Winkel auf die Erde zurückkehren als üblich. Such- und Rettungsteams fanden die beiden Raumfahrer unverletzt bei der Landekapsel. | 0 |
Literatur
- Matthias Gründer, Horst Hoffmann, Gerhard Kowalski: SOS im All. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-339-X.
- Karcev Chazanovskij: Warum irrten die Experten?. 3. Auflage, Verlag Technik, Berlin 1990, ISBN 3-341-00545-5.
- David J. Shayler: Disasters and accidents in manned spaceflight. Springer, London 2000, ISBN 1-85233-225-5.
Weblinks
- Kalter Krieg und Katastrophen
- Information on the STS-51L/Challenger Accident (englisch)
- Liste der tödlichen Unfälle der bemannten Raumfahrt (englisch)
- Zusammenfassung der Unfälle der bemannten Raumfahrtprogramme (1963–1969) – NASA-Bericht (PDF) (englisch; 7,52 MB)
- Zusammenfassung der Unfälle der bemannten Raumfahrtprogramme (1970–1971) – NASA-Bericht (PDF) (englisch; 4,92 MB)
Einzelnachweise
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Wreck of the structure of the VLS launch pad due to the 2003 Alcântara VLS accident
At about 76 seconds, fragments of the Orbiter can be seen tumbling against a background of fire, smoke and vaporized propellants from the External Tank. The left Solid Rocket Booster (SRB) flys rampant, still thrusting. The reddish-brown cloud envelops the disintergrating Orbiter. The color is indicative of the nitrogen tetroxide oxidizer propellant in the Orbiter Reaction Control System.
On January 28, 1986 frigid overnight temperatures caused normally pliable rubber O-ring seals and putty that are designed to seal and establish joint integrity between the Solid Rocket Booster (SRB) joint segments, to become hard and non-flexible. At the instant of SRB ignition, tremendous stresses and pressures occur within the SRB casing and especially at the joint attachment points. The failure of the O-rings and putty to "seat" properly at motor ignition, caused hot exhaust gases to blow by the seals and putty. During Challenger's ascent, this hot gas "blow by" ultimately cut a swath completely through the steel booster casing; and like a welder's torch, began cutting into the External Tank (ET).
It is believed that the ET was compromised in several locations starting in the aft at the initial point where SRB joint failure occured. The ET hydrogen tank is believed to have been breached first, with continuous rapid incremental failure of both the ET and SRB. The chain reaction of events occurring in milliseconds culminated in a massive explosion.
The orbiter Challenger was instantly ejected by the blast and went askew into the supersonic air flow. These aerodynamic forces caused structural shattering and complete destruction of the orbiter. Though it was concluded that the G-forces experienced during orbiter ejection and break-up were survivable, impact with the ocean surface was not. Tragically, all seven crewmembers perished.