Liste sächsischer Berghauptleute

Der sächsische Berghauptmann oder Oberberghauptmann ist der jeweilige oberste Beamte des sächsischen Oberbergamtes.

Dienstsitz des Berghauptmanns ist das sächsische Oberbergamt in Freiberg.

Berghauptleute (Auswahl)

BildAmtsjahreNameTitelAnmerkung
1558–1584Wolf von Schönberg zu Neusorge, Knauthain und FrankenbergOberhauptmann
1584–1588Lorenz von Schönberg auf OberreinsbergBerghauptmann
1588–1616Heinrich von Schönberg auf Rechenberg, Purschenstein und FrauensteinOberhauptmann
1616–1628Caspar Rudolph von Schönberg auf Wilsdruff und MaxenBerghauptmann
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1628–1650Georg Friedrich von Schönberg auf Mittelfrohna und PfaffrodaBerghauptmannMitorganisator der Verteidigung Freibergs vor den Schweden im Dreißigjährigen Krieg
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1650–1676Caspar von Schönberg auf Mittelfrohna, Pfaffroda, DörnthalBerghauptmann, ab 1670 Oberberghauptmann
1676–1711Abraham von SchönbergOberberghauptmanngilt als bedeutendster Oberberghauptmann aus den Reihen der Familie von Schönberg, führte den Bergmannsgruß Glückauf im Erzgebirge ein[1], organisierte bereits als Bergkommissionsrat die Wiederbelebung des im Dreißigjährigen Krieg zusammengebrochenen Bergbaus, seit 1670 Berghauptmann, rief 1702 eine Bergstipendienkasse zur Finanzierung der Ausbildung bergmännischer Fachleute ins Leben (Vorgängerinstitution der Bergakademie Freiberg)
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1711–1714Hans Carl von CarlowitzOberberghauptmannverfasste mit der Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht (1713) das erste geschlossene Werk über Forstwirtschaft, gilt als Schöpfer des forstlichen Nachhaltigkeitsbegriffs
1714–1730Christoph Dietrich Vitzthum von EckstädtOberberghauptmann
1730–1733Carl Christian von Tettau auf Mügeln und HeidenauOberberghauptmann
1733–1734Hans Carl von KirchbachBerghauptmann
1734–1761Curt Alexander von Schönberg auf Oberschöna, Wingendorf und HainichenOberberghauptmannletzter Berghauptmann bzw. Oberberghauptmann aus den Reihen der Familie von Schönberg, zugleich russischer Generalbergdirektor
1761–1763Peter Nicolaus von GartenbergOberberghauptmannFreund von Heinrich von Brühl, nach dessen Tod als Oberberghauptmann abgesetzt
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1763–1769Friedrich Wilhelm von OppelOberberghauptmannMitbegründer der Bergakademie Freiberg, stiftete seine private Mineralien-, Bücher- und Bergbaumodellsammlung als Grundstock für die Sammlungen der Bergakademie
1769–1785Adam Friedrich von PonickauOberberghauptmann
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1784–1801Carl Wilhelm Benno von HeynitzBerghauptmann1784 unter Ponickau zum Berghauptmann ernannt, wurde nach dessen Tod nicht zum Oberberghauptmann erhoben, Förderer des bergmännischen Bildungswesens
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1801–1819Friedrich Wilhelm Heinrich von TrebraOberberghauptmannals erster Student an der neu gegründeten Bergakademie Freiberg immatrikuliert, Mitbegründer der ersten wissenschaftlichen Gesellschaft der Bergbaukunde („Societät der Bergbaukunde“)
1819–1821Georg Adolph von GutschmidBerghauptmann
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1821–1838Sigismund August Wolfgang von HerderOberberghauptmann1821 zum Berg- und 1826 zum Oberberghauptmann ernannt, förderte die Einführung von Maschinen im sächsischen Bergbau, veranlasste ab 1827 die jährliche Herausgabe des „Kalenders für den Sächsischen Berg- und Hüttenmann“ (statistischer Jahresbericht), erarbeitete erste Entwürfe für einen tiefen Entwässerungsstollen im Freiberger Revier (Rothschönberger Stolln)
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1838–1842Johann Carl FreieslebenBerghauptmanngilt als Begründer des stratigraphischen Teils der Geognosie für das nördliche Deutschland
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1844–1867Friedrich Constantin von BeustOberberghauptmannletzter sächsischer Oberberghauptmann, erster Jurist in dieser Funktion, legte sein Amt aus Protest gegen das neu erarbeitete sächsische Berggesetz (verabschiedet 1868), welches das Oberbergamt zur reinen Aufsichtsbehörde degradierte, nieder
1924–1929Albert BorchersBerghauptmann[2]
1929–1940Hermann NießBerghauptmannErster Dr.-Ing. der Bergakademie Freiberg
1940–1945Friedrich WernickeBerghauptmannletzter sächsischer Berghauptmann
1945–1946Walther WeigeltBerghauptmannletzter sächsischer Berghauptmann (SBZ)
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1991–2011Reinhard SchmidtOberberghauptmannvon 1991 bis 2010 Präsident des 1991 wiedererrichteten Oberbergamtes, seit 19. Dezember 2010 Oberberghauptmann[3]
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2011 –Bernhard CramerOberberghauptmann[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Rüdiger Schönberg: Geschichte der Familie v. Schönberg in Sachsen. (Pdf; 73 kB) Abgerufen am 15. März 2012.
  2. Nachruf im Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen in Sachsen 1929 (Memento des Originals vom 9. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tu-freiberg.de
  3. Sachsen hat wieder einen Oberberghauptmann. 19. Dezember 2010, abgerufen am 23. November 2018.
  4. Sachsen bekommt einen neuen Oberberghauptmann. 30. August 2011, archiviert vom Original am 12. September 2011; abgerufen am 15. März 2012.

Literatur

  • Walter Fischer: 400 Jahre Sächsisches Oberbergamt Freiberg (1542-1942). Die Bedeutung dieser Dienststelle für die Entwicklung der Geologie und Lagerstättenkunde. In: Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft 95(1943), S. 143–183
  • Herbert Kaden: Die Bergverwaltung des albertinischen Sachsen unter Herzog/ Kurfürst Moritz zwischen 1542 und 1548. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 72 (1992), S. 36–46
  • Herbert Kaden: Die Bergverwaltung Freibergs in der ersten Hälfte des 16.Jahrhunderts. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 78 (1997), S. 25–31
  • Herbert Kaden: Der Beginn der Herausbildung einer mittleren Bergverwaltung im albertinischen Sachsen um die Mitte des 16. Jahrhunderts. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 93 (2003), S. 23–83
  • Sächsisches Oberbergamt (Hrsg.): 450 Jahre Sächsisches Oberbergamt Freiberg. Freiberg 1993.

Weblinks

Commons: Sächsische Berghauptleute – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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4. Sächsischer Bergmanns-, Hütten- und Knappentag 2012 in Jöhstadt -

Große Bergparade am 26.08.2012 Landrat des Erzgebirgskreises Frank Vogel, Oberberghauptmann Prof. Bernhard Cramer, sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Sven Morlok (v.l.n.r.)
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Hans Carl von Carlowitz (Hannß Carl von Carlowitz, 1645-1714), german superintendent of mines (head of the Royal Saxon Mining Department), financier and author. With his ideas of "sustained yield forestry" and "sustainable development" he became the „father of German forestry sciences“ / Hans Carl von Carlowitz (Hannß Carl von Carlowitz, 1645-1714), deutscher Kameralist und Oberberghauptmann. Er schrieb mit der Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht (1713) das erste geschlossene Werk über Forstwirtschaft und gilt als Schöpfer des forstlichen Nachhaltigkeitsbegriffs
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Johann Carl Freiesleben (1774-1846) war Absolvent der Bergakademie Freiberg und Jurist und von 1838 bis 1842 sächsischer Oberberghauptmann.
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Sigismund August Wolfgang von Herder (1776–1838)
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Grafik aus dem Klebeband Nr. 1 der Fürstlich Waldeckschen Hofbibliothek Arolsen

Motiv: Caspar von Schönberg (1621–1676), Oberberg- und Amtshauptmann in Freiberg


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Friedrich Wilhelm von Oppel (1720-1769) war einer der Gründer der Bergakademie Freiberg und seit 1763 sächsischer Oberberghauptmann.
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Georg Friedrich von Schönberg, Oberhauptmann des Erzgebirges.
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Friedrich Constantin von Beust (1806-1891) war ein Mineraloge, Geologe und Jurist und von 1851 bis 1869 letzter sächsischer Oberberghauptmann.
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Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra (1740-1819).

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Reinhard Schmidt, sächsischer Oberberghauptmann a.D.