Liste von Burgen, Schlössern und Festungen in der Republik Moldau

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Diese Liste führt Burgen, Schlösser und Festungen in der Republik Moldau auf, auch Anlagen auf dem Gebiet des abtrünnigen Transnistrien (Pridnestrowien) sind mit aufgeführt. Die Anlagen sind meist mehrfach überformt und wurden teils stark erweitert bzw. verändert. Über einen Status als geschütztes Kulturgut ist nur wenig bekannt.

Viele moldauische Burgen aus dem Mittelalter (historische Gebiete waren z. B. Fürstentum Moldau, Bessarabien) liegen heute auf den Territorien Rumäniens und der Ukraine und sind hier nicht aufgeführt. Viele kulturhistorisch wertvolle Gebäude befinden sich in der Hauptstadt Chișinău. Einige davon könnten als Stadtpalais angesehen werden.[1] Die moldauische Denkmalschutzbehörde AIRM weist 853 Baudenkmäler aus, darunter 49 Herrenhäuser von Bojaren, aber ohne Burgen, Schlösser, Festungen oder Stadtpalais gesondert aufzulisten.[2] Mehrere Kloster bzw. Kirchen könnten wegen ihrer Wehrhaftigkeit und Lage als Kirchenburgen angesehen werden.

Liste

NameOrtTypEntstehungszeit/
Geschichte
Erhaltungszustand/
heutige Nutzung
Bild
Bischofssitz Bălți[A 1]Bălți (Belzy, Belz)Kirchenschloss, Bischofsresidenz1924–1934 als Residenz des Bischofs von Hotin von den Architekten A. Gabrielescu und A. Mihăiescu für den damaligen bessarabischen Bischof von Hotin, Visarion Puiu[A 2], errichtet. Die Residenz umfasst: den Bischofspalast, die Verwaltungsgebäude, das Torhaus. Die Architektur hat sich weitestgehend erhalten.Erhalten, renoviert. Während der Sowjetzeit diente es als Verwaltungssitz eines agrarwissenschaftlichen Forschungsinstituts, seit 1991 Residenz des Bischofs von Bălți.AIRM - Reședința episcopului de Hotin - 2010 - 371402909551135.jpg
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Manuc Bey Palast[A 3]HînceștiNeuzeitlicher Schloss-KomplexAb 1817 im Auftrag des armenischen, und in Bukarest lebenden Diplomaten Emanuel Mârzayan (romanisiert Manuc Bey oder Manuc Bei) (* 1767 in Russe, † Chişinău 1817) erbaut, aber erst von seinem Sohn Murat und Enkel Gregory fertiggestelltGebäudekomplex bestehend aus Palast, dem Jagdschloss der Gräfin Çadır, dem Gerichtsvollzieher Haus, einem Wartturm und weiterer Gebäude; mehrfach stark beschädigt (u. a. Erdbeben 1986), 2013–15 umfangreiche Sanierung, Schloss ist Kulturdenkmal der Republik MoldauAIRM - Doors Open Day @ mansion of Manuc Bei - dec 2015 - 15.jpgAIRM - Mansion of Manuc Bei - apr 2012 - 03.jpg
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Castelul Mimi[3][A 4]BulboacaNeuzeitliches Schloss mit ursprünglichem WeingutZwischen 1893 und 1901[4] auf dem Land seiner Familie im Auftrag des späteren Diplomaten und Weinbauers Constantin A. Mimi[5] erbaut; Formen des Klassizismus und Historismus, wohl erstes moldauisches Gebäude in Stahlbeton; anfangs überwiegend als Weingut genutzt2011–2016 saniert, Hotel- und Restaurantkomplex, Weingut, Museum und Kunstgalerie; gelistet als nationales Kulturdenkmal

Fabrica de vin Mimi.jpg[6]

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Festung Schehr al-Jadid[A 5]
(Festung Orhei)
Orheiul VechiFestung, Zitadelle, Stadtburgum 1360 als tatarische Stadtburg und Zitadelle erbaut, nach Abzug der Goldenen Horde 1369 unter Kontrolle des moldauischen Fürsten, 2. Hälfte des 15. Jh. Bojaren-Sitz, 1510 durch Krimtataren zerstörtMauerzüge und Umfassungsmauern mit Ruinen der Ecktürme restauriert[7]Remains of the governor Palace.jpgStamp of Moldova 166.gif
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Festung Soroca[A 6]
(Burg Soroca,
Burg Olihonia)
SorocaKastellburgAb 1545 zur Zeit der zweiten Herrschaft von Petru Rareș an Stelle einer älteren Motte aus Holz[8]Erhalten, renoviert, 5 Zinnentürme[9] jetzt durch Kegeldächer geschütztSoroca Fort..JPG
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Festung Tighina[A 7]
(Festung Bender,
Burg Bender)
BenderNiederungsburg zur Festung ausgebaut1408 urkundlich, ausgebaut Anfang des 16. Jh. unter Fürst Ștefan cel Mare, nach osmanischer Eroberung 1538: Mitte des 16. Jh. unter Süleyman I. und Nachfolger zur Festung ausgebautErhalten, Museum, mit Münchhausen-Kugel[10]Bender Fortress. Northern side 03.JPG
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Festung Tiraspol[A 8]TiraspolFestung1792 unter dem russischen Feldherrn Alexander Suworow als Festung erbaut, daraus Stadt Tiraspol entwickeltNur kleine Reste tw. als Ruinen erhalten, Rest überbaut.План Тираспольской крепости 1856.jpgТираспольская крепость (вид сверху).jpg
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Siehe auch

Literatur

  • Frieder Monzer, Timo Ulrichs: Moldova: Mit Chisinau, ganz Bessarabien und Transdnestrien, Verlag Trescher, Berlin 2016, ISBN 978-3-89794-339-1. 316 Seiten
  • Bernhard Mayer: Moldawien für Unorthodoxe: Eine Bedienungsanleitung, BoD 2016, ISBN 978-3-7392-2711-5. 68 Seiten

Weblinks

  • Denkmäler Webseite der moldauischen Denkmalschutzbehörde Agentia de Inspectare si Restaurare a Monumentelor (AIRM)

Einzelnachweise

  1. Monumentele de arhitectură în Centrul Istoric al Chişinăului, abgerufen am 21. Dezember 2016
  2. Denkmäler Webseite der Agentia de Inspectare si Restaurare a Monumentelor (AIRM), abgerufen am 21. Dezember 2016
  3. Castel Mimi: Geschichte (in rumänisch), abgerufen am 15. Dezember 2016
  4. Istoria vinului „mimi”. (Nicht mehr online verfügbar.) 25. Oktober 2014, archiviert vom Original am 22. Dezember 2016; abgerufen am 7. November 2021 (rumänisch).
  5. Constantin A. Mimi, die Familie griechisch-albanischen Ursprungs (Memento des Originals vom 12. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archiva.flux.md: *1868/1869 (unterschiedliche Angaben), † 17. April 1935, ab 1903 Verwaltungschef des Kreises Bender, am 28. Juni 1914 geadelt, 1913–1917 letzter Gouverneur Bessarabiens, 1926 Direktor der rumänischen Zentralbank
  6. Bilder zum sanierten Palastkomplex Website des Betreibers, abgerufen am 19. Dezember 2016
  7. Tripadvisor: Old Orhei Archeological Complex
  8. Moldawien für Unorthodoxe: Eine Bedienungsanleitung von Bernhard Mayer, BoD, keine Seitenangabe
  9. Die Burg Soroca weist vier Rundtürme und einen quadratischen Turm (Bergfried) auf, die in einem Pentagramm zueinander stehen und in einer kreisrunden Burgmauer eingebunden sind
  10. Tripadvisor: Festung Tighina

Verweise und Anmerkungen

  1. Reședința episcopului de Hotin (Residenz des Bischofs von Hotin) in der rumänischen Wikipedia
  2. Puiu war später als Metropolit der Bukowina in den Holocaust verstrickt. Siehe dazu: Visarion Puiu in der englischen Wikipedia
  3. Conacul lui Manuc Bei in der rumänischen Wikipedia
  4. Conacul familiei Mimi in der rumänischen Wikipedia
  5. Cetatea Orhei (Festung Orhei) in der rumänischen Wikipedia
  6. Cetatea Soroca (Festung Soroca) in der rumänischen Wikipedia
  7. Cetatea Tighina (Festung Tighina) in der rumänischen Wikipedia
  8. Tiralskaja krepost (Festung Tiraspol) in der russischen Wikipedia

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Continents with Europe marked
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Blue Shield - the Distinctive emblem for the Protection of Cultural Property. The distinctive emblem is a protective symbol used during armed conflicts. Its use is restricted under international law.
Bender Fortress. Northern side 03.JPG
Autor/Urheber: Ivo Kruusamägi, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Northern side of Bender Fortress.
Remains of the governor Palace.jpg
Остатки дворца пэркалаба в Старом Орхее, Оргеевский район, Молдова
Soroca Fort..JPG
Autor/Urheber: Baptiste Dauphin, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Several new photos from the Soroca forteress, situated in Republic of Moldova, currently in full renovation (2015).
Fabrica de vin Mimi.jpg
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View of the Wine Castle Mimi in Moldova
План Тираспольской крепости 1856.jpg
План Тираспольской крепости 1856 года
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Autor/Urheber: Донор, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Тираспольская крепость