Liste von Fachbegriffen des japanischen Holzschnitts

Die Liste enthält eine stichwortartige Erklärung von Fachbegriffen, die in der einschlägigen Literatur für die Beschreibung japanischer Farbholzschnitte verwendet werden. Sie umfasst neben Papierformaten und Drucktechniken auch die Bezeichnungen der an der Produktion beteiligten Menschen und die am häufigsten vorkommenden Begriffe zur inhaltlichen Beschreibung der Drucke.

Eingeschlossen sind ebenfalls Begriffe aus der Buchproduktion, da viele Holzschnittkünstler auch Illustrationen für zeitgenössisches Bücher entworfen haben.

Alphabetische Liste

BezeichnungKanjiErklärung
Abuna-eあぶな絵Wörtl. „Gefährliches Bild“, erotische Darstellungen, aber im Unterschied zum Shunga ohne sexuelle Inhalte
Aiban間判Papierformat mittlerer Größe, ca. 33 × 23 cm
Aizuri-e藍摺り絵Wörtl. „Blaudruck-Bild“, Drucke bei denen anstelle mehrerer Farbplatten unterschiedliche Blautöne von Preußisch-Blau verwendet wurden
Aka-e赤絵Wörtl. „Rotes Bild“, Bezeichnung von Drucken der Meiji-Zeit, für die importierte Anilinfarben insbesondere starke Rottöne verwendet wurden; siehe auch Hōsō-e
Akahon赤本Wörtl. „Rotes Buch“, in einem roten Umschlag gebundene Bücher, im späten 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts als illustrierte Lesebücher für Kinder produziert; während der Meiji-Zeit wurden damit komische Bücher bezeichnet
Aohon青本Wörtl. „Hellblaues Buch“, in einem hellblauen Umschlag gebundene, illustrierte Bücher, die Mitte des 18. Jahrhunderts literarische Themen wie Kabuki, Jōruri, Geschichten und Legenden beinhalteten
Aragoto荒事Wörtl. „Raues Spiel“, ein Stil des Kabuki-Theaters, der dynamische und übertriebene Bewegungen verwendet, um furchtlose und mutige Helden darzustellen
AratameWörtl. „Geprüft“, rundes Zensursiegel auf Holzschnitten, von 1853 bis 1858 in Gebrauch, dann von 1859 bis 1871 in einem mit dem Datum kombinierten Siegel verwendet
Asobi-e遊び絵Wörtl. „Spiel-Bild“, Drucke, die in irgendeiner Form als Kinderspielzeug gedacht waren
Atamabori首彫Wörtl. „Kopf-Schneider“, Bezeichnung des Holzschneiders, der die feinen Linien der Druckplatte geschnitten hat, wie z. B. die Gesichter, Frisuren, Hände und Füße; siehe auch Kashirabori
Atenashi-bokashi当てなしぼかしWörtl. „Ungerichtetes Schattieren“, bei dieser Drucktechnik werden Farbe und Wasser getrennt auf die Druckplatte aufgebracht und dort mit einem Pinsel unregelmäßig vermengt, sodass beim Druck ein leicht nebliger Effekt entsteht
Atohan後版Wörtl. „Später Druck“, Druck aus einer späteren Auflage
Atorakkan後落款Wörtl. „Späte Signatur“, Bezeichnung für die Praxis auf unsignierten Drucken nachträglich Signaturen hinzuzufügen, um den Verkaufswert der Drucke zu erhöhen
Atozuri, auch
Nochizuri gelesen
後摺Wörtl. „später Abzug“, Druck aus einer späteren Auflage
Azuma-e東絵Wörtl. „Osthauptstadt-Bilder“, „Bilder aus Edo“, dem heutigen Tokio, wurde als Synonym für Holzschnitte im Allgemeinen gebraucht
Azuma Nishiki-e東錦絵Wörtl. „Osthauptstadt-Brokatbilder“, wurde als Synonym für Farbholzschnitte im Allgemeinen gebraucht
Baren馬棟 / バレンElastischer, rund-flacher Reiber mit dem das Papier von der Rückseite auf die eingefärbte Druckplatte angerieben wurde
Baiyaku-e売薬絵 / 売り薬絵Wörtl. „Verkauf-Medikament-Bild“, Drucke, die für Arzneimittel werben
Banzuke番付Theaterzettel, Programmheft, aber auch Drucke, die das Ensemble eines Theaters bzw. die Rollen eines Schauspielers einer Theatersaison darstellen
Beni-e紅絵Wörtl. „Rot-Bild“, handkolorierte Schwarzdrucke, die mit einem aus Safran gewonnenen rosa bis roten Farbstoff ausgemalt wurden
Benigirai-e紅嫌い絵Wörtl. „Rot vermeidendes Bild“, Farbdrucke ohne Rot bzw. ohne Rottöne; die Farbpalette umfasste die Farben Violett, Grün, Grau und Gelb; Drucke dieser Art waren insbesondere in den 1780er und 1790er Jahren in Mode
Benizuri-e紅摺絵Wörtl. „Rot-Druck-Bild“, Zwei- bzw. Dreifarbendrucke, die ab ca. 1740 vor der Einführung des Vielfarbendruckes entwickelt wurden; neben Rot wurden die Farben Grün, Gelb, Braun oder Violett verwendet
Bero-aiベロ藍Preußisch-Blau bzw. Berliner-Blau, ab 1820 aus Europa importiertes synthetisches Farbpigment, das besonders auf Drucken des 2. Viertels des 19. Jahrhunderts beliebt war
Bijin-ga bzw. Bijin-e美人画 / 美人絵Wörtl. „Bild schöner Menschen“, ursprünglich waren damit sowohl Männer als auch Frauen gemeint, ab dem 18. Jahrhundert wurden damit Drucke von Frauen bezeichnet, vornehmlich Frauen aus den Bordellen
Bokashi / Bokashizuriぼかし / ぼかし摺Wörtl. „Schattierung“, Drucktechnik, bei der durch abgestuften Farbauftrag auf der Druckplatte ein Schattierungseffekt entstand
Bunraku文楽Das klassische japanische Puppentheater
Butsuga仏画Buddhistisches Bild, auch als Mokuhan Butsuga bezeichnet (木版仏画)
Chimidoro-e血塗絵Wörtl. „Blutrünstiges Bild“, Drucke mit der Darstellung brutaler Gewalttaten
Chōnin町人Wörtl. „Stadt-Mensch“, Stadtbürger (im Gegensatz zu Samurai und Bauern)
Chūban中判Papierformat, Mittelformat, ca. 26 × 19 cm
Chūshingura-e忠臣蔵絵Drucke mit Darstellung des Rachfeldzugs der 47 herrenlosen Samurai
Chū-tanzaku-ban中短冊判Papierformat, ca. 38 × 13 cm
Chirimen-e縮緬絵Wörtl. „Geschrumpfter Faden-Druck“, Krepppapierdruck
Damashi-e騙し絵Wörtl. „Betrügerisches Bild“, Illusionsdruck, Trompe-l’œil
Dōban銅版Wörtl. „Kupferplatte“, Kupferstich, um 1780 in Japan eingeführt und von japanischen Künstlern für Landschaftsdrucke und Nachahmungen europäischer Drucke übernommen
Dōbori胴彫りBezeichnung der Holzschneider, die die einfachen Partien der Druckplatten angefertigten
Dōgō堂号Bezeichnung des offiziell registrierten Firmennamens von Verlegern
Dōsa礬水Leimung des Papiers
Dōsaibiki礬水引きMischung aus Leim und Alaun für die Präparierung hochwertiger Drucke vor dem Farbauftrag
Dōtonbori道頓堀Name des Theaterviertels in Naniwa (heute Ōsaka)
EPräfix bzw. Suffix mit der Bedeutung Bild, Abbildung, Illustration
Edaisen絵題簽Illustriertes Titeletikett von Büchern
Edo-e江戸絵Wörtl. „Edo-Bilder“, da Edo (heute Tokio) Zentrum der Holzschnittproduktion war, wurde der Begriff als Synonym für Holzschnitte im Allgemeinen gebraucht
Edokko江戸っ子Wörtl. „Edo-Kind“, Bezeichnung für die Bewohner Edos
Edoribonゑどり本Frühe Buchdrucke mit handkolorierten Illustrationen
Efūtō絵封筒Bedruckte Briefumschläge
Ehon絵本Wörtl. „Bilderbuch“, illustriertes Buch
Ehon Banzuke, kurz Ebanzuke絵本番付 / 絵番付Illustriertes Heftchen mit einer kurzen Zusammenfassung eines Kabuki-Stückes
Eiribon絵入り本Illustriertes Buch, Vorläufer des Ehon, bei dem die Illustrationen überwiegen
Eiri kyōgenbon絵入狂言本Illustriertes Buch mit der Zusammenfassung eines Kabuki-Stückes
Egoyomi絵暦Wörtl. „Bild Kalender“, Druck, auf dem die zyklischen Jahreszeiten oder die Zahlen für die langen und kurzen Monate des japanischen Luni-Solar-Kalenders – meist in der Form eines Bilderrätsels – verzeichnet waren
Ekyōdai絵兄弟Wörtl. „Zusammenhängendes Bild“, Kartuschenbild innerhalb eines Druckes, das eine passende Ergänzung zum Inhalt des Druckes darstellte
Ema絵馬Wörtl. „Pferde-Bild“, eine hölzerne Votivtafel
Emaki / Emakimono絵巻 / 絵巻物Wörtl. „Bildrolle“, illustrierte Erzählung, die als Handrolle produziert wurde
Enbon艶本Wörtl. „Bezauberndes Buch“, illustriertes Buch mit sexuellen Inhalten
Eshi絵師 / 画師Maler, Künstler
Ezōshi絵草紙Wörtl. „Bildlesehefte“, illustrierte Geschichten und Erzählungen
Ezōshi-ya絵草紙屋Laden, in dem Bücher und Drucke verkauft wurden
Fude„Pinsel“, „schreiben“, als Suffix zur Künstlersignatur mit der Bedeutung „gemalt von …“, im Zusammenhang mit Signaturen ist die On-Lesung als „Hitsu“ gebräuchlicher
Fūkeiga風景画Landschaftsbild
Fukibokashi拭きぼかしWörtl. „Wisch-Schattierung“, bei dieser Technik wurde ein Teil der zu druckenden Farbfläche vor dem Farbauftrag mit einem feuchten Tuch benetzt, um einen fließenden Übergang von heller zu dunkler Farbe zu erreichen
Fukusei複製Reproduktion, Faksimile
Fūshi-ga風刺画 / 諷刺画Satirische Bilder/Drucke
Fūzokuga風俗画Genrebild, Szenendarstellung
GaSuffix für „Bild“ oder „gemalt“, „gezeichnet“, im Zusammenhang mit einer Signatur „gemalt von …“
Gafu画譜Wörtl. „Bild-Blatt“, Buch mit Bildern bzw. Album
Gasan画賛Suffix zu Signaturen, „gemalt und unterzeichnet von …“
Gampi雁皮Bezeichnung einer hochwertigen, dicken Papiersorte
Geigi芸妓Eine andere Bezeichnung für Geisha mit abwertender Bedeutung wie „Tanzmädchen“ oder Prostituierte
Geiko芸子Bezeichnung der Geisha aus dem Raum Ōsaka/Kyōto, aber auch im Sinne von Geigi verwendet
Geimei芸名Bezeichnung des Bühnennamens von Schauspielern, mit dem sie auch von ihnen verfasste Gedichte auf Holzschnitten signierten
Geisha芸者Wörtl. „Person der Künste“, ursprünglich geschlechtsneutral, später Bezeichnung für Unterhaltungskünstlerinnen; im Zusammenhang mit Farbholzschnitten häufig als Euphemismus für Prostituierte verwendet
Genji-e源氏絵Wörtl. „Bild des Genji“, Bezeichnung für Holzschnitte, die Szenen aus dem Leben des Prinzen Genji darstellen
Giga戯画Bilder mit komischen Inhalten, aber auch als Signaturzusatz, „zur Unterhaltung (des Publikums) gezeichnet von …“
„Spitzname“, „Künstlername“, „Pseudonym“, Bezeichnung des Namens, den Künstler von ihrem Lehrmeister erhielten bzw. der Beinamen, die sie ihrem Künstlernamen selbst hinzufügten, z. B. Kōchōrō (Beiname) Kunisada (Künstlername)
Gofun胡粉weißer Farbstoff, der aus zerstoßenem Muschelkalk gewonnen wurde
Gōkan合巻Wörtl. „Zusammengehörende Bände“, in mehreren Bänden erschienene, illustrierte Erzählungen
Gomazuriごま摺Wörtl. „Sesam-Druck“, Drucktechnik bei der eine zweite, dünne Farbschicht über eine erste, bereits gedruckte Farbschicht aufgetragen wurde, um einen seidenmatten Effekt zu erzielen
Gosho-e御所絵Wörtl. „Palast-Bild“, Drucke aus der Meiji-Zeit, die den Tennō, seine Familie und Angehörige der Regierung darstellen
GwaVeraltete Transkription von „ga“
Gyōji-in行事印Wörtl. „Schiedsrichter Siegel“, Zensursiegel eines Vertreters der Verleger-Gilde, das von 1811 bis 1814 in Gebrauch war
Habahiro Hashira-e幅広柱絵Wörtl. „Breites Pfosten-Bild“, Papierformat 69–75 × 25–30 cm, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Gebrauch
Haiku / Haikai俳句 / 俳諧17-silbiges Kurzgedicht mit lyrischem Inhalt
Haimyō俳名„Poesiename“, Bezeichnung des Pseudonyms, mit dem unter anderem Schauspieler Gedichte auf Drucken signierten
Hakkake bokashi八掛ぼかしSchattierung mit Verlauf in einen anderen Farbton
HanDruck, als Suffix mit der Bedeutung „verlegt von …“
Hanga版画Wörtl. „Druck-Bild“, allgemeine Bezeichnung für einen Holzschnitt
Hangi版木Druckplatte
Hangishi版木子Wörtl. „Meister der Druckplatten“, Holzschneider
Hangiya版木屋Wörtl. „Haus der Drucke“, Verlag, Laden, der Holzschnitte verkaufte
Hanji-e判じ絵„Bilderrätsel-Drucke“
Hankoku版刻Nachdruck, Reproduktion
Hanmoto版元Verleger
Hanmoto-in版元印Verlegersiegel
Hampon版本Gedrucktes Buch
Hanshi-bon半紙本 / 判紙本Das gebräuchlichste Buchformat, ca. 23 × 16 cm
Hanshin-e半身絵Wörtl. „Körperhälften-Druck“, Halbfiguren-Porträt
Hanshita版下Mit dem Pinsel gezeichneter Entwurf für einen Holzschnitt
Haribako-e針箱絵Wörtl. „Nähkasten-Druck“, querformatige Drucke zum Aufkleben auf Kästchen, die vorwiegend in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hergestellt wurden
Harimaze-e張交絵Wörtl. „Mischformat-Bilder“, Druck mit zwei oder mehreren Motiven auf einem Blatt
Hashika-e麻疹絵Wörtl. „Masern-Bild“, im Jahr 1862 anlässlich einer Masernepidemie entstandene Drucke, die Ratschläge zur Behandlung der Krankheit gaben und als Schutzamulett gedacht waren
Hashira-e柱絵„Pfosten-Bild“, Papierformat 69–75 × 12–16 cm
Higa秘画Wörtl. „Geheime Bilder“, Drucke mit sexuellem Inhalt, siehe Shunga
Hikifuda引き札Werbeflugblätter
Hikitsuke引き付け / 引付けStrichförmige Passmarke an einer Seite der Druckplatte
Hissha筆者Schreiber, Kalligraf
Hitsu„Pinsel“, „schreiben“, als Suffix zur Künstlersignatur mit der Bedeutung „gemalt von …“
Hori„Geschnitten von …“, Signaturzusatz für den Plattenschneider
Horishi / Horikō彫師 / 彫工Plattenschneider, Holzschneider
Horimono-e彫物絵„Tätowierungs-Bilder“, Bezeichnung für Drucke, auf denen tätowierte Personen abgebildet waren
Hōsho奉書Bezeichnung für ein hochwertiges Papier, das hervorragend für Holzschnitte geeignet war
Hōsō-e疱瘡絵Wörtl. „Pocken-Bild“, Drucke als Schutzamulett gegen Pockenerkrankung, aber auch scherzhafte Bezeichnung der „Rot-Bilder“ (siehe Aka-e)
Hosoban細判Papierformat, ca. 32–33 × 15–16 cm
Hyō-in表印Wörtl. „Zeichen-Siegel“, Bezeichnung des Verlagslogos, das häufig anstelle des Hanmoto-in auf den Drucken angebracht war
Ichimai-e一枚絵Wörtl. „Ein-Blatt-Drucke“, bezeichnete zunächst, um 1700, die Drucke, die als eigenständige Produktion erschienen und keine Illustrationen für Bücher waren, später Bezeichnung für alle Drucke, die für den kommerziellen Verkauf bestimmt waren
Ichimonji-bokashi一文字ぼかしWörtl. „Nummer-Eins-Schattierung“, gleichmäßige Farbabstufung zumeist vom oberen Bildrand ausgehend, um z. B. mit der blauen Farbe des Himmels den Eindruck von Tiefe zu erwecken
Inkoku陰刻Wörtl. „Dunkel schnitzen/schneiden“ (Ausschneiden dessen, was dargestellt werden soll, anstatt es wie sonst üblich stehen zu lassen), Technik zur Herstellung von Ishizuri-e
Ippai一杯Anzahl der Drucke, die für eine Auflage hergestellt wurden
Ireki入れ木Wörtl. „Eingelegtes Holz“, Bezeichnung für Drucke, die durch das Auswechseln einzelner Bereiche der Druckplatte, Namenskartuschen und/oder Köpfen von Personen, bei späteren Auflagen wieder verwendet wurden
Irezumi-e入墨絵„Tätowierungs-Bilder“, Bezeichnung für Drucke, auf denen tätowierte Personen abgebildet waren
IroFarbe
Iroita色板Wörtl. „Farb-Brett“, Bezeichnung für Druckplatten, mit denen die unterschiedlichen Farbpartien gedruckt wurden
Ishizuri-e石折絵Wörtl. „Steinabreibungs-Bild“, Holzschnitt, der eine Steinabreibung imitiert
Ita-bokashi板ぼかしWörtl. „Brett-Schattierung“, Drucktechnik, bei der durch Abschrägen einzelner Linien der Konturenplatte ein Schattierungseffekt an deren Rändern der Linien erzielt wurde
Jiguchi-e地口絵Wörtl. „Wort-Spiel-Bild“, Drucke, auf den Figuren oder Tiere Schriftzeichen bilden
Jitsubushi地潰しEinfärben des ansonsten weißen Hintergrundes eines Druckes mit einer einheitlichen Farbe
Jōruri浄瑠璃Rezitativ vorgetragene Texte zum Puppentheater und im Kabuki
Jihondon’ya地本問屋Verleger und Buchgroßhändler
Jōge-e上下絵Wörtl. „Auf-und-Ab-Bild“, Drucke, die sowohl von unten als auch auf den Kopf gedreht betrachtet werden konnten und dabei oft einen unterschiedlichen Sinn ergaben
Jōmon定紋Bezeichnung für das Familienwappen; auf Holzschnitten ist damit das Wappen der Schauspieler gemeint
Jōshi上梓Suffix mit der Bedeutung „veröffentlicht von …“, im Impressum von Büchern gebraucht
Kakuban角判Papierformat, annähernd quadratisch ca. 20–21 × 18–19 cm
Kabuki歌舞伎Wörtl. „Gesang und Tanz“, Bezeichnung des bürgerlichen, japanischen Theaters
Kabuki-e歌舞伎絵Wörtl. „Kabuki-Bild“, Druck mit Darstellungen von Szenen aus dem Kabuki
Kabusebori被彫Anfertigung eines Faksimiledruckes unter Verwendung eines Originaldruckes
Kachō-e / Kachō-ga花鳥絵 / 花鳥画Wörtl. „Blumen-Vogel-Bild“, Bezeichnung für Drucke mit Naturdarstellungen
Kaemon替紋Alternatives Wappen, das von Schauspielern gelegentlich anstelle ihres Jōmon getragen wurde
Kagamia-e鏡絵Wörtl. „Spiegel-Bild“, verschleiernde Bezeichnung von Drucken mit sexuellem Inhalt
Kage-e影絵Wörtl. „Schatten-Bild“, Drucke, auf denen Personen nur im Schattenriss wiedergegeben waren
KagiかぎL-förmige Passmarke in einer Ecke der Druckplatte
Kaimyō戒名Bezeichnung des posthumen buddhistischen Namens eines Verstorbenen, der auf Shini-e angegeben wurde
Kaika-e開化絵Wörtl. „Aufklärungs-Bild“, „Bild vom kulturellen Aufbruch“, Drucke, die in der Meiji-Zeit über die in Japan durch den Westen angeregte Neuerungen und Errungenschaften informieren sollten
Kakeawase懸合せBezeichnet das Übereinanderdrucken von Farben
Kakemono掛物Wörtl. „Hänge-Ding“, Malerei oder Druck, die als Hängerolle montiert waren
Kakemono-e掛物絵Wörtl. „Hänge-Ding-Druck“, hochformatige Drucke ebenso wie vertikale Diptychen und Triptychen, die als Kakemono montiert werden konnten
Kakihan / Kaō書判 / 花押Bezeichnung eines ornamental gestalteten Signets eines Künstlers, oft in Ergänzung zur Signatur, z. B. Kiri-in und Toshidama-in
Kamuro禿Bezeichnung von ins Bordell verkauften Mädchen im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren, die älteren Prostituierten zur Ausbildung anvertraut waren
Kamigata上方Bezeichnung der Region Kyōto/Ōsaka während der Edo-Zeit
Kamigata-e上方絵Wörtl. „Kamigata-Bild“, Bezeichnung für Drucke aus Ōsaka
Kanazoshi仮名草子Wörtl. „Kana-Lesehefte“, illustrierte Lesehefte mit Text in Kana-Schrift aus dem 17. Jahrhundert
Kanban看板Theaterposter
Kanpan官版Offizielle Veröffentlichungen des Bakufu
Kansubon巻子本Buch in der Form einer Handrolle
Kaomise顔見世Wörtl. „Gesicht-Zeigen“, Vorführungen eines Kabuki-Theaters zu Saisonbeginn im 11. Monat des Jahres, bei der die Schauspieler ohne Make-up auftraten
Kaomise Banzuke顔見世番付Wörtl. „Gesicht-Zeigen-Plakat“, Theaterplakat anlässlich des Kaomise, das die Schauspieler in Prachtgewändern zeigte
Kappazuri合羽摺Schwarzweiß-Drucke, bei denen die einzufärbenden Flächen mit Hilfe von Schablonen koloriert wurden
Karazuri空摺りWörtl. „Leerer Druck“, Blindpressung oder -prägung ohne Farbauftrag
Karuta-e歌留多絵Wörtl. „Spielkarten-Bild“, Drucke für unterschiedliche Kartenspiele
Kashirabori頭彫Bezeichnung des Holzschneiders, der die feinen Linien der Druckplatte geschnitten hat, wie z. B. die Gesichter, Frisuren, Hände und Füße; siehe auch Atamabori
Kawaraban瓦版Wörtl. „Dachziegel-Druck“, billig und einfach gedruckte Flugblätter zur Nachrichtenverbreitung, Vorläufer der mehrfarbigen Zeitungsdrucke der Meiji-Zeit
Keisei傾城Wörtl. „Burgbrecherin“, Bezeichnung für Kurtisanen und Prostituierte, für die Freier ein Vermögen ausgaben
Kentō見当Passmarken auf den Druckplatten für den Mehrfarbendruck, um 1740 in Japan eingeführt
Kibyōshi黄表紙Illustrierte Erzählungen in Buchform
Kimedashi / Kimekomiきめ出し / きめ込みBlindpressung oder -prägung, durch die bedruckte Flächen im Relief erscheinen
Kinginzuri金銀摺Druck mit verschiedenen Metallpulvern, meist Messing oder Kupfer
Kira-e / Kirara-e雲母絵Wörtl. „Glimmer-Bild“, Drucke auf denen zur Erzielung eines Glitzereffekts mineralischer Glimmer aufgetragen wurde
Kirazuri雲母摺Druck mit mineralischem Glimmer
Kisekae-e着せ替絵Wörtl. „Kleidung-Ersatz-Bild“, Ausschneidebögen für Puppenkleider, Frisuren usw. (Papierfiguren, denen unterschiedlicher Kleidung, Kostüme usw. angezogen werden konnte)
Kiri-eきり絵Wörtl. „Schneide-Bild“, Bastelbögen zum Ausschneiden für Kinder
Kiri-in桐印Wörtl. „Paulownia-Siegel“, Siegel in der Form einer Paulownia-Blüte, das von Kuniyoshi und seinen Schülern verwendet wurde, gelegentlich auch als Yoshikiri-in bezeichnet
KiwameWörtl. „Geprüft“, ein rundes Zensursiegel, das von 1791 bis 1842 in Gebrauch war
Kizuri-e黄摺絵Druck mit gelbem Hintergrund
Koban小判Papierformat, ca. 12 × 16 cm
Kokatsujiban古活字版Bezeichnung der Bücher, die Ende des 16. Jahrhunderts mit beweglichen Lettern gedruckt worden waren
Koma-e駒絵Wörtl. „Stück-Druck“, illustrierte Kartusche innerhalb eines Druckes
Kōmōga紅毛画Wörtl. „Rothaar Bild“ (Rothaar steht als Synonym für Holländer), japanische Malerei und Holzschnitte im westlichen Stil
Kōshokubon好色本Wörtl. „Wollüstiges Buch“, Bezeichnung für illustrierte Bücher mit sexuellen Inhalten
KōzoMaulbeerbaum, aus dessen Fasern der größte Teil des japanischen Papiers hergestellt wurde
Kuchi-e口絵Wörtl. „Mund-Bild“, sinngemäß „Eingangs-Bild“, Titelblatt
Kubari-bon贈り本Wörtl. „Geschenk-Buch“, Bezeichnung für privat herausgegebene, illustrierte Bücher und Alben
Kugi-e釘絵Wörtl. „Nagel-Bild“ („mit einem Nagel gekratztes Bild“), Drucke, die (scheinbar echte) Graffiti an Hauswänden wiedergaben, oft mit satirischem Inhalt
Kumiage-e組み上げ絵Bastelbögen zum Ausschneiden und Zusammenkleben, um z. B. einen Jahrmarkt oder ein Theater nachzubauen
Kurobon黒本Wörtl. „Schwarzes Buch“, illustrierte, populäre Erzählungen in schwarzen Einbänden, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts insbesondere von Angehörigen der Torii-Schule gestaltet wurden
Kuro-e黒絵Wörtl. „Schwarzes Bild“, eine andere Bezeichnung für Ishizuri-e
Kurokira黒雲母Glimmerdruck mit schwarzer Farbe
Kusazōshi草双紙Literarisch „Stinkendes Heft“, spöttische Bezeichnung für illustrierte Geschichtenbücher billiger Machart
Kyōgen狂言Possenartiges Zwischenspiel bei - und Kabuki-Aufführungen
Kyōgen-bon狂言本Illustriertes Theaterbuch, das in Kurzform den Inhalt eines Kabuki-Stückes wiedergab
Kyōgōzuri-e校合摺絵Wörtl. „Untersuchen-vergleichen-Druck-Bild“, Probeabdruck von der Konturenplatte
Kyōka狂歌Wörtl. „Tolles/verrücktes Gedicht“, bezeichnet ein Waka-Gedicht mit satirischem Inhalt
Maiko舞妓Wörtl. „Tanzende Sängerin“, Bezeichnung für Geisha, die ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben
Makura-e枕絵Wörtl. „Kopfkissen-Bild“, eine andere Bezeichnung für Shunga
Mameban豆判Wörtl. „Bohnen-Druck“, Bezeichnung für sehr kleine Drucke (12 × 8 cm und kleiner)
Mamebon豆本Wörtl. „Bohnen-Buch“, Bezeichnung für sehr kleine Bücher
Manga漫画Wörtl. „Unzusammenhängendes Bild“, ursprünglich Skizze, heute Comic, Cartoon
MasaPapier aus den Fasern des Japanischen Spindelstrauchs, das hervorragend für Holzschnitte geeignet war
Megane-e眼鏡絵Wörtl. „Brillen-Bild“, negativ gedruckte Bilder, die in einem Guckkasten betrachtet werden konnten
Meisho-e名所絵Drucke von Ansichten berühmter Orte oder Plätze
Meisho-ki名所記„Aufzeichnungen über berühmte Orte“, illustrierte Reiseführer
Mi-e見得Bezeichnung bestimmter Szenen im Kabuki-Theater, in denen die Schauspieler in dramatischen Posen für eine Zeitlang verharrten
Mimasu(-mon)三枡(紋)Wörtl. „Drei Reismaße“, Wappen (mon) des Ichikawa-Clans
Mitate-e見立絵Parodie, Travestie, Darstellung von altem Bekannten in neuer Form, aber auch „so als ob“
Mizu-e水絵Wörtl. „Wasser-Bild“, Bezeichnung für Drucke in hellblauer Farbe, die um die Mitte des 18. Jahrhunderts beliebt waren
Moji-e文字絵Wörtl. „Buchstaben-Bild“, Bezeichnung für Bilder, die aus Kanji komponiert waren
Mokuhan木版Drucken des Holzschnitts
Mokumezuri木目摺Wörtl. „Holz-Auge-Druck“, Druck, der die Maserung der Druckplatte besonders hervorhebt
Mokutaku zuri-e木拓折絵Wörtl. „Holz-Steinabreibungsbild“, eine andere Bezeichnung für Ishizuri-e
Mokuroku目録Inhaltsverzeichnis
MonWappen einer Familie, einer Person oder eines Hauses
Monjin門人„Schüler“, gelegentlich als Signaturzusatz gebraucht, „gezeichnet von … als Schüler des …“
Monogatari物語(Lange) Erzählung
Musenzuri無線摺りKonturloser Druck, Druck bei dem es keine schwarzen Konturlinien gab
Musha-e武者絵Wörtl. „Militär-Person-Bild“, Drucke von historischen Kriegern, Helden und berühmten Schlachten
Nagaban長判Papierformat, ca. 52–55 × 23–25 cm
Nagasaki-e長崎絵Wörtl. „Nagasaki-Bild“, Drucke, die die in Nagasaki (vor allem auf Dejima) angesiedelten Holländer (und Chinesen) und ihr Leben darstellen
Nagasaki-hanga長崎版画Wörtl. „Nagasaki-Druck“, Drucke, die die in Nagasaki (vor allem auf Dejima) angesiedelten Holländer (und Chinesen) und ihr Leben darstellen und die in Nagasaki hergestellt wurden
Namazu-e鯰絵Wörtl. „Wels-Bild“, Drucke im Zusammenhang mit Erdbeben, die einen Wels (Katzenfisch) als Auslöser des Bebens darstellen
Nanban-e南蛮絵Wörtl. „Südliche Barbaren-Bild“, Drucke, die Ausländer (Spanier, Portugiesen und Holländer) und deren Leben darstellen
Nanushi-in名主印Bezeichnung des Zensursiegels
Nezumikira鼠雲母Glimmerdruck mit grauer Farbe
Nigao-e似顔絵Wörtl. „Ähnlichkeits-Bild“, bezeichnet Drucke, auf denen die abgebildeten Personen wirklichkeitsgetreu wiedergegeben wurden
Nikuhitsu-ga肉筆画Bezeichnung eines original mit dem Pinsel gemalten Bildes
Nimaitsuzuki二枚続Wörtl. „Zwei-Blatt-Folge“, Diptychon
Ninjōbon人情本Wörtl. „Menschliches Gefühl Buch“, Liebesgeschichten, vornehmlich bei der weiblichen Leserschaft im 19. Jahrhundert beliebt
Nishiki-e錦絵Wörtl. „Brokat-Bild“, bezeichnet Holzschnitte mit mehr als drei Farbplatten, um 1765 in Japan eingeführt
Nishiki-e Shinbun錦絵新聞Farbholzschnitt-Zeitungen, die zu Beginn der Meiji-Zeit entstanden
Traditionelles japanisches Theater, während der Edo-Zeit dem Adel vorbehalten
No-In之印Signaturzusatz auf Künstlersiegeln, „Siegel des …“
Nunome-zuri布目摺Blinddrucktechnik, bei der auf eine Druckplatte ein Stück Stoff (Seide) aufgeklebt war, dessen Muster durch starkes Reiben auf das Papier übertragen wurde
Ōatari大当りGroßer Bühnenerfolg, erfolgreiche Rollen von Schauspielern im Kabuki-Theater
Ōban大判Papierformat, ca. 39 × 26 cm
ObiGürtel, der zum Kimono getragen wird
Ōbon大本Größeres Buchformat, ca. 27 × 19 cm
Okubi-e大首絵Wörtl. „Großer-Kopf-Bild“, Kopfporträt
Omocha-e玩具絵Wörtl. „Spielzeug-Bild“, Drucke für Kinder
Onnagata女形Wörtl. „Frau-Form“, Bezeichnung von männlichen Schauspielern in Frauenrollen
Ō-Ōban大大判Papierformat, großes Ōban, ca. 58 × 32–36 cm
Ōgi-e扇絵Drucke zum Bespannen eines Ōgi (Faltfächer)
Oiran花魁Wörtl. „Blumen-Anführer“, Bezeichnung für hochrangige Prostituierte, ab ca. 1770 in Edo; im heutigen Sprachgebrauch euphemistische Bezeichnung für Prostituierte im Allgemeinen
Oranda-e, kurz: Ranga阿蘭陀絵 / 和蘭陀絵 / 蘭画Wörtl. „Holland Bild“, bezeichnet japanische Malerei und Holzschnitte im westlichen Stil
Oribon折本Illustriertes Faltbuch
Oshi-e押絵Drucke, bei denen Teile mit Stoffstücken beklebt waren, aber auch Synonym für Ōsaka-Drucke
Ō-tanzakuban大短冊判Papierformat, ca. 38 × 17,5 cm
Ōtsu-e大津絵Wörtl. „Ōtsu-Bild“, Drucke mit volkstümlichen Darstellungen im Stil von Ōtsu
Rakkan落款Wörtl. „Signatur und Siegel“, Signatur
Rōnin浪人Wörtl. „Wellenmann“, herrenloser Samurai
RyōWährungseinheit, alte Goldmünze während der Edo-Zeit
Saihan再版Zweite Auflage. aber auch Neuauflage/Reproduktion
Sairei Banzuke祭礼Gedrucktes Programm für eine festliche Veranstaltung
Saitan Surimono歳旦摺物Neujahrs-Surimono, Surimono, das anlässlich des Neujahrsfestes verschenkt wurde
Sanbasō三番叟Glückbringender Neujahrstanz, der auch bei der Eröffnung der Theatersaison aufgeführt wurde
Sanmaitsuzuki三枚続Wörtl. „Drei-Blatt-Folge“, Triptychon
Sashi-e挿絵Illustration in einem Buch
SatsuBand (eines mehrteiligen Buches)
Saya-e鞘絵Wörtl. „Schwertscheiden-Druck“, verzerrt gezeichnete Drucke, die nur im Spiegelbild einer polierten Schwertscheide korrekt betrachtet werden konnten
Seirō青楼„Grüne Häuser“, Bezeichnung für Bordelle im Yoshiwara
Sekiban石版Lithografie
Senshafuda千社札Wörtl. „Tausend-Schreine-Zettel“, Andenkendrucke, die Pilger an den Tempeln erwerben konnten und die teilweise auch von namhaften Künstlern des Holzschnitts entworfen wurden
Senso-e戦争絵Wörtl. „Krieg-Bild“, Bezeichnung für Drucke, die Szenen aus dem Ersten Japanisch-Chinesischen und dem Russisch-Japanischen Krieg darstellen
Senryū川柳Haiku-Gedicht satirischen Inhalts
ShaSuffix zur Signatur, „gezeichnet von … (nach Vorbild)“; deutet an, dass es für das Bild eine ältere Vorlage gab, die im vorliegenden Werk kopiert wurde
Sharebon洒落本Illustrierte Kurzerzählungen aus dem Alltagsleben und dem Leben im Yoshiwara
Shamisen三味線Dreisaitiges Lauteninstrument, auf Drucken von Geisha und Prostituierten gespielt
Shibai-e芝居絵Wörtl. „Theater-Druck“, Drucke mit Darstellungen aus dem Kabuki-Theater
Shibai Ehon芝居絵本Wörtl. „Theater-Bilderbuch“, Illustriertes Heftchen mit einer kurzen Zusammenfassung eines Kabuki-Stückes
ShibarakuWörtl. „Haltet ein!“, besondere Szene im Kabuki-Theater, in der der Held des Stückes eindrucksvoll in das Geschehen eingreift
Shichi Fukujin七福神Sieben Glücksgötter
Shikake-e仕掛絵Wörtl. „Vorrichtung-Bild“, Trick- und Verwandlungsbilder, Drucke, bei denen bewegliche Teile angebracht waren, um unterschiedliche Aspekte einer Szene darzustellen (z. B. geschlossene bzw. geöffnete Tür)
Shikishi色紙Hochwertiges Papier, das besonders für Kalligrafien geeignet war und das auch für Surimono Verwendung fand
Shikishiban色紙判Standardformat des Shikishi-Papiers, ca. 20–21 × 18–19 cm
Shin Hanga新版画Wörtl. „Neuer Druck“, Richtung des japanischen Holzschnitts, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstand
Shini-e死絵Wörtl. „Tod-Druck“, Druck zum Andenken an einen Verstorbenen
Shimpan新版Wörtl. „Neu gedruckt“, mit der Bedeutung alte Motive in neuer Fassung
Shin-Yoshiwara新吉原„Neu-Yoshiwara“, Bezeichnung des lizenzierten Bordellviertels in Edo nach dem Wiederaufbau im Jahr 1657
Shinzō新造Wörtl. „Neu gemacht“, Bezeichnung für junge Prostituierte
Shirabyōshi白拍子Höfische Tänzerin und Sängerin im Mittelalter, Tempeltänzerin
Shirokira白雲母Glimmerdruck mit weißer Farbe
Shironuki-e白抜き絵Wörtl. „Weiß-Linien-Bild“, andere Bezeichnung für Ishizuri-e
Shita-e下絵Vorzeichnung für einen Holzschnitt
Shohan初版Erste Auflage
Shōhitsu正筆Wörtl. „Sicherer Pinsel“, Signaturzusatz „original gemalt von …“
Shōmei姓名Der volle Name, Vor- und Familienname
Shōmenzuri正面摺Eine Drucktechnik, bei der auf schwarzen Flächen ein Glanzeffekt erzielt wurde; dazu wurde der getrocknete Druck mit der Rückseite auf eine Druckplatte gelegt, deren Konturen dem zu polierendem Teil des Druckes entsprechen und die Druckfarbe von der Vorderseite mit dem Baren poliert
Shosagoto所作事Tanz in einem Kabuki-Stück (als Zwischenspiel), aber auch ein Kabuki-Stück als Tanzspiel
Shozuri初摺„Erster Abzug“, bezeichnet Drucke aus der ersten Auflage
Shunga春画Wörtl. „Frühlings-Bild“, Drucke mit sexuellen Inhalten
Sōsaku Hanga創作版画Wörtl. „Kreativer Druck“, moderne Richtung des japanischen Holzschnitts, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstand
Sugoroku-e双六絵Spielpläne für das Sugoroku-Spiel
SumiTraditionelle schwarze Tusche (aus Ruß)
Sumizuri-e / Sumi-e墨摺絵 / 墨絵Wörtl. „Tusche-Druck-Bild“ / „Tusche-Bild“, Schwarzweißdruck
Sumizuri-hissai墨摺筆彩Handkolorierter Schwarzweißdruck
Sumō-e相撲絵Drucke mit Darstellungen von Sumōringern und -kämpfen
Surimono摺物Wörtl. „Druck-Sache“, privat herausgegebene Drucke, die nicht für den kommerziellen Verkauf bestimmt waren
Surishi摺師Drucker
Tan-e丹絵Wörtl. „Orange-Bild“, vorwiegend mit orange-gelber (Tan) Farbe kolorierter Schwarzweißdruck
Tanka短歌Gedichtform mit 31 Silben
Takuhanga拓版画Wörtl. „Steinabreibungs-Druck“, ein anderer Begriff für Ishizuri-e
Tate-e縦絵Hochformat
Tayū太夫In Bezug auf Holzschnitte Bezeichnung hochrangiger Prostituierter
Tanzakuban短冊判Schmales Papierformat (für Gedichte), ca. 36–38 × 17–18 cm
Tatebanko立版古 / 立て版古Drucke zum Ausschneiden und Zusammenkleben, die ein Diorama ergaben
Toba-e鳥羽絵Komische Bilder
Tobira-e扉絵Titelblatt, Frontispiz
Tōkaidō-e東海道絵Drucke, die die Stationen der Tōkai-Straße darstellen
Toshidama-in年玉印Siegel, das sich häufig auf Drucken Kunisadas und seiner Schüler findet
Tsugai-e番い絵Wörtl. „Kopulations-Bild“, eine andere Bezeichnung für Shunga
Tsuyazuri / Tsuyadashiつや摺 / 艶出しEine andere Bezeichnung für Shōmenzuri
Tsuzuki-e枚続絵Wörtl. „Blatt-Folge-Druck“, Mehrblattdruck
Uchiwa-e団扇Drucke zum Bespannen eines Uchiwa (Blattfächer)
Uki-e浮絵Wörtl. „Schwimmendes Bild“, Drucke mit perspektivischen Darstellungen
Ukiyo-e浮世絵Wörtl. „Bild der fließenden Welt“, Genredrucke und -malerei, die das Lebensgefühl und die Weltsicht des Bürgertums der Edo-Zeit zum Ausdruck brachten
Ukiyo-e Hanga浮世絵版画Drucke mit Szenen aus der „fließenden Welt“
Ukiyo-zōshi浮世草子Illustriertes Buch mit Erzählungen aus der „fließenden Welt“
Urushi-e漆絵Wörtl. „Lack-Bild“, Beni-e, bei dem auf bestimmten Flächen mit glänzendem Lackschwarz – einer mit Leim vermischten Tusche – und zusätzlich gelegentlich mit aufgestreutem Metallpulver eine Glanzwirkung erzeugt wurde
Wagoto和事Wörtl. „Weiches Spiel“, Darstellung zurückhaltender und sensibler Charaktere im Kabuki
Wa-jirushiワ印Wörtl. „Gefühlvoller Druck“, eine andere Bezeichnung für Shunga
Waka和歌Japanische Gedichtform
Wakashūgata若衆形Schauspieler, der auf die Darstellung heranwachsender junger Männer spezialisiert war
Warai-e笑い絵Wörtl. „Bilder zum Lachen“, eine Umschreibung für Shunga
Waraibon笑い本Wörtl. „Bücher zum Lachen“, eine Umschreibung für Bücher mit sexuellem Inhalt
Washi和紙Traditionelles japanisches Papier, das aus Pflanzenfasern gewonnen wurde
Yagō屋号Inoffizieller, aber geläufiger Geschäftsname der Verleger bzw. einer Firma
Yaki-e焼き絵Brandbild auf dickem, weißem Papier
Yakusha-e役者絵Bilder von Schauspielern und Szenen aus dem Kabuki
Yakuyoke-e厄除け絵Amulettbilder zur Abwehr von Krankheiten, Geistern und Dämonen
Yamato-e大和絵Bild im japanischen Stil
Yōkai-e妖怪絵Gespensterbilder, Drucke von Geistern und Dämonen
Yoko-e横絵Querformat
Yokohama-e横浜絵Wörtl. „Yokohama-Bild“, Druck mit Darstellungen von Ausländern nach der Öffnung Japans
Yomihon読本Wörtl. „Lese-Buch“, ein Buchtyp, der sich am Ende der Edo-Zeit großer Beliebtheit erfreute
Yomiuri読売Illustriertes Flugblatt, Zeitung
Yose-e寄せ絵Drucke, bei denen viele Menschenkörper einen einzigen Körper oder Menschenkopf formen
Yoshiwara吉原Wörtl. „Glückverheißende Wiese“, Name des lizenzierten Bordellviertels in Edo
Yūjo遊女Prostituierte
Yōfūga洋風画Wörtl. „Westlicher Geschmack/Stil Malerei“, bezeichnet japanische Malerei und Holzschnitte im westlichen Stil
Yonmai-tsuzuki四枚続Wörtl. „Vier-Blatt-Folge“, Tetraptychon
Yotsugiri四つ切りWörtl. „In vier Teile schneiden“, Ōban-Blatt, das mit vier unterschiedlichen, gleich großen Motiven bedruckt war
ZaWörtl. „Sitz“, „Platz“, Suffix mit der Bedeutung Theater
ZuBild, als Signaturzusatz mit der Bedeutung „gemalt von  …“

Siehe auch

Liste literarischer Fachbegriffe zur japanischen Literatur

Literatur

  • Gabriele Fahr-Becker (Hrsg.): Das Klatschen der einen Hand – Japanische Farbholzschnitte aus drei Jahrhunderten aus dem Ricar Art Museum Tokyo. Tokyo / München 1992.
  • Thimothy Clark, Anne Nishimura Morse u. a.: The Dawn of the Floating World 1650-1765. Early Ukiyo-e Treasures from the Museum of Fine Arts Boston. Royal Academy Books, London 2002, ISBN 0-8109-6644-1 (englisch).
  • Howard A. Link: Primitive Ukiyo-e from the A. Michener Collection in the Honolulu Academy of Arts. The University Press of Hawaii, 1980, ISBN 0-8248-0483-X (englisch).
  • Stephan von der Schulenburg, Wolfgang Höhn: Helden der Bühne und Schönheiten der Nacht. Meisterwerke des Japanischen Holzschnitts aus den Sammlungen Otto Riese und Johann Georg Geyger. Wienand Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-87909-977-1.
  • Rebecca Salter: Japanese popular prints - from votive slips to playing cards. A&C Black, London 2006, ISBN 0-7136-6517-3 (englisch).
  • Richard Lane: Images from the Floating World. Alpine Fine Arts Collection, London 1978, ISBN 0-88168-889-4 (englisch).
  • Friedrich B. Schwan: Handbuch japanischer Holzschnitt. München 2003, ISBN 3-89129-749-1.

Weblinks